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༺💘✹                ROMY              ✹💘༻

Heute ist nicht soviel los im Club wie es am letzten Wochenende war.
Das kommt ihr sehr gelegen, nach der ganzen Aufregung in den letzten Tagen braucht sie einfach nur eine heiße Dusche und etwas Schlaf.
Die Holzbank hier in der Bar ist nicht die beste Lösung, alle Knochen schmerzen.
Heute hat sie die Gelegenheit in einem weichen Bett zu schlafen und sie wird das sowas von auskosten.
Ein bisschen mulmig ist ihr schon bei dem Gedanken die Nacht bei Taylor zu verbringen, aber was hätte sie sonst tun sollen?
Auf der anderen Seite ist der neue Mut auch aufregend, vielleicht auch mehr wie sie vertragen kann denn ihr ganzer Körper kribbelt vor Nervosität.

Sie wird sich schnellstmöglich um eine neue Bleibe kümmern müssen, zurück in ihr altes zu Hause ist dabei keine Option. Dennis hat, sie seid der Trennung weder gehört noch gesehen, bestimmt ist es einfach viel zu früh, um die Dinge zu klären.
Die Hälfte der Möbel gehören ihr und sie wird darauf bestehen, zu bekommen, was ihr zusteht, das ist er ihr schuldig.

Sie schaut auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand und ungefähr eine Stunde muss sie noch durchhalten, bevor die Bar geschlossen wird und sie endlich beginnen können alles für Morgen vorzubereiten.
Auf keinen Fall darf sie Ihre Tasche vergessen, die sie in Ihren Spind gestopft hat, schließlich sollte keiner sehen wie tief sie innerhalb von ein paar Tagen gesunken ist.

»Hier ist heute nicht viel los, wir machen Klarschiff und verschwinden.»
Max hat sich einen Lappen geschnappt, um die Tische abzuwischen. Der frühere Feierabend kommt Ihr mehr als gelegen.
Sie beginnt die leeren Gläser einzusammeln die noch überall auf den Tischen herumstehen und stellt sie in das warme Spülwasser.

Schnell ist alles blitze blank geputzt, unten holt sie Ihre Tasche und verabschiedet sich vor der Clubtür von Max.
Der eisige Wind bläst Ihr ins Gesicht, sie setzt Ihre Kapuze auf und vergräbt die Nase in den Kragen Ihrer Jacke.
Noch kann sie Taylor nirgendwo entdecken.

Frierend und mit aufeinander klappernden Zähnen läuft sie den Bordstein auf und ab.
Nach zwanzig Minuten gibt es noch immer kein Zeichen und Ihre Hände beginnen bereits vor Kälte blau zu werden.
Erste Zweifel machen sich breit, bestimmt sitzt er irgendwo mit einem Kumpel und macht sich über Ihre Dummheit lustig.
Sie ärgert sich über sich selbst, wie kann man nur so naiv sein und jemand fremden gegenüber so leichtgläubig sein.

Enttäuscht läuft Romy zum Club zurück und kramt beim Gehen nach dem Schlüssel.
Dann wird sie halt noch eine weitere Nacht auf der Bank schlafen müssen.
Immer noch verärgert dreht sie den Schlüssel in der Tür um, als sich plötzlich eine Hand auf Ihre Schulter legt.

Erschrocken dreht sie sich um und schaut Taylor direkt ins Gesicht, beinah berühren sich Ihre Nasenspitzen und sein warmer Atem kitzelt Ihre Lippen.
Graue Sprenkel umgeben das Grün seiner Iris, Ihr Herz beginnt etwas schneller zu schlagen, weil er Ihr so nah ist.

»Entschuldige», flüstert er beinahe und geht ein Stück zurück, um Abstand zwischen sich und Ihr zu schaffen.
Der Geruch seines Parfüms ist herb und männlich.
»Hast Du alles?»
Sie nickt und schließt die Tür wieder zu.

Taylor nimmt Ihr die Tasche ab und soviel Höflichkeit hätte sie ihm gar nicht zugetraut.
»Mein Auto steht da vorn», sie schaut, wohin sein Finger zeigt und fragt sich, wieso sie ihn nicht hat kommen hören.

Immer noch zitternd läuft sie neben ihm her zu der anderen Straßenseite wo sein Wagen am Straßenrand parkt.
Ihre Tasche wirft er auf den Rücksitz, bevor er sich hinters Lenkrad setzt.
»Du siehst müde aus», stellt er fest und betrachtet sie mit einem Seitenblick, während er den Motor anlässt und die Heizung anstellt.
Er hat ja keine Ahnung wie müde sie wirklich ist.

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Er parkt den Wagen direkt vor dem kleinen Haus aus grauen Backstein.
Die Treppenstufen knatschen und vor einer blauen Wohnungstür bleiben sie stehen.
»Fühl dich wie zu Hause. Hunger?»

»Nein», antwortet sie ihm und lässt den Blick durch die Räume schweifen.
Der Flur ist schlicht eingerichtet mit weißer Tapete, einer Garderobe mit kleinem Schuhschrank und einen Spiegel an der Wand.

»Eine Dusche wäre toll», nichts wünscht sie sich mehr als das.
Er zeigt ihr den Weg ins Bad und grinst wie sie in der Hocke nach etwas zum Anziehen sucht, die Tasche jedoch fluchend wieder schließt, ohne was herausgenommen zu haben.
»Mist, ich hab mein Shirt in der Bar vergessen. Kannst du mir vielleicht eins leihen?»
Entschuldigend hebt sie die Arme und er kann sich nichts Besseres vorstellen, als sie in eins seiner T-Shirts zu sehen.
Bei dem Gedanken wie es knapp ihren Po bedeckt schluckt er schwer.

Er lehnt sich mit dem Rücken an die Wand als er das Wasser der Dusche rauschen hört.
Dringend muss er sich ablenken und will gerade in die Küche gehen als er sie seinen Namen rufen hört.
Er verharrt in seiner Bewegung.

»Könntest Du mir ein Handtuch bringen? Ich kann keins finden.»

Kein Wunder, er hat sie in den Wäschekorb gelegt anstatt in den Schrank wo sie hingehören.
Er holt eins aus seinem Zimmer und klopft an der Tür.

»Du wirst schon herkommen müssen», ruft sie ihm zu.
Mit dieser Antwort hat er nicht gerechnet, er starrt auf das Handtuch in seiner Hand und drückt die Klinke runter.
Nebel von Wasserdampf verschleiert seine Sicht, er geht bis zur Dusche vor.
Durch die milchige Scheibe der Duschwand kann er ihre Konturen erkennen.
Lange Beine, runder Hintern und pralle Brüste. Seine Atmung überschlägt sich bei dem Anblick beinah und er ruft sich ins Gedächtnis, das dieses heute nicht sein Ziel ist.

Sie spürt seine Anwesenheit und ihr Herz klopft aufgeregt, viel zu schnell in Ihrer Brust.
Seine Blicke kann sie spüren, wie wohl seine Augen in dem Moment aussehen mögen?
Leuchtend und strahlend oder eher bedrohlich dunkel?
Zum Glück kann er ihre vor Hitze rot gewordenen Wangen nicht erkennen.
Wieso ist es so aufregend für sie, dass nur eine dünne Glaswand sie voneinander trennt, während sie nackt hier steht?
Es dürfte sie nicht so sehr in Aufruhr bringen, wie es das tut.

»Na gib schon her», sie öffnet die Duschkabine so weit, dass ihre Hand hindurchpasst, um nach dem Handtuch zu greifen, was er ihr reicht.
»Danke.«

Es kostet ihn mehr als nur ein bisschen Selbstbeherrschung nicht nach ihrer Hand zu greifen oder zu Ihr in die Dusche zu steigen.
Er möchte ihre Haut berühren, sie gegen die Kacheln drücken und zum Stöhnen bringen.

Er atmet tief durch, fährt sich durchs Haar und verlässt das Bad.

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt