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༺💘✹              ROMY               ✹💘

Romy weiß nicht was passiert ist oder was gerade geschieht.
Sie sitzt zusammengekauert auf dem Bordstein und starrt in das blau blinkende Licht des Krankenwagens.
Jemand hat sie von Taylor weggezogen und die lauten Schreie sind in ein klägliches Schluchzen übergangen.
Die Sanitäter haben ihn auf die Trage gelegt und zu dem großen Wagen gebracht. Der Arzt sagte sie fahren erst los, wenn Taylor stabil ist, sie stehen noch immer da, was kein gutes Zeichen zu sein scheint.
Nicht stabil.
Geht es durch Romys Kopf.

Er ist einfach aus dem Fenster gestürzt, während er Romy erschrocken ansah und sie konnte nichts tun, außer zuzusehen, wie er sieben Meter in die Tiefe fiel und viel zu hart auf dem Boden aufprallte. Wäre sie doch bloß erst zum verabredeten Zeitpunkt in seiner Wohnung aufgetaucht und nicht früher, dann hätte Alex ihr nicht sagen müssen, wo er ist und sie wäre nicht hier hergekommen.

Romys ganzer Körper zittert, sie friert, obwohl es nicht kalt ist. Was ist, wenn er nie wieder aufwacht? Sie hatte nicht mal die Chance ihm nochmal zu sagen wie sehr sie ihn liebt. Seine Augen flackerten, bis die Lider sich komplett schlossen und dann hatte er den Kampf in dieser Welt zu bleiben verloren.
Alles ging so schnell, dass es wie ein Film im vorspulmodus schien.

»Romy», Alex kommt von seinem Auto aus auf sie zugerannt. Er kniet sich vor sie und sein Gesicht ist blasser als eine weiß gestrichene Wand. Es spricht tausend Emotionen auf einmal aus.

«Hey, sieh mich an.»
Er nimmt ihr Gesicht in die Hände und dreht ihren Kopf, dass sie ihm genau in die Augen schauen muss.

Es fällt ihr schwer nicht auf das Blaulicht zu sehen, fast fühlt es sich wie Verrat an, so als würde sie Taylor allein lassen.

»Alles wird gut», Alex Blick wirkt jedoch nicht überzeugend, das man den Worten nicht unbedingt Glauben schenken kann.

Er war nicht dabei und hat nicht gesehen wie er dalag. Woher will Alex das also wissen?
Romy schüttelt den Kopf und versucht die erneut aufsteigenden Tränen weg zublinzeln.

»Ich konnte ihm nicht mal sagen wie Leid mir alles tut und das ich ihn liebe. Wenn er stirbt… Dann werde ich mir das niemals verzeihen.»
Kraftlos lässt sie den Kopf auf Alex Schulter fallen, die Tränen fließen lautlos und versickern in dem Stoff seines Pullis.

Sanft streicht er ihr über den Rücken.
Sein Körper steht unter Spannung und seine abgeflachte Atmung macht ihr nochmal mehr bewusst, wie Ernst die Lage tatsächlich ist.

»Er weiß es auch ohne Deine Worte Romy», sie hofft inständig, dass er recht hat.

Alex löst sich von ihr, als sie den Kopf anhebt, kann sie den Notarzt erkennen, der aus dem Krankenwagen steigt. Ihr Herz hämmert noch fester gegen ihren Brustkorb und es fängt sogar an weh zu tun. Alex steht auf und geht in Richtung des Arztes. Mit Tränen verschleierten Blick sieht sie wie sie sich unterhalten, eh er in das kleine Auto steigt und gefolgt vom Krankenwagen losfährt. Das Geräusch des Martinshorns lässt ihr Blut einfrieren und frisst sich in ihre Seele.
Sie nehmen ihn mit und Romy hat sich in ihrem Leben noch nie so allein gefühlt, wie in diesem Augenblick.

«Komm wir fahren hinterher.« Erst jetzt bemerkt sie, dass Alex zurückgekommen ist.

Langsam steht sie vom Bordstein auf und ihre Knochen schmerzen, doch versucht sie es zu verdrängen.
Schweigend folgt sie Alex zum Auto. Er sagt kein Wort darüber, was er mit dem Arzt besprochen hat und Romy ist sich nicht mal sicher, ob sie es überhaupt wissen will.
Alex folgt dem Krankenwagen mit rasender Geschwindigkeit, die Landschaft rauscht an ihnen vorbei.
Sie beginnt erst wieder zu denken, als sie auf den großen Parkplatz fahren. Durch die Noteinfahrt dürfen sie natürlich nicht und ein Gefühl der Ohnmacht überkommt sie.
Taylor ist jetzt ganz allein da drin, wobei jeder weiß, dass er genau das nicht kann.
Er mag weder Ärzte, noch Krankenhäuser. Was wenn er wach wird und niemand ist da?

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt