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P.o.V. Damianus

Dieser Abend schien besser zu laufen, als erwartet. Die Stimmung war gut und die Jungs konnten sich seit langem mal wieder richtig entspannen. Ich war momentan wohl der einzige, der hier noch einen Überblick über die ganze Situation zu behalten schien.

„Jetzt mach dich mal locker, D. Wir sind schon so lange hier und Dexter hat sich nicht gezeigt. Es ist unwahrscheinlich, dass er herkommen wird." Ich seufzte leise und nickte. Er hatte ja irgendwie Recht. „Dann entspann dich mal und hör auf immer so böse zu schauen, das gibt Falten. Du willst doch sicher nicht mit 30 so aussehen, wie ein alter 90-jähriger Opa."

Er drückte mir ein Getränk in die Hand und entlockte mir damit sogar ein leichtes Lachen. Man konnte sagen, dass er zurzeit noch den Welpenschutz genoss, weshalb ich seine Kommentare nicht allzu ernst nahm. Bei Samuel oder Lucas hätte ich da ein wenig anders reagiert. Kenneth hingegen würde gar nicht erst auf die Idee kommen, mir solche Worte entgegen zu bringen.

Ich trank eine Schluck dieses doch recht starken Getränks, merkte aber schon nach kurzer Zeit, wie ich mich langsam entspannte. Es gab keine Anzeichen dafür, dass Dexter hier auftauchen würde. Zumal er große Menschenmengen generll hasste. Da gab es laut ihm immer zu viele Zeugen.

Während Henry und ich uns also weiter unterhielten und nebenbei die Umgebung ein wenig im Blick hatten, fiel mir auf, dass Cayden und Catleen sich nicht mehr auf der Tanzfläche befanden. Von meinem Standpunkt aus, hatte ich sie eigentlich gut beobachten können.

Es versetzte mir komischerweise immer einen kleinen Stich, wenn sie Cayden mit diesem .. diesem Blick ansah. Ich konnte nicht nachvollziehen, was sie an ihm so besonders anziehend fand. Bevor Catleen auf das Internat gekommen war, war er der typische Frauenheld gewesen. Doch ich beobachtete die beiden natürlich nur aus Sicherheitsgründen. Das redete ich mir zumindest ein.

Ich wollte das Gespräch mit Henry gerade fortführen, als ich Cayden auf uns zukommen sah. Irgendwas war anders an ihm. Er sah nicht gut aus. Nicht krank aber .. irgendwie besorgt. Nur warum? Der Alkohol in meinem Blut schien mein rationales Denken wohl ein wenig zu beeinflussen.

Cayden blieb vor uns stehen und es wirkte so, als bereute er es zu uns gekommen zu sein. Ich wusste, dass ich nicht immer der beste Ansprechpartner war, wenn es um Beziehungen ging. Doch diesmal schien Cayden besonders besorgt zu sein. Er musterte mich mit einem etwas unsicheren Blick. Hatte er etwa Angst vor meiner Reaktion?

„Habt ihr vielleicht .. Catleen gesehen?" fragte er nun und erlangte somit meine volle Aufmerksamkeit. „Wir dachten sie wäre bei dir. Warum fragst du?" antwortete Henry an meiner Stelle, worüber ich ganz froh war. In mir machte sich ein ungutes Gefühl breit und ich ahnte Schlimmes.

„Naja sie .. wollte nur kurz auf die Toilette und jetzt .. ist sie weg" Henry hob eine Augenbraue und zuckte leicht mit den Schultern „Und was genau ist daran so schlimm? Ich meine, sie kann ja nicht innerhalb von einer Minute wieder zurück sein. Das solltest du wissen." Henry wirkte belustigt über Caydens Besorgnis.

Cayden rollte leicht mit den Augen „Das weiß ich doch aber .. es ist mittlerweile fast 20 Minuten her." In meinem Kopf schienen die Alarmglocken anzugehen. Ich gab Cayden in der Sache nur ungern Recht aber da konnte etwas nicht stimmen.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten, was Henry bemerkt haben musste, denn er sah mich etwas verunsichert an. Nun war ich es, der sich mit einem leisen Knurren an Cayden wandte „Und warum bist du ihr nicht gefolgt? Hatte ich dir nicht gesagt, dass du auf sie aufpassen musst?"

Meine Stimme wurde immer lauter und Cayden schien darunter nur noch mehr zu schrumpfen. „Ja, das habe ich auch aber .." fing er an, doch ich schubste ihn ein Stück zurück, was ihn augenblicklich zum Schweigen brachte. „Du Idiot!"

„Wir werden sie schon finden" hörte ich Henry neben mir sagen und ich schloss einen Moment die Augen. Wenn ich jetzt durchdrehte und Dexter womöglich sogar noch dahintersteckte, hatten wir erst recht keine Chance sie rechtzeitig zu finden. Ich blickte kurz zu Samuel, Kenneth und Lucas, die aber meiner Ansicht nach, nicht mehr ganz so aufnahmefähig waren. Na toll.

„Cayden? Wenn wir sie nicht finden, dann schwöre ich dir, ich bringe dich um!" Meine Stimme war zwar wieder leiser geworden, hatte jetzt allerdings einen mehr als bedrohlichen Ton angenommen. Cayden schien diese Drohung glücklicherweise ernst zu nehmen, denn er lief direkt los um Catleen zu suchen.

Ich selbst blieb mit Henry abernoch einen Moment an dieser Stelle stehen. Ich musste meine Sinne sammeln.Genau in solchen Situationen hasste ich Alkohol mehr als alles andere. Ermachte einen nur schwach. 

𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt