Nervös laufe ich im Zimmer auf und ab. Das war eine schlechte Idee, eine ganz schlechte. Wie kam ich nur auf die Idee das Gespräch mit Domen zu suchen? Ja, wir müssten uns wirklich mal unterhalten, aber jetzt überkommt mich doch dich Nervosität. Was soll ich bloß sagen? Was wenn ich irgendetwas von Domens Seite aus falsch interpretiert habe und mich gleich zum Affen mache? Oder überhaupt kein Wort mehr rausbekomme?
Ich trage noch immer meine warmen Klamotten von draußen, denn ich könnte hier drinnen kein Gespräch führen. Es ist doch viel besser sich bei einem Spaziergang zu unterhalten, oder? Immer wieder wechsle ich meine Richtung in dem kleinen Raum und laufe weiterhin auf und ab. Allerdings klopft es dann leise an der Tür und ich erstarre in meinen Bewegungen.
Das war es wohl mi den Sorgen, denn jetzt könnte ich sowieso nicht mehr davonlaufen. Ich nehme noch einen tiefen Atemzug und überwinde dann die Distanz zur Tür. Langsam öffne ich diese und treffe auf den neutralen Gesichtsausdruck von Domen, welcher nichts über seinen Gefühlsstand verrät, der sich allerdings bald zu verwirrten Furchen verändert.
„Warum hast du noch deine Wintersachen an? Bist du noch nicht schon lange wieder hier gewesen?" Fragt er verwirrt und scheint einen Grund finden zu wollen, warum ich die dicken Sachen noch immer am Körper trage. Ertappt werde ich ein wenig rot um die Nase, was aber sicherlich nicht auffällt, weil mein Gesicht von der Wärme sowieso gerötet ist.
„Naja, ich dachte wir könnten spazieren gehen und..." Beginne ich meine Erklärung, aber Domen schüttelt augenblicklich den Kopf.
„Ganz sicher nicht. Du hast mir und bestimmt auch deinem Bruder versprochen das du dich ausruhst und das beinhaltet keinen Spaziergang durch den Schnee." Bestimmt Domen und für einen Moment überlege ich zu protestieren, lasse dann aber meine Schultern sinken. Es ist vermutlich nicht die beste Idee eine Diskussion zu provozieren bevor wir ein Gespräch über uns führen.
„Na gut." Murmele ich leise und trete dann ein wenig zur Seite, damit Domen in mein Zimmer kommen kann. Fix sind die dicken Schichten Winterkleidung abgelegt und sogleich ist mir nicht mehr viel zu warm. Domen steht ein bisschen wie bestellt und nicht abgeholt im Zimmer herum und scheint selbst nicht zu wissen, wie er sich verhalten soll.
„Du kannst dich gerne hinsetzen." Ich deute auf mein Bett und er schreckt ein bisschen hoch, wie als ob er in Gedanken versunken war. Ein wenig ungelenk lässt sich Domen auf der Matratze nieder und ich setze mich mit ein wenig Abstand daneben. Dann schweigen wir.
Keiner von uns scheint den ersten Satz sagen zu wollen oder es vielleicht auch gar nicht zu können. Immer wieder versuche ich es, doch egal von welchem Standpunt aus ich anfangen möchte, kommt kein Wort über meine Lippen. Es ist nur unser leiser Atem zu hören, während wir uns nicht mal ansehen und beide mehr und mehr in Gedanken versinken.
„Ich weiß nicht was ich sagen soll." Breche ich die Stille schließlich mit diesem gemurmelten Satz und hebe den Kopf. Auf Domens Lippen erscheint ein schiefes Schmunzeln, was mich sogleich ansteckt.
„Ich weiß auch nicht, wo ich anfangen soll." Gibt Domen zu und wie, als ob ein Schalter umgelegt worden ist, fangen wir beide an zu lachen. Kichern über unsere Unfähigkeit ein Gespräch zu führen und wie unbeholfen wir uns gerade verhalten. Als unser Gelächter abklingt wird Domens Miene weicher und er scheint einen Anfang für unser Gespräch gefunden zu haben.
„Ich habe mir Vorwürfe gemacht." Fängt er an und verwirrt mich mit diesen Worten direkt. Was ist passiert das Domen sich Vorwürfe gemacht hat? Statt nachzufragen, bleibe ich allerdings still und lasse ihn erklären, schließlich möchte ich ihn mit einer Unterbrechung nicht aus dem Konzept bringen.
„Als du im Wald verschwunden bist hätte ich dich aufhalten sollen. Du warst aufgewühlt und statt dich zu beruhigen habe ich dich einfach laufen lassen. Als du nach dem Springen nicht bei mir warst habe ich mir nichts gedacht, schließlich hättest du es einfach vergessen haben können, aber dann hat Stephan mir gesagt das du verschwunden bist. In diesem Moment war ich so sauer auf mich selbst."
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Irgendwie anders [Domen Prevc]
FanficEmily, die Schwester von Stephan Leyhe begleitet ihren Bruder dieses Jahr während der Skisprungsaison. Mit einem Springer kommt sie so gar nicht klar und so kommt es immer wieder zu hitzigen Situationen zwischen ihnen. Doch nachdem sie ungewollt Zei...