Ich drehe mich von der linken auf die rechte Seite, bleibe dort für einen Moment liegen, bevor ich mich zurück auf die linke Schulter drehe. Lege mich auf den Bauch, den Rücken, rolle mich ganz klein zusammen und strecke mich aus, aber der Schlaf will dennoch nicht kommen. Ich weiß nicht, wie lange ich schon versuche einzuschlafen und wahrscheinlich will ich es auch gar nicht wissen.
Stille liegt über dem Hause Prevc, nur mein Körper will nicht zur Ruhe kommen. Ich spüre die Erschöpfung ganz klar, kann meine schweren Gliedmaßen kaum ignorieren, aber egal wie oft ich die Augen schließe in den Schlaf kann ich dennoch nicht gleiten. Dabei sind meine Gedanken zur Abwechslung mal ziemlich ruhig, lassen das Karussell, welches sie normalerweise fleißig antreiben stehen und trotzdem kann mein Körper sich einfach nicht die verdiente Ruhe gönnen.
Vielleicht sollte ich doch einfach zu Domen hinüber gehen. Nein, ich habe mich für dieses Zimmer entschieden also bleibe ich auch hier. Während ich das vor einigen Stunden noch für eine gute Idee befunden habe, zweifle ich nun. Ich wollte doch einfach nur üben allein zu schlafen und als Strafe finde ich jetzt gar nicht in die Ruhephase.
"Das ist doch bescheuert." Murmele ich zu mir selbst und schlage die Decke zurück, taste mit den Fingern nach dem Schalter für die Nachttischlampe und muss einige Male blinzeln, damit sich meine Augen an das Licht gewöhnen. Die Uhr an der Wand zeigt nach Mitternacht an und ich reibe mir gähnend über die Augen, kein Wunder das ich so erschöpft bin, Domen und ich sind schon vor Stunden in die getrennten Betten gegangen.
Seufzend schiebe ich meine Füße in meine Hausschuhe, greife nach meinem Handy und schalte die Taschenlampe an. Stehe auf, schalte die Lampe auf dem Nachttisch aus und tapse dann müde zur Tür. Überquere den Flur, nur zur gegenüberlegenden Tür und halte noch einmal inne. Will Domen nicht wecken, habe seine Sorgen in letzter Zeit eigentlich zu sehr in Anspruch genommen, aber er sagt auch immer das ich zu ihm kommen soll, wenn ich ihn brauche.
Ich nehme also einen tiefen Atemzug und öffne vorsichtig die Tür. Sein Zimmer ist fast in vollkommene Dunkelheit gehüllt, der sachte Schein des Mondes erreicht kaum jede Ecke und so muss ich mich für einen Moment orientieren, um Domens Bett zu entdecken.
Vorsichtig überquere ich die Distanz, lege mein Handy ausgeschaltet auf Domens Nachttisch und lege mich dann neben ihn aufs Bett. Hebe vorsichtig die Decke an und kuschele mich gegen Domens Körper, der zunächst nur leise brummt, bevor dann doch ein wenig mehr Leben in seinen Körper kommt.
"Emi?" Fragt er, die Stimme ganz heiser vom Schlaf und ärgere mich über mich selbst ihn aufgeweckt zu haben.
"Schlaf weiter." Murmele ich, streiche ihm mit der Hand über die Brust und bekomme ein weiteres brummeln als Antwort. Sein Arm legt sich um mich herum und dann scheint Domen auch schon wieder eingeschlafen zu sein. Schmunzelnd schließe ich ebenfalls die Augen und kann endlich ebenfalls in einen hoffentlich erholsamen Schlaf gleiten.
Als ich die Augen das nächste Mal öffne, fühle ich mich um einiges erholter, Domens warmer Körper noch immer neben mir und im Nachhinein war es wirklich doof von mir das andere Zimmer zu wählen. Natürlich muss ich irgendwann auch wieder allein klarkommen, aber gerade braucht mein Körper, meine Seele, mein Herz einfach meinen manchmal etwas schlecht gelaunten Slowenen bei sich, um zu heilen und das ist in Ordnung.
Vorsichtig drehe ich mich in seinen Armen herum und zum Glück kommt von ihm keine Regung. Ich greife mein Handy, schaue auf die Uhr und auch wenn acht Uhr morgens an einem freien Tag früh ist, ist es im Vergleich zur letzten Zeit eine akzeptable Uhrzeit, um wach zu sein. Als ich meine Nachrichten kontrolliere, sehe ich eine Nachricht von meinem Bruder, der mich fragt, wie es mir geht.
Ja, wie geht es mir eigentlich? Meine Finger schweben über der Tastatur und tippen dennoch nichts, so leer ist mein Kopf bei Stephans Frage geworden. So liege ich einen Moment lang da, bevor Bewegung in Domen kommt. Er dreht sich herum, legt den Arm um mich und vergräbt seinen Kopf zwischen meinen Schulterblättern.
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Irgendwie anders [Domen Prevc]
FanfictionEmily, die Schwester von Stephan Leyhe begleitet ihren Bruder dieses Jahr während der Skisprungsaison. Mit einem Springer kommt sie so gar nicht klar und so kommt es immer wieder zu hitzigen Situationen zwischen ihnen. Doch nachdem sie ungewollt Zei...