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Die nächsten Tage verliefen ziemlich seltsam. Zumindest so seltsam, wie es eben sein konnte, wenn man von morgens bis abends von fünf anderen Menschen umgeben war. Denn genau diese fünf Personen bekam ich in den darauffolgenden Tagen kein einziges Mal zu Gesicht. Weder beim Frühstück, noch in der Schule oder sonst wo auf dem Internatsgelände. Als wären sie wie vom Erdboden verschluckt.

> Zimmer 317<

Als diese Nachricht auf meinem Handydisplay erschien, war ich erstmal verwirrt. Die Nummer kannte ich nicht. Dass mir eine unbekannte Person schrieb, war ja schon gruselig genug und dann wohnte sie auch noch hier im Gebäude, auf der selben Etage wie ich? Anders konnte ich mir diese Zimmernummer nicht erklären. Meine Neugier siegte allerdings, weshalb ich mich aufraffte, zur Sicherheit mein Handy mitnahm und mich im Gang auf die Suche nach diesem Zimmer machte.

Zimmer 317. Das war es also. Ich zögerte einen Moment, klopfte dann allerdings leise an. Die Tür wurde mir fast sofort geöffnet und ich atmete erleichtert aus, als ich erkannte wer mir diese Nachricht wohl geschrieben hatte. Caydem saß auf dem Sofa mitten im Zimmer und sah zur Tür, welche von Kenneth geöffnet wurde. Henry, Lucas und Samuel, geschweige denn der Unbekannte, waren nicht hier.

„Cayden? Woher hast du meine Nummer?", fragte ich direkt und trat etwas in den Raum hinein, damit Kenneth die Tür schließen konnte. „Das ist jetzt nicht wichtig" Er wich meiner Frage gekonnt aus und deutete neben sich auf das Sofa als Aufforderung, dass ich mich setzen sollte. „Du wirst es vielleicht nicht verstehen aber ich möchte nicht, dass du in den nächsten Tagen das Internat verlässt." Meine Verwirrung wurde immer größer „Du hast Recht, das verstehe ich wirklich nicht" „Kannst du mir wenigstens glauben, dass wir das nur zu deiner Sicherheit entschieden haben?" fragte er und ich horchte bei der Frage auf „Wir?" Cayden nickte langsam. „Wir haben diese Entscheidung zusammen getroffen und du wirst dich wohl oder übel damit abfinden müssen."

„Das kann doch nicht euer Ernst sein!" Meine Stimme wurde lauter und Kenneth zuckte kaum merklich zusammen. Vermutlich waren sie es nicht gewohnt, dass ihnen jemand widersprach. „Ihr lasst euch tagelang nicht blicken, seid wie vom Erdboden verschluckt und wollt mir dann auch noch eine Ausgangssperre verhängen? Ihr spinnt doch!" Ich war enttäuscht ... und sauer. Irgendwie. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. Warum machten sie sowas? Noch nicht mal den Grund wollten sie mir nennen. Natürlich nicht. Das taten sie ja nie.

Auf dem direkten Weg zur Tür wurde ich allerdings von Kenneth am Arm zurückgehalten „Catleen bitte, wir haben das doch nicht ohne Grund beschlossen!" Doch ich schüttelte nur den Kopf, befreite mich aus seinem Griff und verließ das Zimmer. Somit ließ ich die beiden einfach zurück. Wie konnten sie denken, dass ich das kommentarlos mitmachen würde? Warum sollte ich etwas tun bzw. nicht tun, wenn ich noch nicht mal den Grund dafür kannte? Ich war doch keine Puppe, die man so richten konnte, wie es einem gerade gefiel!

P.o.V : Kenneth

„Wir müssen es ihr sagen! Du weißt auf welche Ideen er kommen kann." „Tut mir leid Kenneth aber D hat darauf bestanden, dass wir ihr das verschweigen" warf Cayden ein, dem ich nun gegenüber saß. Ich seufzte und lehnte mich zurück. In was für eine Welt waren wir hier nur geraten? „ Und wie machen wir das mit der Schule? Wir können doch nicht ständig alle um sie herumlungern wie kleine Hündchen"

Cayden nickte nachdenklich. Er schien sich diese Frage wohl auch schon gestellt zu haben. „Einer von uns sollte auf jeden Fall immer in ihrer Nähe sein. Für den Fall dass etwas passiert" meinte er und ich nickte zustimmend „Denkst du wirklich, dass er kommt? Er hat sich doch schon so lange im Hintergrund gehalten" „Ich denke das ist genau der Grund, weshalb wir jetzt besonders vorsichtig sein müssen. Wir können nicht zulassen, dass Catleen da auch noch mit rein rutscht." Wieder nickte ich „Hat D schon mit ihr gesprochen?" Cayden schüttelte direkt den Kopf. „Was denkst du denn?"

„Wenigstens wissen wir jetzt wo er sich ungefähr befindet. Allerdings solltest du aufpassen, was du mit deinen Informationen alles anstellst Cayden. Du hättest vorhin auch einfach zu ihrem Zimmer gehen können, anstatt ihr auf mysteriöse Art und Weise eine Nachricht zu schicken" Cayden lachte leicht „Du hast Recht, mir steigt das ganze wohl ein wenig über den Kopf"

Wir unterhielten uns nocheinen Moment über Cayden und seine etwas zu übergreifende Informations-Analyseund achteten darauf, dass Thema 'Dexter' vorerst nicht nochmal anzusprechen.Allerdings wusste ich, dass es irgendwann dazu kommen musste, dass wir Catleenalles erklärten. Freunde sollte man nicht so behandeln wie wir es mit ihrtaten. Doch in diesem Fall war es eben notwendig.

𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt