Yacine:
Als Sophie anmutig in unser Bad schreitet mit ihrem halb durchsichtigen Nachthemd, kann ich nicht verhindern, dass ich auf der Stelle hart werde. Noch immer begehre ich sie, daran hat sich auch nichts geändert, seit sie mit meinem Vater zusammen ist. Ich sehne mich mehr denn je danach, mit ihr zu schlafen, auch wenn ich um ihre sexuellen Probleme weiss. Doch ich bin überzeugt, dass sich das auch in ihrem Alter noch überwinden lässt. Doch leider muss ich darauf verzichten, nicht nur wegen meines Vaters. Sie ist so müde, dass sie bereits an meiner Schulter eingeschlafen ist. Ich streiche ihr zärtlich über ihr langes Haar und geniesse die Nähe und die Wärme ihres Körpers.
Am nächsten Tag ist es bewölkt, und wir entscheiden uns anstelle des Skifahrens für einen langen Spaziergang. Wir sind einige Stunden unterwegs, aber es wird uns nie langweilig. Manchmal gehen wir auch schweigend nebeneinander her, aber es wird niemandem peinlich dabei. Ich geniesse diesen Tag und kann mir nicht vorstellen, was ich gerade lieber täte.
Andrea kommt heute erst spät am Abend heim und hat uns gesagt, wir sollen nicht auf ihn warten.
Wir entscheiden uns deshalb für ein Essen auswärts und kommen etwa um acht wieder in unser Haus zurück.
Sophie:
Yacine, Andrea und ich haben heute den ganzen Tag auf den Skiern gestanden. Yacine ist sowieso ein begnadeter Skifahrer, und Andrea ist auch erstaunlich flink unterwegs. Ich bin die Langsamste von uns dreien, aber das Warten macht den beiden Männern nichts aus, und ich lasse mich auch nicht stressen.
Vor der letzten Talabfahrt setzen wir uns noch an die Sonne auf eine Gartenterrasse und geniessen das ungezwungene Zusammensein.
Yacine:
Die Zeit vergeht wie im Fluge, und Sophie entschuldigt sich und verschwindet Richtung Toilette.
Andrea schaut mich von der Seite her an und fragt: "Darf ich dich mal etwas fragen?" "Klar, was willst du denn wissen?"Er räuspert sich und meint: "Wie ist das eigentlich für dich, dass Sophie jetzt mit deinem Vater zusammen ist? Ich meine, damals nach unserem Match in der Pizzeria habe ich schon vom ersten Moment an die Anziehung zwischen euch beiden gespürt. Die Luft war damals schon richtiggehend elektrisiert zwischen euch beiden. Und, wenn ich ehrlich bin, ist sie das auch heute noch."
Das ist ganz schön gewagt, aber Andrea war schon immer ein Mann der direkten Worte. Ich denke schweigend einige Zeit darüber nach und antworte dann: "Hmm, weisst du, Sophie hat sich entschieden, und ich muss das akzeptieren. Und ich geniesse die Zeit mit ihr trotzdem und bin froh, dass ich sie auch weiterhin um mich haben kann."
Andrea schaut mich bewundernd an und meint: "Wow, das könnte ich nie, da muss ich dich aber richtig bewundern." Und nach kurzem Zögern fügt er verschmitzt hinzu: "Nun, dann geht es uns beiden gleich, wir können nun nicht mehr von unserer Lieblingsärztin träumen."
"Untersteht dich", schelte ich ihn gespielt und stosse ihn in die Seite. Bevor er etwas erwidern kann, ist Sophie wieder zurück und tritt an unseren Tisch.
Sophie:
Als ich wieder bei unserem Tisch angelangt bin, schlägt Andrea vor: "Wie wär es, wenn ich euch zwei zur Feier des Tages heute abend auswärts zum Essen einlade?" Wir stimmen sofort beide erfreut zu.
So langsam ist es Zeit, dass wir uns auf die letzte Abfahrt machen. Andrea geht noch auf die Toilette, während Yacine die Tabletts wegräumt. Ich mache mich schon mal auf zu den Skiern, übersehe aber eine Eisfläche auf dem Boden und verliere fast mein Gleichgewicht. Ich sehe, wie Yacine mit den Tabletts ins Restaurant zurück geht, ebenfalls ausrutscht und mit einer zirkusreifen Leistung es schafft, sich auf den Beinen zu halten, sogar ohne, dass ihm die die Tabletts aus der Hand rutschen. Zuerst erschrecke ich, doch dann klatsche ich in die Hände und werfe ihm eine Kusshand zu. Er verneigt sich theatralisch und versorgt nun die Tabletts unversehrt.
Als er zu mir zurückkehrt, warten wir auf Andrea, der bald darauf aus der Eingangstür tritt. Ich möchte ihn warnen vor der Eisfläche vor der Tür, doch es ist schon zu spät. Er rutscht aus, landet unsanft auf seinem Hintern, bevor er mit seinem Unterarm über eine Skikante schleift und zuletzt auch noch seinen Kopf auf der Eisfläche aufschlägt. Ganz benommen bleibt er liegen, und mit drei Schritten sind Yacine und ich bei ihm.
"Oh je, Andrea, wie geht es dir?" will ich wissen. Er versucht aufzusitzen, verzieht jedoch schmerzverzerrt das Gesicht und lässt sich wieder zurücksinken." Ich schaue ihn besorgt an, und Yacine fragt: "Wo tut es denn weh?" Andrea meint stöhnend: "Ahh, ich kann mich nicht aufsetzen, mein Hintern." Ich beruhige ihn: "Bleib erstmal so liegen, Andrea, ich möchte dich kurz etwas untersuchen." Er sucht meinen Blick, und ich frage: "Hast du Kopfweh, ist dir schlecht?" "Kopfweh ja, schlecht nicht, nur etwas schwindlig." "Kannst du deinen Kopf etwas anheben?" Ich betaste Andreas Hinterkopf und spüre eine deutliche Beule auf der rechten Seite. Sorgfältig lege ich seinen Kopf auf Yacines Jacke, der sie inzwischen ausgezogen und auf den Boden gelegt hat. Ich schaue mir noch seinen Unterarm an, der eine Schramme vom Ellbogen bis zum Handgelenk aufweist. Sie ist teilweise so tief, dass sie mit ein paar Stichen genäht werden muss.
DU LIEST GERADE
Dr. Sophie Marchand und Yacine Vincent
RomanceDie Ärztin Sophie Marchand trifft eines Tages auf den jungen Yacine, der ihr irgendwie bekannt vorkommt. Was sie jedoch nicht ahnt: Yacines bewegte Vergangenheit wird auch ihr Leben in der nächsten Zeit gewaltig auf den Kopf stellen.