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Ich spürte plötzlich keinen Boden unter mir und spürte wie ich erst nach gefühlt tausenden Metern den Boden unter meinem Rücken spürte

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Ich spürte plötzlich keinen Boden unter mir und spürte wie ich erst nach gefühlt tausenden Metern den Boden unter meinem Rücken spürte. Voller Schmerz stöhnte ich auf.

,,Ahh.", murmelte ich leise, wollte mich bewegen, doch merkte wie mir alles schmerzte.

,,Melek, alles okay?", besorgt tätschelte mir jemand die Wange.

,,Wer ist Melek?", neckte ich ihn grinsend und versuchte aufzustehen, doch das ging nicht, ,,Bin ich tot?"

,,Stell dich nicht so an, du bist wahrscheinlich nur ein Meter in den "Abgrund" geflogen.", sagte Aslan, während ich meine Augen öffnete. Besorgt war sein Kopf direkt über meinem.

,,Pff ich hätte sterben können, doch das einzige, was er sagt ist, dass ich übertreibe.", zickig rollte ich auf die Seite und zeigte ihm so meinen Rücken.

Seufzend versuchte er mir auszuhelfen, als ich stand lehnte mich spielerisch an ihn.

,,Ich glaub du musst mich tragen.", theatralisch legte ich mein Handrücken auf meine Stirn und tat so als würde ich gleich umfallen.

,,Dramaqueen.", lächelnd verdrehte er seine Augen.

,,Mein edler Prinz und Retter.", Ich legte meine Hände auf seine Brust und klimperte mit meinen Wimpern.

,,Jaja. Lass uns jetzt loslaufen.", ohne auf mich zu achten, lief er den kleinen Hang wieder hoch.
Bockig und mit verschränkten Armen lief ich ihm hinterher.

,,Ich sterbe fast und er sieht es nicht mal als Muss mir zu helfen. Eher eine Nervensäge als ein Prinz. Da ist ja ein Hund romantischer. Ganz ehrlich hätte ich mich mit einem Hund verabredet, würde er wenigstens mich tragen.. oder mit seinen Zähnen mich hinterherschleifen. Okay verlockend klingt es nicht, wenn ich an die Zähne denke, die tief in meinem Arm sind.. Woah da entscheide ich mich lieber für den unromantischen, nervigen, unliebenswerten und unprinzenhaften Aslan. Obwohl ihn könnte man gut mit einem Hund vergleichen. Aslan als Hund mit einem pinken Tütü und weil er auf sein Leben nicht klar kommt, "bellt" er Muhhh.", murmelte ich vor mich hin und musste am Ende lachen.

Plötzlich rempelte mich Aslan an. Okay eigentlich ist er stehen geblieben und ich bin mit dem Blick auf den Boden weiter gelaufen. Als ich ihn an sah, musste ich wieder an den Hund im Tütü denken und musste breit lächeln.

,,Lächel nicht so. Das macht einem Angst.", verängstigt rümpfte er seine Nase, drehte sich um und sagte wie zuvor, ,,Tadaaa."

Mein Blick glitt über die Landschaft. An dieser Stelle waren keine Bäume und zwischen ihnen drangen die Sonnenstrahlen durch. Viele Blumen waren dort verteilt und Baumstämme lagen als Sitzgelegenheiten an den Seiten. Ein kleiner Fluss durchquerte die schöne Landschaft oder nennt man sowas Tal? Ich sah zu Aslan, der genauso wie ich vorher sich umsah. Seine Augen funkelten, auf seinen Lippen war wohl ein unterbewusstes Lächeln, seine Hände waren in seinen Hosentaschen vergraben und seine Haare hingen ihm lässig am Kopf. Ich wusste nicht, was schöner war. Dieser Ort oder Er.

Unschlüssig zog ich seine Hand aus seiner Tasche, wobei er mich fragend an sah, doch ich verschränkte seine Finger mit meinen. Ich wollte ihm das Gefühl geben, dass er in mir genauso wie bei dem Tal immer seine Ruhe suchen kann und sich fallen lassen kann, denn ich werde ihn wieder auffangen. Komme was wolle.

