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,,Warte liebst du sie immer noch?", stellte ich die Frage aller Fragen und bereute es nach seiner Antwort überhaupt den Mund aufgemacht zu haben.
Wütend sah er mich an und kniff dabei seine Augenlider zusammen. Okay? Was hatte ich falsch gemacht?
,,Wieso interessiert es dich plötzlich? Hast du, Prinzesschen, gerade bemerkt, dass das Leben nicht immer nach Plan läuft?", ironisch lachte er auf und schüttelte seinen Kopf.
Ich sagte nichts mehr auf diese Aussage, sonst würden wir uns wieder anbrüllen und es würde schlecht enden. Gerade wollte ich nichts anderes als so schnell wie möglich von ihm wegzukommen. Weg von seinen Anschuldigungen, dass nur sein Leben den Bach runter ging und bei mir alles perfekt lief. Weg davon, dass ich in seinem Leben nur eine Schachfigur war, die er so hinschieben wie er wollte, doch soetwas ließ ich nicht mit mir machen!
Zwar hatte ich mir selbst versprochen vor meinen Problemen wegzulaufen, aber was eine Ironie, da kannte ich Aslan noch nicht. Wie kann ein Mensch einen so besonders und dann so nutzlos fühlen lassen? Was hatte er so gegen mich? Vielleicht sollten wir nach diesem Tag, eine lange Pause voneinander nehmen und vielleicht erst in 4 Jahren miteinander reden, wenn er eingesehen hat, dass nicht nur sein Leben scheiße ist.
Als wir vor der Wohnung von Arzu stehenblieben, stieg ich aus, nahm meine Tasche und sah Aslan an.
,,Wenn du so von mir denkst, sollten wir uns nicht mehr treffen und erstrecht nicht miteinander reden. Auf Wiedersehen.", ich lächelte kurz, doch jeder Mensch würde sehen, dass es gezwungen und falsch wäre.
Als ich zu der Haupttür lief, hoffte ich innerlich, dass er mir nachlief oder mir von seinem Wagen aus soetwas wie "Es tut mir leid" hinterher rufen würde. Das würde es zwar nicht besser machen, doch es wäre ein Anfang. Ich öffnete die Tür und stieg ins Haus. Aslans Wagen fuhr schnell weg, ich atmete tief ein und aus und lehnte mich an die Wand.
Was hatte ich mir nur dabei gedacht, dass er mir nach kommen würde? Dass er etwas für mich empfinden würde (also freundschaftlich)?
Ich hatte so gehofft, dass er etwas machen würde, doch ich hatte mich getäuscht. Naja ich sollte meine Gedanken nicht an ihm verschwenden, wenn er so mit mir redete. Er hatte wohl nie gelernt was Anstand und gegenseitiger Respekt war. Seufzend schleifte ich mich die Treppen hoch zur Haustür von Arzu. Ich legte eine Schlüssel in den kleinen Korb, der auf dem Schuhregal stand, legte meine Schuhe und meine Tasche irgendwo hin. Ich lief ausgepowert ins Schlafzimmer und schmiss mich aufs Bett mit dem Kopf voraus. Dieses Drama heute würde mir für das ganze Jahr reichen. Ich spürte plötzlich wie erschöpft ich war und schlief halber ein, doch jemand schmiss sich auf mich und umarmte mich.
,,Hey Babyyy, Ich hab mich so gelangweilt ohne dich. Nachdem du gegangen bist, haben Can wieder zusammen geschlafen und dann ist er auch gegangen.", seufzte sie und legte sich neben mich, ,,Wie war dein Date?"
,,Grauenhaft.", war das einzige, was ich sagen wollte. Ich hatte keine Kraft ihr alles zu erzählen. Keine Kraft, um meine Gedanken an Aslan und seine Launen zu verschwenden.
Ich war einfach nur unendlich erschöpft, obwohl ich nichts getan hatte. Das Nachdenken hatte mir totale Kopfschmerzen gemacht und ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren.
,,Haben wir noch Kopfschmerztabletten, Ari?", widerwillig stand ich auf, hörte auf ihre Anweisungen und lief dorthin. Ich nahm mir eine Tablette raus, ging in die Küche, füllte mir ein Glas Wasser und schluckte die Tablette runter.
,,So schlimm war es?", nachdenklich musterte sie mich, während sie im Türrahmen stand.
Ich nickte nur, pflanzte mich auf die Couch und drückte auf irgendeinen Film, um an etwas anderes zu denken. Etwas was mich nicht an ihn erinnerte. Kuschelnd in meiner flauschigen Decke, beobachtete ich jede Bewegung, die die Menschen im Film machten und bewunderte sie, wenn sie über ihre starke Liebe redeten, aber konnte dabei mein ironisches Auflachen nicht verdrücken.
Liebe, Amor und alles andere, was schnulzig ist, habe ich für heute und die nächsten Jahre genug!
Mir fiel es nicht auf, doch irgendwann schlief ich auf dem Sofa ein, bis jemand mich weckte. Mürrisch öffnete ich meine Augen und sah in das Gesicht von Ari.
,,Komm essen. Sonst verhungert du mir noch und wenn du länger schläfst, kannst du heut Abend nicht mehr schlafen.", sagte sie und ging voraus in die Küche.
Schnell lief ich ins Badezimmer, wusch mein Gesicht, tat Wasser in mein Mund, damit der eklige Geschmack vom Schlafen rausging und spuckte es dann aus. Meine Haare ließ ich so zerzaust wie vorher. Arzu war sowas von mir gewöhnt und sie ist wie Familie für mich.
Ich setzte mich auf die Eckbank, sah dass es einen dritten Teller gab und verwirrt starrte ich Arzu an. Plötzlich klingelte es, sodass ich zusammen zuckte und ich fing schon mal an die Spaghetti mit der Soße in mein Teller zu schaufeln.
Der Stuhl vor mir wurde zurück gezogen und beiläufig bemerkte ich wie Can sich zu uns setzte. Wir aßen zusammen, die beiden redeten miteinander, während ich mich nur auf das Essen konzentrierte. Heute war ein langer Tag und das alles wegen Aslan. Es könnte so schön gewesen sein..
,,Melek..? Melek!", schrie mich jemand halber an, wieder zuckte ich zusammen und sah verständnislos in die Augen von Arzu.
,,Ich rede schon die ganze Zeit mit dir, doch du fandest dein Essen wohl interessanter.", sie lachte und wurf dabei wohl unterbewusst ihre Haare in den Nacken. Wie schön sie ist.
,,Hmm?", war das Erste, was ich wieder sagte und lehnte mich an die Wand. Gänsehaut überzog meine Haut. Die Wand ist so kalt!
,,Wir wollten fragen, ob du mit uns ins Kino gehst?", sagte sie, während ich von Arzu zu Can sah, der eigentlich nur in sein Handy vertieft war. Irgh wieder so ein Pärchending.
,,Nein, aber macht euch einen schönen Abend. Ich bleib zuhause und eliminiere alles Süße, was wir hier haben.", ich lachte leicht und hoffte, dass mir Arzu das Lachen abnahm.
Sie lächelte mir zu, sagte sowas wie "Kannst du aufräumen? Wir gehen dann los." Ich nickte, sah wie die beiden gingen, putze die Küche, ging wieder vor dem Fernseher und seufzte.
,,Also heute nur ich und du, Zac Efron.", murmelte ich und spürte die Einsamkeit, die in mir aufkam, als ich auf Highschool Musical drückte.
Doch der Abend sollte keinesfalls mit der Einsamkeit enden.
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2/3 Kapitel
Hello📍Wer wird wohl ihre Einsamkeit stillen?🌚
թ.ร. ℓσтѕ σƒ ℓσνє
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mala mentirosa
Teen Fiction❝ Lügen sind dazu verurteilt, irgendwann an's Licht zu kommen. ❞ ••• Melek führt ein Leben, wie es im Buche steht. Zumindest halbwegs. Während sie tagsüber der religiöse Engel ist, der ihrem Namen gerecht wird, ist sie nachts jedes Mal auf's Neue...