Salz und Zucker

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Am Morgen konnte ich Domen wirklich ungesehen aus meinem Zimmer schleusen und bin dann zum Frühstück gegangen, ohne ein weiteres Wort über die vergangene Nacht verloren zu haben. Stephan hat mein Verschlafen nicht weiter in Frage gestellt und schneller als gedacht waren wir wieder an der Schanze.

Allein laufe ich durch das Springerlager, ohne bestimmtes Ziel, auch wenn mir bewusst ist das ich mich bald wieder in den Container zurückziehen muss und nicht zu lange draußen herumwandern soll, aber für den Moment genieße ich das typische Gewusel, welches wie jedes Wochenende hier entsteht.

Gerade als ich mich dazu entschlossen habe mich zurück zum deutschen Container zu bewegen, werde ich am Handgelenk gepackt und zur Seite gezogen. Der Schrei, der über meine Lippen kommen möchte, wird von einer Hand gedämpft und dann lehne ich mit dem Rücken schon gegen einen Container und sehe mit großen Augen zu der anderen Person hoch.

Domen grinst mich frech an und nimmt seine Hand von meinem Mund, die er da zur Sicherheit platziert hatte. Mein Herz klopft schnell, allerdings bin ich erleichtert das mir eine bekannte Person gegenübersteht. Die Situation erinnert mich ein wenig daran, wie Domen mich in die Abstellkammer gezogen hat und so muss ich lächeln.

Domen wirft einen prüfenden Blick zur Seite, stell sicher das niemand in die Nische zwischen den zwei Containern schaut und dann wieder seinen Blick zu mir wendet. Seine Hand hebt sich und legt sich vorsichtig an meine Wange, streicht mit dem Daumen darüber und lächelt mir dann sanft zu.

Bevor ich mir weiter Gedanken darüber machen kann, ob wir das wirklich an diesen Ort machen sollten, senkt Domen schon seine Lippen auf meine. Mit einem leisen Seufzen schließe ich meine Augen und hebe meine Arme, damit ich sie um Domens Nacken legen kann und ihn so ganz nah bei mir halte.

Seine Lippen sind ein wenig rau, nichts was mich stören würde uns so lasse ich mich für einen Moment einfach fallen. Bewege meine Lippen gegen seine und genieße die Wärme, die sich dabei durch meinen Körper zieht. Allerdings löse ich mich von ihm, bevor wir das hier vertiefen können und womöglich die Zeit vergessen.

„Hi." Grinst Domen mich an und ich kann nicht verhindern das auch meine Mundwinkel sich nach oben ziehen. „Hey." Begrüße ich ihn auch, löse mich allerdings nicht von ihm, viel zu sehr genieße ich es ihm jetzt nah sein zu können.

"Hat dein Bruder was gemerkt?" Fragt Domen mit ein wenig besorgt und spricht damit nochmal die Situation des heutigen Morgens an, bei der Stephan uns beide fast beim Knutschen erwischt hat.

"Bis jetzt noch nicht, aber denkst du nicht, dass das hier ein bisschen auffällig ist?" Lache ich, lasse meine Arme aber weiterhin um Domens Nacken liegen und halte ihn so nah wie möglich bei mir. So sehr ich diesen Moment auch genieße, bevor ich nichts mit Stephan geredet habe, sollten wir uns ein wenig vorsichtiger verhalten.

„Ach, hier sieht uns keiner." Murmelt Domen und beugt sich ein weiteres Mal hinunter, um unsere Lippen für einen Kuss zu verbinden. Leise seufze ich auf, will mich gar nicht gegen diese kleine Zärtlichkeit zur Wehr setzen, allerdings befinden wir uns noch immer an einem Ort, wo uns jeden Moment jemand entdecken könnte.

„Geh jetzt, bevor mein Bruder dich doch noch sieht und zu Hackfleisch verarbeitet." Sage ich, nachdem ich mich von Domen gelöst habe und dieser beginnt eine kleine Schmolllippe zu ziehen. So gern ich weiter hier mit ihm stehen würde, so weiß ich doch genau, was passieren würde, wenn mein Bruder plötzlich bei uns sein würde.

„Bin schon weg." Grinst Domen, tupft mir noch einen schnellen Kuss auf die Lippen und ist dann auch schon um die Ecke geflitzt. Mit einem leicht verstrahlten Lächeln sehe ich ihm hinterher, bevor ich leicht den Kopf schüttele und wieder aus der Nische heraustrete.

Irgendwie anders [Domen Prevc]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt