XLVIII

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Dieses mal war ich die, die laut lachte und fuhr um die Ecke. Schon von weiten sah ich etwas, was mir direkt in die Augen stach.

ALDI.

Das Aldischild war einige Meter von mir entfernt und ich fuhr immer noch lächelnd darauf zu.

Im Laden drin, nahm ich mir einen Einkaufswagen, steckte Kopfhörer in meine Ohren und redete mit Ali über alles. Manchmal kamen Leute in seinen Laden und er lag mich kurz auf die Seite, um sie zu betreuen, doch die meiste Zeit redeten wir darüber, was er in seinem Laden renovieren wollte und was dabei gut aussehen würde.

Lachend über einen Witz von Ali, schob ich meinen Einkaufswagen in die Schlange. Mein Wagen war randvoll, aber was sollte man machen. Ich habe die Wohnung neu und nichts ist drin, womit ich putzen oder kochen könnte.

,,Hast du Cookies gekauft?", fragte er mich ernsthaft und ich umklammerte mein Handy fester, als ich versuchte an ein Produkt ganz oben am Regal zu kommen. Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und streckte mich. Vergebens, gab ich es auf und schaute auf. Ich stellte mich mit einem Bein auf das niedrige Regal, stemmte mich hoch und hielt dann siegessicher die Packung in meiner Hand, ehe ich wieder mit dem Wagen ging.

,,Was ist das denn für eine Frage. Das meinst du doch nicht ernst.", sagte ich lächelnd, hörte seine Lache und meinte von ihm ein leises "du fettsack" zu entnehmen.

Eine Stille herrschte zwischen uns, als ich meinen Einkauf auf das Band legte und bemerkte, dass ich mehr als die Hälfte davon besetzte. So viel hatte ich noch nie. Den Einkauf tat ich in große Türen, die ich kaufte. Den Einkaufswagen schob ich zu den anderen, trug meine zwei großen Taschen zum Auto, öffnete meinen Kofferraum, um den Einkauf reinzustellen. Ich machte mein Handy wie vorher auf laut, während Ali mit mir sprach, öffnete ich alle Fenster und fuhr relativ schnell aus der Ein- und Ausfahrt des Ladens. Doch plötzlich stach jemand links von mir aus der Kurve und drückte mit mir rechtzeitig (kurz vor knapp) auf die Bremse.

Der Mann im Auto sah mich an als wäre ich bescheuert, machte eine Kurve um mein Auto und ich versuchte meine Wut unter Kontrolle zu haben, während ich ihm mit zusammengebissenen Gebiss hinterher sah. Unerhört.

,,Dieser Esel eines Esels dessen Esels!", fluchte ich und fuhr auch weiter. Diese 'Beleidigung' hatte ich mal von Ali gelernt und benutzte sie immer aus Gewohnheit.

,,Was ist passiert?", fragte Ali und drückte langsam auf die Bremse, weil ich einer Ampel immer näher kam.

,,Alle in solchen Nobelkarren denken die Straße würde ihnen gehören.", zischte ich und erzähle Ali was passiert war.

,,Uiii keiner legt sich mit meiner Melek an.", sagte Ali herausfordernd und lachte, während ich an der Ampel hielt.

,,Wenn ich den Spasti mit dem geilen Auto nochmal sehe, dann fahre ich extra gegen sein Auto und lasse es so aussehen, als wäre er Schuld. Dann bezahlt er mir gefühlt ein neues Auto.", sagte ich, lachte laut, legte meinen Arm auf die Armlehne und legte mein Kopf darauf. Meine Idee konnte zwar noch ausgefeilt werden, aber daran konnte ich ja noch arbeiten.

Als mein Blick wie angezogen auf die Seite glitt, sah ich wie der Mann mit dem "geilen Auto" neben meinem Auto an der Ampel stand und seine Augenbrauen hochgezogen hatte. Scheiße mein auch sein Fenster waren runtergefahren.

,,Ähh..", war das einzige, was ich aus mir raus bringen konnte.

,,Ja man, Meleğim. Trete dem Spasti dann in den Arsch.", kam es lachend von Ali, dessen Stimme im ganzen Auto schallte und ich nur den Mann anstarren konnte. Er hatte pechschwarze Haare und graue Augen. Wahrscheinlich war er 7-8 Jahre älter und nach dem Auto zu urteilen, reich.

mala mentirosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt