Dr. Sophie Marchand und Yacine Vincent

Teil 53

Sophie:

Yacine schaut uns verschmitzt an und fragt dann: "Habt ihr schon mal einen Film gedreht?" Andrea und ich schauen ihn an wie zwei Fragezeichen.
"Nun ja", beginnt Yacine zu erklären, "wir drehen zusammen eine Filmszene, ich bin der Regisseur und ihr die zwei Hauptdarsteller."

Ich lasse mir das durch den Kopf gehen, und langsam dämmert es mir, worauf das Spiel hinausläuft. Böses ahnend frage ich: "Und was für eine Szene schwebt dir da genau vor?"

Yacine schaut mich unschuldig an, doch Andrea meint diplomatisch: "Na ja, ich denke, das können wir noch diskutieren."

Mir ist allerdings klar, dass sie nicht den Sonntagsbrunch nachspielen wollen und bin mir etwas unschlüssig. Einerseits reizt es mich, mit den beiden attraktiven Männern zu spielen, andererseits habe ich etwas Schiss, weil ich nicht weiss, wohin das Spiel genau führen wird.

Vier Augen schauen mich fragend an. Zögernd beginne ich: "Hmm, ich weiss nicht so genau...".

Yacine ergreift einfühlsam meine Hand und meint: "Hey, Sophie, entspann dich, es passiert überhaupt nichts, das du nicht auch willst." Und Andrea doppelt nach: "Du brauchst keine Angst zu haben, wir werden in diesem Spiel jederzeit auf deine Bedürfnisse eingehen können. Glaub mir, es wird dir gefallen."

Ich gebe zu Bedenken: "Aber wirklich filmen werden wir das Ganze nicht, oder?" Yacine meint: "Wir können das mit oder ohne Aufnahme machen, ganz wie du willst."

Ich schaue unsicher von einem zum andern, doch als mir Yacine aufmunternd zunickt, gebe ich mir einen Ruck: "Also gut, ich vertraue euch jetzt einfach mal." Yacine strahlt über das ganze Gesicht, und Andrea meint: "Genau die richtige Entscheidung."
Yacine bestätigt: "Yep, die einzig richtige."

"Nun, ihr zwei Hübschen, wartet bitte hier, bis ich euch rufe", sagt Yacine und ist schon die Treppe rauf verschwunden.

Andrea und ich schauen uns etwas verlegen an, bevor wir beide beginnen zu lachen. Keine Ahnung, was mich erwartet, aber ich lasse es einfach mal auf mich zukommen.

Kurz darauf ruft Yacine: "Ist gut, ihr könnt raufkommen."

Andrea legt den Arm um mich, und so steigen wir die Treppe hinauf.

Yacine hat seine zwei Stehlampen wie Scheinwerfer neben das Bett gestellt und die hellste Stufe eingestellt. Zwei Schritte entfernt steht der gemütlich Lehnstuhl, und er meint: "Das ist der Stuhl des Regisseurs."

"O.k., und was sollen wir nun tun?" fragt Andrea. Yacine erklärt: "Also, ihr zwei seid Geschäftsleute, die eben von einem Geschäftsessen kommen. Andrea, du zeigst Sophie noch ein paar Unterlagen auf dem Laptop, dabei setzt ihr euch auf das Bett."

Andrea holt den Laptop vom Schreibtisch, und wir setzen uns auf die Bettkante.

"Sehen Sie hier den Geschäftsabschluss, Frau Marchand, da müssen Sie noch die Bilanz des letzten Quartals einfügen, sonst stimmt der ganze Abschluss nicht."
Ich erschrecke und beeile mich zu sagen: "Oh, das tut mir leid, Herr Greco, das habe ich ganz vergessen. Bitte entschuldigen Sie, das wird nicht wieder vorkommen."

Yacine unterbricht: "Sehr gut, sehr gut, Kinder, nun überlegt sich der Chef, wie er seine Angestellte massregeln will."

Andrea schaut mich mit einem strengen Blick an und meint dann: "Wenn so etwas das erste Mal vorgekommen wäre, könnte ich ja noch darüber hinwegschauen, Frau Marchand. Aber Sie wissen, dass das nun schon das dritte Mal ist diesen Monat. Das kann ich nicht dulden."

Ich gebe mir Mühe, ganz schuldbewusst auszusehen und spiele nervös mit meinen Händen, als ich stumm nicke. Doch Andrea lässt sich nicht besänftigen und meint streng: "Damit so etwas nicht wieder vorkommt, werde ich Ihnen einen kleinen Denkzettel verpassen."