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༺💘✹              ROMY               ✹💘༻

Sie hat die ganze Nacht nicht schlafen können.
Dennis hat sich nicht gemeldet und sie weiß auch nicht genau wann er zurückkommt. Irgendwie kommt es ihr vor, als sei er Ihr komplett entglitten in der letzten Zeit. Schon Wochen vor seiner Abfahrt war er so merkwürdig abweisend zu Ihr. Sie hat es auf seine viele Arbeit geschoben, doch dass er sich jetzt die ganze Zeit nicht gemeldet hat bei Ihr gibt Ihr schon zu denken.

Sie bereitet vorsorglich sein Lieblingsessen vor, er liebt frischen Salat und saftigen Braten. Je nachdem wann er nach Hause kommt, hätten sie die Möglichkeit es sich nochmal in der Mikrowelle aufzuwärmen.
Sie setzt sich an den großen Esstisch, der in der Mitte der Küche steht und wartet darauf, dass das Essen fertig wird.
Ihre Küche ist groß sowie sie es beide schon immer gemocht haben, das Herz einer Wohnung eben.

Die Eieruhr auf der Arbeitsplatte neben dem Herd bimmelt, Zeit den Braten aus den Ofen zu holen.
Sie richtet alles auf die Teller an, deckt sie ab und stellt sie neben die Mikrowelle.
Nochmal versucht sie es unter Dennis seiner Nummer, doch es geht wie in den letzten Tagen auch schon nur die Mailbox ran.
Weil sie nicht in der Küche auf ihn warten will, lässt sie Wasser in die große Eckbadewanne laufen und schaut zu, wie sich der Schaum darin verteilt.
Es riecht überall nach Himbeere, sie liebt diese Frucht, sie erinnert sie an zu Hause.
Daran wie Ihre Schwester und sie in den Sträuchern herum krauchten und die Beeren pflückten, damit Ihre Mutter daraus Marmelade machen konnte.

Die Bluse zieht sie über den Kopf und lässt die Hose über Ihre Beine auf den Boden gleiten.
Die Sachen wird sie später wegräumen, stört ja schließlich niemand.
Komplett bis zum Hals mit Schaum bedeckt genießt sie die Wärme duftenden Badewanne. Schon immer hat sie es geliebt wie das warme Wasser Ihren Körper umhüllt und sich ein wohliger Schauder ausbreitet.
Sie weiß nicht wie lange sie schon so daliegt, aber Ihre Haut ist bereits schrumpelig und schon zweimal hat sie heißes Wasser nachlaufen lassen.
Entschlossen auszusteigen nimmt sie das Handtuch vom Halter, trocknet dürftig Ihre langen roten Haare und wickelt sich anschließend ins angewärmte weiche Handtuch ein.

In einem Jogginganzug setzt sie sich auf die Couch und stellt den Fernseher ein.
Von Dennis gibt es immer noch kein Lebenszeichen. Langsam breitet sich Unruhe in Ihr aus, als wieder nur die Mailbox sich meldet.
Da wird doch nichts passiert sein?

      
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Vom drehenden Schlüssel in der Tür wird sie wach und reibt sich müde die Augen. Sie ist eingeschlafen, draußen ist es schon dunkel.

»Da bist Du ja endlich», im Flur läuft sie Dennis entgegen, der Ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange gibt und sie dann zur Seite schiebt.

Er hat jetzt überhaupt keine Lust auf diese Gefühlsduselei und das Gespräch, was er führen wollte, muss bis morgen warten.
Ihr Gesichtsausdruck verrät ihm, dass sie verletzt ist, doch er will keine Rücksicht auf Ihre Gefühle nehmen.
»Ich bin einfach müde okay?» Dabei reibt er sich die Augen, damit sie ihn in Ruhe lässt.
»Ich habe Dich vermiss und ...», mit einer abwehrenden Handbewegung unterbricht er Ihre Worte, geht an Ihr vorbei zum Kühlschrank und nimmt einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche.

Er hat jetzt einfach keine Lust auf endlose Diskussionen, das muss sie doch einfach akzeptieren.
Es nervt ihn schon lange, dass er sich für jedes Fehlverhalten bei Ihr rechtfertigen muss.
Er dreht die Flasche wieder zu und lässt seine verdutzten Freundin im Flur zurück. Nur noch sein Bett interessiert ihn.

Warum ist er bloß so abweisend und kalt zu Ihr? Eine ganze Woche war er nicht da, hat sich nur ein einziges Mal gemeldet seitdem und jetzt freut er sich nicht mal sie zu sehen.
Mit dem Handrücken wischt sie die Tränen weg, die sich in Ihren Augen gesammelt haben.
Seine Art verletzt sie zu tiefst, doch anscheinend legt er keinen Wert auf eine Aussprache.
Heute wird sie ihn in Ruhe lassen und auf der Couch schlafen.
Sie schnappt sich die warme Wolldecke, die sorgfältig zusammen gefaltet auf dem Sofa liegt.


