Zwei Wochen waren nun vergangen, seitdem Kenneth und Damianus von ihrem Fund bei der Kirche berichtet hatten. Passiert war in dieser Zeit allerdings nichts. Rein gar nichts. Die Jungs behielten Dexter weiter im Blick, doch auch ihnen war aufgefallen, dass Dexter sich ungewöhnlich ruhig verhielt. So erzählten sie jedenfalls.
Als in an diesem Tag das Schulgelände betrat, wurde ich wieder mit diesen unsicheren Blicken beobachtet. Keine bewundernden oder neidischen Blicke, wie man es sonst aus jeder klischeehaften Badboy-Story kannte. Doch auch ich hatte mich langsam an diese Blicke gewöhnt.
Beim Betreten des Schulgebäudes stach mir direkt ein kleines Plakat in die Augen. Scheinbar veranstaltete jemand dieses Wochenende eine Party. Sollte ich hingehen? Ein bisschen Normalität wäre nicht schlecht. Außerdem war dies mein letztes Jahr an dieser Schule, also warum nicht? Ich musste nur irgendwie die Jungs davon überzeugen, mich gehen zu lassen.
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An diesem Nachmittag, nahm Henry mich wieder mit dem Auto mit. Da er der Jüngste von ihnen war, würde es wohl nicht schwer werden, ihn von meiner Idee zu überzeugen. „Henry?" er drehte den Kopf kurz fragend zu mir „Ich habe vorhin gelesen, dass dieses Wochenende irgendwo eine Party stattfindet. Darf ich da hingehen?" Wie ich schon um Erlaubnis fragte, wenn ich irgendwo hinwollte. Wie ein kleines Schoßhündchen. Henry wirkte unsicher, doch ich konnte sehen wie er mit sich rang.
„Also ... ich weiß nicht wie Damianus das finden wird" meinte er und sah mich dann entschuldigend an „Ach komm schon, ihr könntet doch mitkommen. Es ist doch nur eine einfache Party. Habt ihr denn nie Spaß?" Damit hatte ich natürlich völlig in Schwarze getroffen „Natürlich haben wir Spaß!" brummte er „Wir sind doch keine versauerten alten Säcke"
„Das heißt also, wir gehen hin?" fragte ich nach und begann automatisch zu grinsen. Bitte sag ja. Das könnte lustig werden. Und da Henry das wohl genauso sah, nickte er langsam „Aber lass uns erst mit Damianus reden. Vielleicht kann er so auch mal an etwas Anderes denken als an dieses Arschloch" murmelte er dann und ich nickt zustimmend. Wir mussten nur Damianus überreden. Wenn die anderen genauso begeistert von dieser Idee waren wie ich, konnte das ja nicht so schwer sein.
Also machten wir uns direkt auf den Weg zu Damianus Zimmer, sobald wir am Internat angekommen waren. Bis jetzt hatte ich sein Zimmer noch nie betreten. Doch ich hatte von Samuel erfahren, dass er im Zimmer 371 untergebracht worden war. Was bedeutete, dass mein Zimmer näher an meinem lag, als an denen der anderen Jungs. „Überlass das Reden mir okay?" sagte ich noch an Henry gewandt, ehe ich an die Tür klopfte. Er musste da sein.
„Habe ich nicht eben noch gesagt, dass du verschwinden sollst, Lucas?" ertönte eine gereizte Stimme von innen. Da schien wohl jemand keine so gute Laune zu haben. Na super. Noch während ich darüber nachdachte, ob es besser wäre, zu einem anderen Zeitpunkt mit ihm zu sprechen, hatte Henry bereits die Tür geöffnet und den Raum betreten. Langsam folgte ich ihm. Das Zimmer war anders. Es wirkte dunkler als meines, düsterer, doch auch er besaß einen Balkon weshalb eigentlich genug Licht in das Zimmer trat. Nicht schlecht, die anderen Jungs hatten dieses Glück nicht gehabt.
Ich habe doch gesagt, du .." begann Damianus, welcher an der Balkontür gelehnt stand und sich nun genervt zu uns umdrehte. Doch als er nicht Lucas, sondern Henry und mich vor sich sah, entspannte er sich ein wenig und verstummte. „Tut mir leid dass wir stören D aber wir hätten eine kleine Frage" Er hob eine Augenbraue, als er hörte wie ich seinen Spitznamen aussprach. Das hatte ich sonst nie getan. Henry schloss derweil die Tür und beobachtete Damianus aufmerksam. „Ich höre." Meinte er nur und ich sah kurz zu Henry, ehe ich Damianus von meinem Vorschlag erzählte.
„Hast du sie dazu angestiftet?" seine Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton, als er sich Henry zuwandte. Ich gebe es ja zu, meine Idee war vielleicht nicht ganz so schlau. „Nein, habe ich nicht!" wehrte er sich direkt und Damianus wandte sich wieder mir zu „Wie kommst du auf diese bescheuerte Idee? Willst du Dexter etwa direkt in die Arme laufen?!" Warum machte er denn jetzt so einen Aufstand, es ging doch nur um eine einfache Party. „Wenn er wirklich vorgehabt hätte uns etwas anzutun, hätte er das schon längst getan" Ich verschränkte die Arme vor der Brust „Ich brauche endlich mal eine Pause von dem ganzen hier. Außerdem könnt ihr ja mitkommen. Du könntest eine Pause auch ganz gut vertragen" fügte ich trotzig hinzu.
Er dachte wohl genauer über diesen Vorschlag nach, denn er schien langsam wieder zu entspannen. „Samuel und ich werden mitkommen, die anderen bleiben hier." Begeistert schien er davon nicht zu sein, doch er hatte wohl eingesehen, dass er wirklich eine Pause brauchte. Meine Laune stieg erheblich an und ich fiel ihm freudenstrahlend um den Hals „Danke, D"
Erzuckte bei dieser Umarmung leicht zusammen, schob mich dann aber langsam wiedervon sich weg „Schon okay" Wenn ich mich nicht irrte, konnte ich auf seinenLippen sogar den Hauch eines Schmunzeln erkennen.
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Was denkt ihr, erwartet die drei auf dieser Party? Was wird passieren?
Ich freue mich sehr über Kommentare und Verbesserungsvorschläge!
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𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑
Mystery / ThrillerDas hier ist keine 0815 Internat-Geschichte.. Habt bitte keine Vorurteile und lest einfach selbst!💚 - Für die 17 jährige Catleen beginnt eine Zeit in der puren Hölle. Eine neue Umgebung, neue Menschen, ein neues Leben. Durch dieses Internat, änder...