Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)

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༺💘✹                ROMY              ✹💘༻

»Ich hab die Wohnung«, ruft Romy schon vom Flur aus und stolpert ins Wohnzimmer.
Alex versucht sich schnell sein Shirt von der Sofalehne zu schnappen, aber es ist zu spät.
Augenblicklich erlischt ihr Lächeln und die gerade noch empfundene Freude ist verpufft.
Wie angewurzelt bleibt sie im Türrahmen stehen und schaut auf Alex seinen nackten Rücken.
Tiefe Narben umgeben seine komplette Haut.

»Entschuldige, ich wollte nicht einfach so reinplatzen», beschämt wendet sie den Blick ab und schaut zu Boden, während sie auf die Couch zuläuft.
»Schon gut», er zieht sich sein Oberteil über den Kopf, setzt sich neben sie und hofft, dass sie einfach keine Fragen stellen wird.
Nicht schon wieder möchte er über die Vergangenheit sprechen müssen.
Als Kind wurde er tagelang verhört, musste diese Horrornacht immer wieder aufs neue durchleben.
Diese Narben haben ihn für immer gezeichnet und schmerzhaft wird die Erinnerung daran, nie mehr vergehen.

Sie beißt sich auf die Zunge, schluckt Ihre Fragen die in ihrem Kopf umherschwirren herunter und kämpft sich ein kleines Lächeln aufs Gesicht, in der Hoffnung so ihr Unbehagen nicht ans Licht zu bringen.
»So nun nochmal ganz von vorn», sie ist erleichtert, dass er zuerst seine Worte wieder findet.

»Ich habe diese Wohnung tatsächlich bekommen. Sie ist genau die richtige für mich. Zwei Zimmer, ein großes Bad und ein schöner Balkon. Außerdem ist sie renoviert und es fehlen nur noch Möbel, dann kann ich einziehen.»
Die Freude kehrt zurück, wenn auch kleine Schatten über sie hin und her kreisen.

Über Ihre Euphorie muss Alex laut auflachen.
»Das klingt ja beinah perfekt», er freut sich für die Kleine, wenn es auch wahrscheinlich hier wieder viel ruhiger werden wird, wenn sie weg ist.
Zumindest ist er dann nicht mehr den ausgehungerten Blicken ausgeliefert, die sie und Taylor sich immer wieder zuwerfen.
Sein Freund sagt zwar, dass das alles nur ein kleines Spiel ist, doch abkaufen tut er es ihm nicht.
Seitdem sie hier ist, ist er wie ausgewechselt, beinah glücklich. Nichts wünscht Alex sich mehr für ihn als das. Er hat genauso viel durchgemacht wie er, auch seine Seele hat es verdient, endlich Ruhe finden zu dürfen.

»Wo ist eigentlich Taylor?» Mit Ihren Worten unterbricht sie seine Gedanken und er wendet sich Ihr zu.
»Keine Ahnung», achselzuckend schaut er sie an.
Taylor hat sich noch nie bei ihm abgemeldet.
»Er hatte was zu erledigen und wollte dann schnell zurück sein», er schaut auf die Uhr, das Ganze ist jetzt schon einige Stunden her und unwohlsein breitet sich in ihm aus.
Bei Taylor muss man mit allem rechnen, wenn er auch verspricht keinen Scheiß zu bauen, heißt es nicht, dass er nicht doch in irgendwas hinein gerät.

Seufzend lässt sie sich an die Lehne zurückfallen.
Nachdem er vor einer Woche von ihr davon gelaufen ist, scheint es, als ob er ihr aus dem Weg gehen würde. Sichtlich vermeidet er es mit ihr allein zu sein und über die Geschehnisse haben sie nicht mehr gesprochen.
Ein bisschen gibt sie sich selbst die Schuld daran, schließlich war sie diejenige, die ihm zu verstehen gab, dass es nur ein einziges Mal geben wird.
Da ahnte sie jedoch noch nicht, dass jede beiläufige Berührung in Ihr ein neues Strohfeuer entfacht und sich Sehnsucht breit macht.
Sie empfindet seitdem mehr für ihn, als gut für sie ist.
Manchmal würde sie dem Drang ihm nah sein zu wollen am liebsten nachgeben und die Lücke zwischen ihnen schließen.
Aber es würde nur noch mehr Gefühle auslösen, wobei sie weiß, dass er nicht so empfindet.
Es muss so bleiben wie es ist, um das alles zu verhindern.

                      ⚢⚢⚨⚢⚢

Alex und Romy schauen gemeinsam einen Film, als der Schlüssel in der Wohnungstür ihre Aufmerksamkeit erhascht.
Gespannt schaut sie zur Tür und Taylor lehnt sich an den Türrahmen, um sichtlich nach Luft zu schnappen.
Erschrocken springt Romy von der Couch, als sie im leichten Licht des Fernsehers die Platzwunde an seiner Schläfe erkennt.
Sie schaltet das Licht an und betrachtet sein Gesicht.