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Gerade wollte ich meine Hände waschen gehen, als ich an die nächstbeste Wand gedrückt worden bin.
Ungewollt kam aus mir ein spitzer erschrockener Schrei. Aslan denkt auch, dass ich mir alles gefallen lasse oder was?!
,,Melek..", so sanft hatte er meinen Namen noch nie ausgesprochen, während er meine Handgelenke in der Hand hatte und sie über mir an die Wand drückte.
,,Lass mich.", zischte ich und sah den Flur runter, ,,Wenn uns jemand sieht, dann Gnade dir Gott Aslan.."
Er unterbrach mich, indem er mich ins Badezimmer zog.
,,Du bist es wirklich.", kam es ungläubig von ihm und er machte einen Schritt nach hinten, um mich anzuschauen, ,,Mit so viel Stoff hab ich dich noch nie gesehen."
Wütend verdrehte ich meine Augen und würde ihm am liebsten die Augen auskratzen.
Aber wo er Recht hat, hat er Recht. Er hat mich nur in knappen Klamotten gesehen, in den Klamotten, die ich liebte und die mich ausmachten.
,,Aslan geh raus! Wenn jemand sieht, dass wir zusammen aus dem Bad raus kommen, werden die sonst was denken.", ich wollte aus der Tür laufen, doch er hob mich fest und drückte mich an sie.
,,Was sollen sie denken? Dass du eine Schlampe bist?", er lachte bitter auf, während ich ihn mit zusammengekniffenen Augen an sah.
,,Ich wüsste nicht, was es dich angeht. Es ist mein Leben.", äffte ich ihn nach, schubste ihn von mir weg, ging aus dem Bad und direkt in die Küche. Dort wusch ich meine Hände und bemerkte, dass das ganze Geschirr schon in der Spülmaschine war.
War ich so lange weg? Ich setzte mich im Wohnzimmer wieder zu Evin und würdigte Aslan keinen Blick. Die Älteren hatten wieder alle Tee in der Hand. Wenn es nach meinem Vater ginge, würde er niemals aufhören, Tee zu trinken. Lächelnd sah ich an, wie er angeregt mit Evin's Vater redete. Ab und zu huschte ein Lächeln über sein Gesicht und ich hatte das Gefühl, dass ich lange dieses Lächeln nicht gesehen hatte.
Ich drehte meinen Kopf zu Evin und sah wie mich Aslan nachdenklich anstarrte.
Plötzlich klingte es an der Tür, ich murmelte ein "Ich geh schon" und lief zu ihr. Ohne nachzudenken öffnete ich diese und sah wie Mert vor der Tür stand.
,,Können wir reden.", sagte er, doch ich packte ihn nur am Arm, meinte "nicht hier" und lief mit ihm an eine Stelle, wo wir ungestört und unbeobachtet waren.
,,Was machst du? Lass mich doch rein, deine Eltern mögen mich. Immerhin sind wie zusammen aufgewachsen.", verwirrt sah er mich an und spannte sein Körper an. Was dachte er, wieso ich ihn nicht rein ließ?
,,Wir haben Besuch.", murrte ich gernervt. Als wir stehen blieben, schaute er mich von oben bis unten an und lächelte.
,,So gefällst du mir viel mehr.", fröhlich umarmte er mich und ich konnte nicht anders als es zu erwidern und zu lachen.
Nicht mal das könnte unsere Freundschaft je zerstören.
,,Jetzt sag was willst du hier?", sagte ich lachend, weil ich spürte, dass wir sonst den ganzen Tag umarmend hier stehen.
,,Ich wollte das mit dir klären was letztens auf der..", er sah sich um, um wahrscheinlich zu schauen, ob uns jemand beobachtet, ,,Party war."
,,Was willst du klären?", nachdenklich setzte ich mich auf die Bank, die neben unserem Haus, hinter der Garage war. Schon früher saßen wir immer hier und haben Zeit zusammen verbracht.
,,Ich hätte nicht so austicken dürfen, aber ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, als ich dich so sah. Ich will doch nur das beste für dich, Cakie.", sagte er und ich musste lächeln, als er meinen Spitznamen sagte. Früher nannte er mich so, weil es die Mischung aus Cake und Lollie ist. Früher wäre ich für beide Sachen über Leichen gegangen und das wusste er.
,,Schon vergessen. Mir tut es leid, dass Can dir paar verpasst hat.", ich musterte den Boden bis er mich nochmal umarmte und gegen meine Schulter "Schon gut" murmelte.
,,Weißt du, ich bin immer noch der Meinung, dass du mit Kopftuch schöner bist als mit knappen Klamotten und offen.", sprach er das heikle Thema an und sah mir tief in die Augen.
,,Abi du weißt wie ich zu diesem Thema stehe und was ich darüber denke.", ich seufzte und schubste ihn nach einiger Zeit dann lachend weg, ,,Wir haben Besuch, ich sollte wieder rein gehen, sonst denken die sonst was von dir. Byeeee."
Er zwinkerte mir erstmal zu, winkte mir dann freudig und ging. Lachend ging ich durch die Hintertür, die in die Küche führte, wieder ins Haus.
Mein Blick blieb hängen an Aslans Rücken, der gerade aus der Küche ging. Wenn er am Fenster stand, hätte er mich und Mert gesehen.. ach nö. Egal ich werd meine Laune nicht kaputt machen.
Mit einem breiten Lächeln ging ich ins Wohnzimmer, sah wie Aslan mich erstmal skeptisch anschaute und dann wieder auf sein Handy blickte. Augenverdrehend setzte ich mich neben Evin und tauschte schnell meine Nummer mit ihr aus, als ihre Eltern sagten, dass sie langsam gehen sollten.
,,Ihr könnt doch nicht in einem Hotel übernachten, während wir hier im Haus so viele freie Zimmer haben.", sagte meine Mutter und oh scheisse. Ich wusste worauf sie hinaus wollte.
,,Nein nein so etwas können wir nicht annehmen.", erwiderte Evin's Mutter, doch meine Mutter bestand darauf, dass sie zu uns kamen.
Fragend sahen die Eltern von Evin sich gegenseitig an, bevor sie lächelnd nickten.
,,Aber erst ab morgen werden wir hier "wohnen". Wir haben schon die Nacht bezahlt und unsere Sachen sind in den Zimmern.", gab sich Evin's Mutter geschlagen, während Evin mich freudig umarmte, worauf ich nur lachen konnte. Der einzige, der gar nicht darüber begeistert war, war Aslan. Er verabschiedete sich kurz von meinen Eltern und lief zum Auto.
Nach den ganzen Verabschiedungen gingen sie alle und meine Familie und ich blieben noch im Wohnzimmer sitzen.
,,Melek und ich müssen die oberen Zimmer aufräumen und alles bettfertig für sie morgen machen.", meinte meine Mutter zu meinem Vater, wodurch ich nur genervt aufstöhnte und auf die Uhr sah. 22:51 Uhr. Das wird ein langer Tag.
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Hello📍
Bin etwas unzufrieden mit dem Kapitel
↝ Ich bin offen für Verbesserunsvorschläge :)թ.ร. ℓσтѕ σƒ ℓσνє
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mala mentirosa
Teen Fiction❝ Lügen sind dazu verurteilt, irgendwann an's Licht zu kommen. ❞ ••• Melek führt ein Leben, wie es im Buche steht. Zumindest halbwegs. Während sie tagsüber der religiöse Engel ist, der ihrem Namen gerecht wird, ist sie nachts jedes Mal auf's Neue...