Als ich das nächste Mal aufwache ist es draußen schon wieder hell uns so kann ich mir sicher sein das wenigstens ein paar Stunden vergangen sind. Zunächst will ich mich wieder tiefer unter die Decke kuscheln, allerdings meldet sich dann man Magen mit einem lauten Gurgeln. Da war ja was, gegessen habe ich nämlich schon eine ganze Weile lang nicht mehr. Vorsichtig befreie ich mich von der Decke und setze mich im Bett auf, muss allerdings einen Moment innehalten.
Alles dreht sich ein wenige und ich schließe meine Augen, um einige male tief ein und auszuatmen bis sich das Karussell in meinem Kopf nicht mehr im Kreis dreht. Mit geöffneten Augen stehe ich schließlich auf und zische leise als mein Fuß protestierend beginnt zu pochen. Vorsichtig entlaste ich ihn für einige Sekunden, bevor er sich wieder beruhigt hat und lehne dann wieder ein bisschen mehr Gewicht auf ihn, was die temporäre Lösung des Problems zu sein scheint.
Humpelt laufe ich ins Badezimmer, um mich ein wenig frisch zu machen und dann etwas frühstücken zu gehen. Ein Blick in den Spiegel lässt mich erstarren, denn mit diesem Anblick habe ich nicht gerechnet. Während mein Gesicht ungewöhnlich blass ist, strahlt meine Nase schon jetzt in leuchtendem rot und auch auf meinen Wangen hat sich ein wenig Farbe verteilt. Die Haare stehen leicht von meinem Kopf ab und ich seufze leise.
„Gott sehe ich scheiße aus." Krächze ich dann mit meiner immer noch grässlich rauen Stimme und wasche zumindest mein Gesicht, um ein bisschen wacher zu wirken. Mein Körper ist eingepackt in einen dicken Pulli, während um meinen Hals ein Schal gewickelt ist und auf meinem Kopf eine Mütze thront. So fühle ich mich bereit nach unten zu gehen und endlich etwas zu essen. Ich werde noch einen letzten Blick auf Stephan, der tief ins Kissen gekuschelt daliegt, leise schnarcht und verlasse dann das Zimmer.
Auch wenn ich noch immer eine leichte Abneigung gegen Aufzüge verspüre, betrete ich diesen trotzdem und lasse mich von ihm nach unten fahren, anstatt mich die Treppe nach unten zu quälen. Mit langsamen Schritten betrete ich schließlich den Speisesaal und begebe mich, ohne groß umherzusehen ans Buffet und beginne mir etwas zu essen herauszusuchen.
„Ich könnte mich täuschen, aber solltest du nicht im Bett sein?" Spricht mich nach einem kurzen Moment eine bekannte Stimme an und ich drehe mich um, um dem Gesicht von Timi zu begegnen. Seine Stirn ist ein wenig gerunzelt und ich kann seinen Gedankengang schon verstehen, aber da sind eben Bedürfnisse, die ich zu erfüllen habe.
„Aber ich habe Hunger." Schmolle ich und natürlich krächzt meine Stimme auch bei diesem kurzen Satz fürchterlich, was Timi zum Lachen bringt. „Wann bist du denn unter die Kettenraucher gegangen?" Fragt er, allerdings verdrehe ich nur die Augen. „Haha." Er ist ja so lustig.
Versöhnlich legt mir Timi einen Arm um die Schulter und dreht uns wieder zum Büffet. „Na komm, wir besorgen dir was zu essen, damit du wieder zurück ins Bett kannst." Sagt er und so besorgen wir uns noch ein paar Leckereien, bevor wir uns an einem der Tische niederlassen. Noch immer habe ich dieses unangenehme Pochen im Fuß und auch in meinem Kopf breiten sich kleine Schmerzwellen aus.
„Warum bist du nicht im Bett?" Spricht mich schon die zweite Person an und stellt eine ähnliche Frage wie Timi zuvor. Ich wende mich der Person zu und antworte dann. „Die auch einen guten Morgen Consti." Bevor ich mich wieder meinem Frühstück widme, welches aus Joghurt und Obst besteht, denn ich weiß nicht, wie gut ich schlucken kann und so versuche ich es zunächst mit etwas Leichtem.
„Weiß Stephan, wo du bist?" Fragt Constantin mich dann, aber anstatt sich zu Timi und mir zu setzen, bleibt er neben dem Tisch stehen und scheint sich von diesem Platz auch nicht wegbewegen zu wollen. „Der schläft tief und fest" Erkläre ich und schiebe mir einen Löffel kühlen Joghurt in den Mund, der sich beruhigend über meinen gereizten Rachen legt. „Dann schreibe ich ihm, wo du dich rumtreibst." Sagt Constantin noch und ist dann auch schon verschwunden. Ich sehe ihm noch für einen Moment hinterher, dann widme ich mich wieder meinem Essen und auch Timi.
DU LIEST GERADE
Irgendwie anders [Domen Prevc]
FanfictionEmily, die Schwester von Stephan Leyhe begleitet ihren Bruder dieses Jahr während der Skisprungsaison. Mit einem Springer kommt sie so gar nicht klar und so kommt es immer wieder zu hitzigen Situationen zwischen ihnen. Doch nachdem sie ungewollt Zei...