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Sie fühlt sich wie gerädert am nächsten Morgen und nicht einen Deut besser. An Schlaf war beinah die gesamte Nacht nicht zu denken, Ihr Kopf wollte einfach keine Ruhe geben.
Sie hört wie Dennis aus dem Schlafzimmer kommt und in die Küche geht, das Brummen des Kaffeevollautomaten bringt sie dazu aufzustehen, vielleicht ist Dennis ja jetzt besser gelaunt wo er ausgeschlafen hat.
Sie legt die Decke zurück und geht zu ihm in die Küche.

»Guten Morgen», sie versucht zu lächeln während sie eine Tasse aus dem Schrank nimmt, aber es fällt Ihr schwer nach den Geschehnissen letzten Abend.

Allein Ihre Anwesenheit nervt ihn irgendwie. Das war mal anders, aber in der letzten Zeit ist der Wurm drin, der ständige Alltag ist nur noch fad und langweilig.
Mit den Fingern fährt er durch seine blonden Locken und dreht sich in Ihre Richtung.
»Ich glaube wir sollten reden.»
Hoffnung kann er in Ihren Augen erkennen.
Hoffnung die er gleich mit Sicherheit zerstören wird.

Sie setzt sich zu ihm an den Tisch und schaut ihn erwartungsvoll an.
Er sucht nach den richtigen Worten, die man in Anbetracht der Tatsachen einfach nicht beschönigen kann.
Er hätte das ganze nicht so lange rauszögern dürfen, wobei einen richtigen Zeitpunkt dafür hätte es nie gegeben.
Das Geheimnis trägt er viel zu lange schon mit sich rum und sein schlechtes Gewissen frisst ihn beinah auf.

»Ich denke, wir sollten uns trennen.»
Ihr Blick weicht von Hoffnungsvoll in absoluter Fassungslosigkeit.
Das kann er doch nicht wirklich ernst meinen, es gab noch kein Problem, was sie nicht gemeinsam hätten lösen können. Wieso sollte es jetzt anders sein? Sie müssten nur miteinander reden und schon lassen sich die Dinge mit Sicherheit klären.
Er wird doch jetzt nicht alle Zukunftspläne, die sie gemeinsam geschmiedet haben einfach über Bord werfen.

»Was?»
Für mehr fehlen Ihr einfach die Worte.
»Hör zu Ich habe mich in eine andere Frau verliebt. es hat sich so ergeben und nichts mit Dir zu tun.»
Jetzt ist es raus und offiziell wie Susan es gewollt hat. Sie arbeiten zusammen und es hat sich einfach so entwickelt. Desto mehr Zeit sie miteinander verbrachten, umso weniger konnte er seine Gefühle steuern. Sie hat ihm einfach den Kopf verdreht.

»Wie lange geht das schon?»
Romy wirkt ganz ruhig, wobei die Worte sie wie ein Faustschlag in die Magengegend getroffen haben. Innerhalb von Sekunden steht sie vor einem Riesen Scherbenhaufen Ihres eigenen Lebens.
Das gesagte muss erstmal sacken und Ihr wird einiges klar.
Er musste niemals so viele Überstunden schieben wie er versuchte Ihr zu vermitteln und die Geschäftsreise war mit Sicherheit auch nur ein Vorwand.
Fassungslos und mit vor Tränen verschleierten Blick steht sie auf und stellt sich vor ihm, ganz nah, dass er Ihrem Blick nicht ausweichen kann.

»Sag mir wie lange das schon geht!»
Jetzt ist sie nicht mehr so gelassen und Wut mischt sich mit Enttäuschung.
Dennis steht ebenfalls auf, er mag es nicht, wenn jemand von oben herab auf ihn schaut.
»Schon eine ganze Weile, ungefähr ein halbes Jahr.»

Ein halbes Jahr voller Lügen.
Ein halbes Jahr wo er Ihr nur etwas vorgegaukelt hat.
In der Zeit haben sie sich hier ein gemeinsames Leben aufgebaut. Ihre ganzen Ersparnisse stecken in dieser Wohnung, die sie neu renoviert haben.

Sie verpasst ihm eine schallende Ohrfeige, geleitet durch das tiefe Loch in der Brust, wo mal Ihr Herz war.
»Du mieses Schwein», Ihre Stimme ist nur noch ein Flüstern.

Mit der Beleidigung kann er leben, damit das sie ihn geschlagen hat jedoch nicht.
»Mach das nie wieder», sagt er im ruhigen Ton, doch seine Augen funkeln vor Wut.

Wie aus einem Reflex holt sie nochmal aus und trifft ihn an derselben Stelle seiner Wange nochmal.
Er hat Ihr nichts mehr zu sagen, schließlich hat er sie gerade abserviert.
Wo sie jedoch niemals mit gerechnet hätte, dass er zurückschlägt, so fest das Ihr Kopf zur Seite fliegt und sie einen metallischen Geschmack an Ihrer Lippe wahr nimmt.

»Ich habe Dich gewarnt.»

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt