Nach einer Woche, an einem Samstag, wurde ich von einem lauten Geräusch an meiner Tür geweckt. Dadurch wurde ich sofort aus dem Schlaf gerissen, doch ich zog die Decke nur noch mehr über mich. Ich hatte den Job als Krankenschwester erst seit einer Woche, weshalb mein Schlafrhythmus etwas durcheinander geraten war.
Die Tür wurde geöffnet und plötzlich bewegte sich etwas auf dem Bett. „Catleen, aufstehen! Es gibt Frühstück." Das war Henrys Stimme, die durch die Decke fast schon gedämpft zu mir durchdrang. Doch ich rührte mich nicht. Ich war eindeutig noch zu müde.
„Wenn du nicht aufstehen willst, muss ich dich leider dazu zwingen." Er klang amüsiert und im nächsten Moment wurde mir die Decke weggerissen. Wie sehr ich das hasste. „Henry!" brummte ich genervt auf, doch ich hatte keine weitere Chance um mich zu beschweren, da er mich zu kitzeln begann. Das konnte doch nicht wahr sein!
Dadurch war es mit meinem Schlaf natürlich völlig vorbei und ich hob kapitulierend die Hände „Okay, okay. Ich stehe auf!" Ich begann zu lachen und Henry ließ glücklicherweise von mir ab. „Ich sehe dich dann unten." Meinte Henry zufrieden und verschwand dann auch schon wieder aus meinem Zimmer.
Ich zog mich also um, machte mich soweit fertig und lief dann die Treppe nach unten. Wie ich dann feststellte, aßen wir diesmal draußen, was mich etwas verwirrte. Ich lief also zum Außenbereich und setzte mich schließlich zu den anderen, die bereits am Tisch saßen.
„Du siehst wirklich fertig aus, Catleen." Kam es von Kenneth und ich warf ihm einen bösen Blick zu. Selbst in der ersten Woche, musste ich um 6 bereits im Krankenhaus sein und kam erst sehr spät wieder zurück. Vor allem der vorige Tag hatte viele Notfälle eingebracht. Ich war zwar noch nicht eingeübt und sozusagen nur eine Aushilfe, doch die Zeit musste ich trotzdem im Krankenhaus verbringen.
„Sollen wir den Spaziergang heute auslassen?" fragte mich Damianus, der neben mir saß und ich schüttelte den Kopf. Langsam machte sich der Herbst bemerkbar, der so den Sommer vertrieb. Es war zwar noch immer recht warm, doch der Wind wurde von Tag zu Tag kühler.
Das Frühstück verlief recht normal. Die Jungs hatten immer etwas zu besprechen und ich lauschte den Gesprächen aufmerksam. Danach räumten wir zusammen den Tisch ab und Damianus und ich machten uns für den Spaziergang fertig. „Ist alles in Ordnung?" fragte er mich schließlich, auf dem Weg die Landstraße hinunter.
„Ich bin nur müde." Antwortete ich und warf ihm ein leichtes Lächeln zu „Schlaf mir nur gleich nicht ein. Das wäre ziemlich unfair." Erwähnte Daimanus noch schmunzelnd. „Ich hatte dir ja gesagt, dass es schwer sein würde." Ich rollte leicht mit den Augen. „Ich gewöhne mich da schon noch dran."
Ein paar Minuten später kamen wir wieder an der Lichtung an und ich ließ mich schon fast darauf fallen. Damianus ließ sich neben mir nieder. Glücklicherweise brauchte er meine Hände nicht mehr, um sich auf die Geräusche zu konzentrieren.
Heute war allerdings ich es, die seine Hilfe benötigte. So wie ich mit geschlossenen Auge auf der Wiese lag, mit dieser beruhigenden Stille um uns herum, war es wirklich schwer, nicht wieder einzuschlafen. „Du musst wach bleiben." Hörte ich Damianus Stimme amüsiert neben meinem Ohr sagen und ich spürte, wie er mir in die Seite pikste. Da er dies regelmäßig tat, hielt er mich so wenigstens einigermaßen wach.
Als die gewohnte halbe Stunde vergangen war, hörte ich, wie sich Damianus neben mir bewegte. „Catleen .. wir sollten jetzt gehen." Ich öffnete ein wenig die Augen und stellte fest, wie nah er mir war. Er hatte sich etwas über mich gebeugt und sah so zu mir herunter.
Es hätte mir unangenehm sein sollen, doch ich war so im Halbschlaf, dass seine grünen Augen mich sofort fesselten. Mein Inneres schrie, dass ich doch einfach aufstehen sollte, doch ich nahm es kaum war. Etwas kitzelte meine Wange und ich verzog leicht das Gesicht. Doch es war nur Damianus, der mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht strich.
„Na komm." Murmelte er und ich setzte mich langsam auf. So langsam wurde ich wacher, doch durch das Aufsetzen war ich Damianus nur noch näher. Nur wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter voneinander. Ich wollte ihm nicht so nahe sein, doch ich konnte mich auch nicht von ihm entfernen.
Ich verfolgte seinen Blick, der sich für einen Moment auf meine Lippen senkte und in mir machte sich Unsicherheit breit. Es fühlte sich falsch an, im nahe zu sein. So unglaublich falsch. Doch ich konnte nicht verhindern, dass sich der Abstand zwischen unseren Gesichtern verringerte.
Im letzten Moment schloss ich die Augen und seine Lippen trafen auf meine. Ich verfluchte mein Inneres dafür, doch ich schaltete meinen Verstand einfach aus. Auch Damianus hatte nicht vor, diesen Kuss zu unterbrechen. Obwohl wir beide unsere Gründe dafür gehabt hätten.
In diesem Augenblick warenwir uns näher als je zuvor und es war ein unheimlich berauschendes Gefühl.
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Ich weiß das kam jetzt vielleicht etwas plötzlich xD
Die nächsten Kapitel werden auf jeden Fall wieder spannend, denn eine bestimmte Person taucht wieder auf ;)
Habt ihr schon eine Vorahnung, was passieren wird?
Wie wird es zwischen Damianus und Catleen nach diesem Kapitel weitergehen? ^^
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𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑
Mystery / ThrillerDas hier ist keine 0815 Internat-Geschichte.. Habt bitte keine Vorurteile und lest einfach selbst!💚 - Für die 17 jährige Catleen beginnt eine Zeit in der puren Hölle. Eine neue Umgebung, neue Menschen, ein neues Leben. Durch dieses Internat, änder...