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P.o.V. Damianus

Ich war froh darüber, dass sie endlich mit mir über das Ganze gesprochen hatte. Auch wenn ich ihr meine Vergangenheit lieber verschwiegen hätte. Doch damit musste ich jetzt leben. Sie hatte das Recht darauf, alles zu erfahren. Zumal sie vermutlich den Rest ihres Lebens an unserer Seite verbringen musste.

Während sie schlief, versuchte ich, nicht zu sehr über das alles nachzudenken. Ein paar Minuten zuvor hatte sie mir bereits klar gemacht, dass zu viel Nachdenken am Steuer, nicht gerade von Vorteil war. Sie würde mir nicht helfen können, wenn es jetzt wieder passierte.

Ab und zu sah ich zu ihr rüber und beobachtete sie ein wenig beim Schlafen. Ich weiß, das sollte man nicht tun, da dass für Außenstehende recht komisch rüberkommen würde. Doch ich war einfach froh darüber, dass sie jetzt wieder in Sicherheit war. Sie so entspannt zu sehen, half auch mir dabei, die Ruhe zu bewahren.

Bei der nächsten Pause hatten wir bereits über die Hälfte unseres Weges hinter uns. Es würde also nicht mehr lange dauern, bis wir ankommen würden. So hielt ich schließlich neben Henrys Wagen auf dem Parkplatz der Raststätte und schaltete den Motor aus. Catleen schlief noch immer, was ich bei einem Blick zu ihr feststellte.

Vielleicht sollten wir ihr nun mal die Möglichkeit geben, um sich etwas die Beine zu vertreten. Auch wenn ich sie ungerne aus ihrem ruhigen Schlaf riss. Ich strich ihr vorsichtig eine Strähne aus der Stirn und fuhr dann kurz mit einer Hand über ihre Wange „Catleen, wach auf. Du darfst aufstehen."

Es dauerte einen Moment, bis sie wirklich aus ihrem Schlaf erwacht war und sah mich schließlich verwirrt an. Ich war ihr noch immer ziemlich nah, was ich nun auch bemerkte und mich wieder richtig hinsetzte. „Wir machen eine kleine Pause. Wenn du willst, kannst du gerne aufstehen. Sei nur vorsichtig. Wenn es zu sehr wehtut, bleibst du lieber sitzen." Meinte ich und stieg dann aus dem Wagen.

Kurz sah ich zu den anderen drei, die nun ebenfalls ausstiegen und mich neugierig beobachteten. Sie wussten, dass Catleen mit mir gerade auf Kriegsfuß stand. Weshalb sie es wohl äußerst interessant fanden, wie wir diese Fahrt zusammen überstanden. Ich achtete allerdings nicht weiter auf sie, sondern trat um meinen Wagen herum, um Catleen die Tür zu öffnen.

Sie sah kurz mit ihren nun nicht mehr ganz so hasserfüllten, braunen Augen zu mir hoch und stieg dann vorsichtig aus dem Wagen. Erst schien es, als würde sie sich nicht halten können, weshalb ich einen Arm um ihre Taille legte, um sie zu stützen. Sie sah nur wieder kommentarlos zu mir hoch und schob meinen Arm wegen sobald sie sicher auf den Beinen stand.

„Ich dachte Kenneth will nicht, dass ich aufstehe." Hörte ich sie, noch etwas verschlafen, murmeln und ich nickte. „Das hat er auch aber wir fahren nicht mehr lange. Du kannst ja schließlich nicht die ganze Zeit dort sitzen. Ein wenig Bewegung wird dir gut tun." Antwortete ich ebenfalls leise. Mein Blick flog zu den anderen drei, die uns noch immer aufmerksam beobachteten. Nur an Kenneths Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass er mit meiner Idee nicht ganz so zufrieden war.

Ich schloss noch die Tür und lief dann langsam neben Catleen zu den anderen rüber, wo sie sich schließlich etwas an Henrys Wagen lehnte. Kenneth musterte sie einmal gründlich, sagte jedoch nichts weiter. Sie hatte bestimmt noch immer Schmerzen, doch mit der Wunde schien soweit alles in Ordnung zu sein.

„Damianus meinte, wir fahren nicht mehr lange" hörte ich sie sagen und Henry nickte „Vielleicht 3 Stunden. Es sollte nicht mehr lange dauern." „Nur solltest du jetzt am besten nicht mehr schlafen. Sonst bekommst du heute Nacht kein Auge zu" ergänzte Kenneth und Samuel rollte leicht mit den Augen.

„Nach so einem Tag wird sie ins Bett fallen wie ein alter Bär, Kenneth. Sie kann so viel schlafen wie sie will." Von Henry nahm ich nur ein Seufzen war und ich lachte leicht auf. Es fing also wieder an. Mich wunderte es nur, dass es vorher nicht auch schon so schlimm zwischen ihnen gewesen war. Vermutlich, weil sie nun dazu gezwungen waren, etwas miteinander zu machen.

„Könnt ihr bitte aufhören? Es ist schon schlimm genug, wenn ihr während der Fahrt miteinander diskutiert. Aber das hier nennt sich Pause, also seid wenigstens für ein paar Minuten still." Die beiden Streitsuchenden, schwiegen daraufhin und diesmal war es Catleen, die sich nur schwer ein Lachen verkneifen konnte.

Wir waren wie eine kleine Familie zusammen gewachsen. Besonders Catleen nun wieder lachen zu sehen, löste ein Glücksgefühl in mir aus. Wir waren alle lange genug traurig gewesen. Wir mussten jetzt nach vorne sehen und unser Leben weiter leben.

Plötzlich spürte ich, wie mir jemand seinen Ellenbogen in die Rippen stieß, weshalb ich leicht zusammenzuckte, ehe ich eine Stimme an meinem Ohr hörte. Es war Henry. „Du solltest vorsichtiger sein. Verbrenn dich nicht an ihr, D"

𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt