mala mentirosa

LXXIII

,,Ja.", meinte ich fest und plötzlich hörte ich ein schrilles Quietschen.

Verwirrt schaute ich mich um und bemerkte, dass es von Burak kam, weswegen ich leise lachte. Der Dummkopf. Ich legte mein Kopf schief, als ich ihn musterte. Das alles fühlte sich surreal an. Wie ein Traum.

,,Darf eigentlich keiner wissen, dass du hier vor mir sitzt?", fragte ich und lehnte mich mit meinem Kopf auf meine Hände. Eigentlich wollte ich nichts mehr fragen, aber die Neugier überwog mein Verstand.

,,Nee deswegen wollte ich es dir nicht sagen, aber du warst so hartnäckig.", das letzte Stück murmelte er und sah mir kein einziges Mal in die Augen. Automatisch fragte ich mich, wieso sein Tod vorgetäuscht war und wieso er wieder aufgetaucht war. Eins wurde mir aber klar, Malik war ein wandelndes Fragezeichen. Immer wenn ich dachte, ich würde eine Seite und ein Geheimnis von ihm lüften, stand ich eigentlich noch am Anfang.

Es verletzte mich, dass ich mir ein Leben hier aufbauen wollte und es noch mehr hasste als mein erstes. Was konnte ich denn noch verändern? Ich starrte an die Decke, damit meine Tränen nicht meine Augen verließen. Wieso war ich so sensibel?

,,Hey.. wieso weinst Du?", besorgt lief Burak um den Tisch, kniete leicht vor mir und strich mir die Tränen weg.

,,Die Erkenntnis, dass mich jemand nicht mag, den ich sehr mag, tut so weh. Aber was soll's. Im Leben wird man oft genug enttäuscht, da sollte man keine Hoffnungen haben.", schniefte ich und tat einen auf stark, doch das war nicht mal ansatzweise.

,,Redest du von Malik?", kam es sanft von Burak.

,,Ich sollte ihn nicht mögen, oder?", ich schluchzte laut und zog Burak einfach in eine Umarmung, bei der ich stärker weinen musste.

,,Es ist nichts daran schlimm, einen Menschen zu lieben. Das ist normal.", hauchte er gegen meine Schultern und strich immer wieder über meinen Rücken.

,,Es ist schlimm zu wissen, dass er wahrscheinlich niemals etwas von einem will.", meinte ich brüchig und legte meinen Kopf auf seine Schultern, ,,Ich sollte darüber hinweg kommen."

,,Nein, das solltest du nicht.", mahnte Burak, doch innerlich dachte er bestimmt das gleiche wie ich.

,,Burak?", unterbrach ich nach einiger Zeit die Stille.

Er murmelte ein "Hm?" und setzte sich auf den Sessel mir gegenüber.

,,Sag ihm bitte nie etwas von dem Gespräch gerade. Er sollte das nicht erfahren, sonst wird es komisch zwischen uns und das will ich nicht.", sagte ich, während ich nur auf meine Hände starrte. Wieso habe ich mich ausgerechnet in Malik verliebt? Wieso nicht jemand anderes?

,,Er sollte das wiss-", wollte Burak sagen, doch ich unterbrach ihn mit einem "Bitte".

,,Wenn es mir rausrutscht, dann darfst du mir nicht sauer sein.", unschuldig hob er die Arme, als würde ich ihn schlagen. Wobei das war eine gute Idee.. aber wie süß er mich anschaut. Der Arme.

,,Du bist doch in meinem Alter, oder? Ich fang einfach was mit dir an, dann bemerkt Malik, was ihm entgeht.", Burak zwinkerte mir zu, ich wurde rot und lachte. 

,,Gegen dich hätte ich nichts.", Ich grinste schelmisch und beugte mich mit meinem Oberkörper vor, was er mir nachtat, damit unserer Gesichter näher waren. Er war echt attraktiv, aber eben nicht Malik.

,,Frauen können mir nicht widerstehen.", höhnte er und zog dabei leicht seine Augenbrauen hoch.

,,Ach wirklich? Glaube ich dir leider nicht.", gewinnerisch lehnte ich mich zurück und verschränkte meine Arme. Statt mit ihm zu reden sollte ich lieber weiterarbeiten und Maliks Anwalt aus Gewissenheit anrufen.

,,Glaub mir, würde ich wollen, dass du dich genau jetzt auf mich stürzt, müsste ich nicht mal mit dem Finger schnippen.", wieder tat er meine Position nach, nur er sah dabei viel heißer aus.

,,Dann schnipp doch mit deinen Fingern.", provozierte ich weiter und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

,,Nö keine Lust.", sagte er wie ein beleidigtes Kind und sah weg, weswegen ich laut lachen musste. Was ein Idiot.

Breitlächeln sah ich ihn an und fragte mich, wieso er sterben musste. Wieso er und Malik allen vorgespielt haben, dass Burak starb? Was hatte das für einen Sinn? Wieso musste man anderen vortäuschen, dass jemand das Leben entrissen worden ist? Was hatte das alles für einen Grund?

Die wichtigste Frage war eher, wieso ich dachte, dass ich Malik kenne. Daran sieht man, dass ich nicht mal die Hälfte von ihm wusste und was in seinem Kopf abging.

,,Ich sollte arbeiten.", meinte ich nach einiger Zeit und stand auf. Unterbewusst gähnte ich und ging einfach in mein Büro. In meinem Büro stürzte ich mich in dir Arbeit, um das mit Burak und Malik zu vergessen.

Diese Familie zog nur Probleme hinter sich her und ungern wollte ich mich in ihre Angelegenheiten einmischen, da ich nur für Malik arbeite.

Irgendwann hörte ich, wie die Tür von Malik's Büro zugeschlagen worden ist und kurz darauf laute Schritte. Wohin willst du Burak?

Seufzend vergrub ich mich in meinem Schreibtischstuhl und hoffte, dass das alles, was die letzten Tage nur ein Traum war.

Ich meine, Malik Güneş. Ein Mann, welchem Mann niemals Stuerhinterziehung zu trauen würde, da er eindeutig sehr viel Geld hatte und dieses Risiko für seine Firma niemals eingehen würde, sonst würde sein Unternehmen ins schlechte Licht gerückt werden.

Dann auch noch Burak Güneş. Malik's Bruder, der vor 2 Jahren "verstorben" war. Angeblich durch einen Selbstmord, mit Beweisen. Er war von einer Kippe gesprungen, hatte dabei ein Video gemacht und es ins Netz gestellt. Keiner hätte daran gezweifelt, dass er noch lebte oder dass das Video fake war. Welcher Mensch täuscht seinen Tod vor?

Zwar wurde im Meer seine Leiche nie gefunden, weil die Suchtruppen, nach einer Woche aufhörten zu suchen. Sie meinten, dass die Leiche wahrscheinlich schon längst ins Weite getrieben ist und sie es nicht mehr finden würden. Wer hätte gedacht, dass es überhaupt keine gab? Dass sie eigentlich nach einem lebendigen Toten suchten? Es war unwahrscheinlich, dass er lebte, erstrecht, weil es Videobeweise gab und deswegen war die Ermittlung schnell aufgegeben.

Wie einfach man die Behörden hinters Licht führen könnte..

Ich stöhnte genervt auf, als mein Kopf anfing zu schmerzen. Ich kramte aus meiner Tasche eine Kopfschmerztablette und trank sie mit Wasser. Diese Familie machte mir nur Kopfschmerzen und Sorgen. Was sollte das alles nur?

Gerade war mir egal, ob ich Gefühle für Malik habe, denn das was ich wissen wollte, hatte mehr Bedeutung.

Ich wollte wissen, was es mit der Hinterziehung auf sich hatte, wieso der Polizist ihn so gerne in den Knast bringen wollte und das wichtigste, wieso Burak zum Teufel nochmal lebt!

Doch ich hatte Angst.

Angst, dass mir die Antworten auf meine Fragen nicht gefallen würden.

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Hey 😅 es kam lange Zeit wieder kein Kap' online, ups.
Naja ich war eher mit meinem neuen Buch „Aphrodite" beschäftigt.

Keine Ahnung, ob jetzt regelmäßiger Kap's kommen, weil ich nächsten Monat Prüfungen hab und gerade eigentlich Geschichte lernen sollte 😭

Genießt jede freie Zeit, die ihr habt! 🤍