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22:51 Uhr. Das wird ein langer Tag.
Während wir putzten hörten wir laut Musik und redeten nicht. Wir hatten uns aufgeteilt und drei Zimmer frei geräumt. Das waren sowas wie unsere Gästezimmer, doch wir müllten die immer zu, als wären sie unsere Abstellzimmer. Wir haben ein großes Haus, doch benutzen die Hälfte nicht, weil meine älteren Geschwister schon ausgezogen sind. Mein ältester Bruder hat geheiratet und ist weit weg gezogen und meine Schwester studiert also sind nur ich und mein Ein und Alles bei meinen Eltern.
Als wir endlich um 00:35 Uhr fertig waren, duschte ich wirklich nur kurz, um den Schweiß wegzubekommen und mich frisch zu fühlen. Um 01:10 Uhr ließ ich mich frisch geduscht, mit Schlafklamotten in mein Bett fallen und war so kaputt. Mein Handy steckte ich beiläufig ins Akku, drehte mich auf die Seite und schlief schon ein.
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Um 6:30 Uhr klingelte mein Wecker und ich stand stöhnend auf. Anfangs habe ich mein Wecker ausgemacht und mich wieder weggedreht, aber ich muss heute zur Schule, sonst muss ich ein Attest haben.
Im Halbschlaf und mit halbgeöffneten Augen wusch ich mein Gesicht, meine Zähne, kämmte meine Haare, ließ diese offen und schminkte mich nur mit Wimperntusche, Concealer und Lipgloss. Ich zog mir das an (siehe oben) und band mein Kopftuch lässig, damit ich es in der Schule abnehmen konnte.
Manchmal wenn ich später Schule habe, nehme ich meinen kleinen Bruder mit und setze ihn beim Kindergarten, aber das war heute nicht der Fall.
Ich nahm meine Tasche, die ich zuvor mit den richtigen Sachen gepackt hatte und setzte mich in mein Auto. Es hatte nur einen Grund, wieso ich morgens mein Kopftuch aufsetzte und der war, weil wir um unser Haus Kameras haben und im Zimmer meiner Eltern ist der Computer, wo jede einzelne Sekunde gespeichert wird.
Bei Arzu angekommen, wartete ich bis sie runter kommt und band mein Kopftuch ab, meine Haare kämmte ich wieder durch und ließ sie so. Nach gefühlten Stunden kam Arzu endlich, setzte sich neben mich ins Auto und wir küssten uns als Begrüßung rechts und links. Während der Fahrt erzählte ich, dass Aslan's Familie die Besucher waren, die kommen sollten und dass sie ab heute bei uns wohnen werden. Wie lang, weiß keiner.
Sie war total geschockt, auch als wir an der Schule ankamen, ausstiegen und zum Gebäude liefen, realisierte sie das nicht.
,,Was ist, wenn er es deinen Eltern sagt?", nachdenklich liefen wir beide im Flur nebeneinander und starrten den Boden an.
,,Man Ari, das ist es ja! Er kann meinen ganzen Plan kaputt machen!", seufzte ich, wir standen wir für wenige Minuten vor unserer Klassenzimmertür bis unser Lehrer und uns diese aufschloss. Im Matheunterricht konnte ich mich kein Mal konzentrieren und starrte eher aus dem Fenster raus. Zum Glück rief mich in diesen Minuten der Lehrer nicht auf.
Als wir zur Pause entlassen worden sind, setzten wir uns auf die Bank unter dem Baum, die eher abseits des Pausenhofes stand.
Arzu versuchte mich abzulenken, doch die Angst, dass Aslan sich verplappern könnte, ließ mir keine Ruhe.
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Der Schultag verlief schnell und schon stand ich vor dem Gebäude von Arzu's Wohnung und band mir wieder mein Kopftuch um.
Zuhause angekommen, sagte meine Mutter, dass die Atabaş Familie also Aslan's Familie gleich kommen würde. Im Badezimmer angekommen, band ich meine Haare zu einem Dutt und band mir mein Kopftuch.
Leicht genervt lief ich in die Küche und half meiner Mutter beim Essen. Heute würden wir Lahmacun essen.
Es klingelte und wahrscheinlich öffnete mein Vater die Tür, weil ich und meine Mutter gerade in dem Flow waren, das Essen zu machen. Die Mutter von Evin stand in der Tür, lächelte uns an und sagte gespielt stolz "Vay vay vay was für Hausfrauen".
Ich musste echt lachen und meine Mutter verdrückte es sich, denn sie sagte sowas wie "Kannst dir ja eine Scheibe von uns abschneiden".
Die Mutter von Evin kam zu uns, stellte sich neben uns und erst jetzt sah ich, dass Aslan und Evin direkt hinter ihr standen. Evin lächelte ich an und Aslan.. wer versteht diesen Jungen. Er zog seine Augenbrauen hoch und machte einen Blick wie "Du und kochen?!"
Lächelnd aber dennoch augenverdrehend sah ich ihn an. Dieser Junge hatte mir den ganzen Tag keine Ruhe gelassen und jetzt steht er vor mir und ich lächle ihn an?! Dumme Melek. Aber ich könnte nicht anders. Er ist einfach Zucker.
Ich atmete ein und aus und hörte, dass die Mutter von den beiden meinte, dass sie mich ablöste und ich ja was mit ihren Kindern machen kann.
Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen, gab die Schürze ihr, wusch meine Hände und krempelte meine Ärmel wieder runter. Vielleicht war es nicht so gut mit weißen Sachen Essen zu machen, aber zum Glück blieben meine Klamotten sauber.
Nachdem das auch erledigt war, stellte ich mich vor Evin und fragte sie, was wir machen soll.
,,Heute gibt es so eine Art Kirmes in der Nachbarstadt, aber das ist angeblich echt klein.", nachdenklich sah sie zu Aslan, ob er eine Idee hatte, doch er zuckte nur mit den Schultern. Er hatte heute ein dunkelblaues T-Shirt an, was perfekt zu seinen Augen passte und dazu eine schwarze leicht zerissene (wenn auch mit Absicht) Hose an. Alles in einem, mehr als nur heiß. Er bemerkte, dass ich ihn anstarrte und grinste.
Ich schüttelte lächeln mein Kopf und sah schnell zu Evin, nicht dass sie das mitbekommt. Aslan nahm sein Handy raus und plötzlich vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche. Ich ignorierte es und sagte, dass die Idee von Evin echt gut war, also sagten wir unseren Eltern Bescheid und führen los. Aslan auf dem Fahrersitz, Evin auf dem Beifahrersitz und ich hinter Aslan. Während der Fahrt sprach ab und zu nur Evin, doch die gab es auf, als sie keine Antwort von uns bekam, deswegen machte sie die Musik an.
Mir fiel ein, dass mein Handy zuvor geklingelt hatte, voller Neugier las ich es durch, lächelte verlegen und sah nach vorne, wo Aslan mich schon durch den Rückspiel anlächelte.
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Hello📍
թ.ร. ℓσтѕ σƒ ℓσνє
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mala mentirosa
Fiksi Remaja❝ Lügen sind dazu verurteilt, irgendwann an's Licht zu kommen. ❞ ••• Melek führt ein Leben, wie es im Buche steht. Zumindest halbwegs. Während sie tagsüber der religiöse Engel ist, der ihrem Namen gerecht wird, ist sie nachts jedes Mal auf's Neue...