Sanft legte Aslan seine Lippen auf meine und bewegte sie langsam. Es war keineswegs kein leidentschaftlicher Kuss, sondern einer bei dem er mir sein Herz, sein Kummer und seine Sorgen offenbarte. Vielleicht wollte er, dass ich bei seinem Schmerz teilhaben sollte. Ob ich das wollte? Ich weiß es nicht..

Er löste sich wieder von mir, zog mich auf einer der Baumstämme, lehnte seinen Kopf in den Nacken, damit die Sonnenstrahlen direkt sein Gesicht trafen. Ich versuchte nicht aufzuseufzen, aber er sah gerade so schön aus. Seine Lider flatterten leicht, sein Atem war beruhigend und seine Züge waren plötzlich anders. Als würde er sich hier frei fühlen. Frei von allem. Vielleicht wollte er losfliegen und alles hinter sich lassen. Aber wieso das? Was war passiert, dass er sich erdrückt fühlte und nur hier in Ruhe atmen konnte?

Ich legte meine Hand auf seine, die auf dem Baumstamm lagen. Vielleicht würde er so spüren, dass er immer mit mir reden konnte.

Mein Mund öffnete sich, um etwas zu sagen, doch es kam nichts raus. Ich wusste nicht, was zwischen Aslan und mir war. Voreilige Schlüsse würde ich ungern haben, denn es war anders mit Aslan und auch wenn es nur Freundschaft war, das würde genügen. Diese Freundschaft würde ich nicht aufs Spiel setzen.

Erst jetzt bemerkte ich das leise Rauschen des Flußes und wusste jetzt, wieso Aslan so befreit hier war. Es war, als würde man nur im Hier und Jetzt leben. Keine Gedanken an die anderen oder an die Stadt. Nur er und ich, hier und frei. Doch irgendwann wurde man immer mit den Tatsachen konfrontiert, auch wenn sie hart waren. Wir würden in unser Leben zurückgehen und weiterleben. Niemals würde ich jemanden von diesem Ort erzählen, auch wenn das egoistisch klingt, ich will ihn nur für mich und Aslan.. ich weiß nicht. Ich will mein Kopf nicht mit Sachen zerbrechen, die noch nicht existieren. Zum Beispiel Gefühle.

Niemals würde ich riskieren, dass diese angenehme Stille zwischen uns endet und das aus voller Absicht. Nach einiger Zeit legte Aslan seinen Arm um mich, zog mich an sich und spielte mit meinen Haaren. Ich seufzte, weil mir das alles mehr als gut gefiehl und lehnte mich an seine Brust.

,,Ich würde so gerne öfter hierher kommen.", kam es über meine Lippen und ich wusste, dass er mir nur zustimmen würde.

,,Du kannst immer herkommen, wann du willst. Mit mir oder ohne mich.", seine Stimme war in meinen Ohren so sanft wie nie zuvor. Dieser Aslan gefiehl mir mehr, als der, der mich anschrie.

Plötzlich kam mir der Gedanke auf wie unsere Kinder hier spielten, wie sie Schmetterlingen hinterher rannten, Fußball spielten und sich vor Lachen im Gras wälzten.

,,Voran denkst du?", seine Hand hörte auf mit meinen Haaren zu spielen und ich lauschte wie die Vögel zwitscherten.

,,Ich hab an etwas absurdes gedacht.", lachte ich leise und wusste, dass es keine Zukunft mit Aslan geben würde.

,,Sag's mir.", sagte er neugierig und drehte mit seinen Händen mein Kopf lächelnd zu ihm.

,,Ich hab vor meinen Augen gesehen wie naja unsere Kinder hier miteinander spielen, zusammen lachen und die Zeit in der Natur genießen.", sprudelte es förmlich aus mir heraus und ich wartete auf seine Antwort, denn mich interessierte es, ob er eine Zukunft für uns sieht.

Doch nur eins sah ich.

Nämlich dass sein Lächeln nach und nach erlosch.

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Hello📍
թ.ร. ℓσтѕ σƒ ℓσνє

mala mentirosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt