Abendliches Geplänkel

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Nachdem ich mein Zimmer bezogen habe, bin ich erstmal unter die Dusche verschwunden, damit sich meine verkrampften Muskeln von der Fahrt lösen und ich mich dann unter die Bettdecke kuscheln kann. Domen würde später vorbeischauen, das hat er mir vorhin noch versichert und es fast schon ein wenig gruselig, wie viel Zeit wir auf einmal miteinander verbringen. Allerdings ist es ja auch irgendwie verständlich, wir hatten so viele Hindernisse zu überwinden und jetzt sind wir endlich an einem Punkt angelangt, an welchem wir uns einfach nur entspannen können.

Ich bin gerade erst aus der Dusche herausgekommen, bin dabei mich abzutrocknen, als es an der Tür klopft. "Sekunde." Rufe ich und wickele das Handtuch so um mich herum, dass alles Wichtige verdeckt ist und tapse, erst dann zur Tür. Davor steht wahrscheinlich Stephan, der mich ein weiteres Mal an alle Regeln erinnern möchte, die meine Eltern aufgestellt haben und mir so dezent auf die Nerven gehen wird.

"Oh, du bist schon da." Stelle ich überrascht fest, als ich die Tür öffne und davor statt meines Bruders Domen entdecke, mit welchem ich noch gar nicht gerechnet habe, der allerdings jetzt ein bisschen peinlich berührt dreinschaut.

„Entschuldigung, ich wollte nicht..." Stammelt Domen, beginnt ein wenig rot anzulaufen und scheint akribisch darauf zu achten seinen Blick nicht zu tief wandern zu lassen, auch wenn seine Augen für einen Moment nach unten zucken, bevor er sich wieder auf einen Punkt hinter meinem Kopf fixiert.

„Alles gut. Setz dich hin, ich gehe mich nur noch schnell anziehen." Beruhige ich ihn und verschwinde wieder im Badezimmer, damit ich mich ankleiden kann. Kurz huscht ein Schmunzeln über meine Lippen, denn es ist schon süß wie Domen sich gerade verhalten hat, auch wenn es keinen Grund für ihn gibt sich schon fast für sein Vorbeikommen zu schämen.

Schnell trockne ich noch die restlichen Stellen meines Körpers ab, summe dabei leise vor mich hin und bekomme gar nicht mit wie es ein weiteres Mal an der Tür klopft und Domen diese öffnet. Stattdessen ziehe ich mich in aller Seelenruhe an, lasse meine Haare aus ihrem Dutt und kämme sie durch, damit sie nicht ganz so wirr herunterhängen.

Ich betrete mein Zimmer und direkt entdecke ich Domen, der auf dem Bett sitzt und dabei mit nachdenklichem Blick einen meiner Pullover in der Hand hält. Verwirrt ziehe ich die Stirn kraus, kann mir nicht erklären, woher er diesen hat, allerdings spricht Domen direkt als er mich auf sich zukommen sieht.

„Constantin hat den gerade vorbeigebracht und meinte du hast den Pulli bei ihm vergessen." Erklärt Domen und hält mir den Pullover hin, damit ich diesen wegräumen kann. Natürlich habe ich meinen Pullover irgendwo vergessen, etwas das mich mehr beschreiben könnte gibt es nicht.

„Wenn mein Kopf nicht angewachsen wäre." Seufze ich, kann aber gleichzeitig ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken. Diesen Spruch hat meine Mutter früher so oft zu mir gesagt und eventuell stimmt er auch. Ständig vergesse ich, wo ich Dinge abgelegt habe und wenn ich sie dann brauche, finde ich sie schon gleich zweimal nicht.

„Warum hat er überhaupt deine Klamotten?" Fragt Domen dann nach einem Moment, die Stimme gespickt mit ein wenig Eifersucht und ich will ihm schon erklären das er den Pullover sicherlich nur irgendwo ausgesammelt hat und Domen keinen Grund für Eifersucht hat, da spricht er von sich aus weiter.

„Entschuldigung, es geht mich nichts an, mit wem du deine freie Zeit verbringst, es fühlt sich nur so so...ich kann nicht beschreiben, was ich eben gefühlt habe, aber es hat sich nicht gut angefühlt." Stammelt Domen unglaublich unsicher und ich kann ihm nicht übelnehmen, dass er diese Gefühle hat, aber er hat eben gar keinen Grund dafür.

„Hey er hat den Pulli vermutlich irgendwo im Container eingesammelt und sich dann eben ein bisschen falsch ausgedrückt." Liebevoll umschließe ich Domens Gesicht mit meinen Händen, versuche so seinen Blick auf mich zu leiten und ihm die nötige Sicherheit zu geben, damit dieses bittere Gefühl so schnell verschwindet, wie es gekommen ist.

Irgendwie anders [Domen Prevc]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt