⚜63⚜

1.4K 46 31
                                    

Es würde wohl eine Weile dauern, bis ich mich an dieses Haus gewöhnt hatte. An jeder Ecke gab es etwas, was ich mir unbedingt genauer ansehen musste. Ich ging die Bücherreihen durch, die sich in dem Regal meines Zimmers befanden und beschloss, diese alle irgendwann zu lesen.

Wenig später betrat ich den Balkon und hatte so einen hervorragenden Blick auf die Stadt, die in weiter Ferne zu sehen war. Die Terrasse, die unten an das Wohnzimmer anschloss, führte auf direktem Weg zu einem Pool, von dem man die Aussicht bestimmt ebenso gut bewundern konnte.

Plötzlich hörte ich ein Geräusch neben mir und ich zuckte leicht zusammen. „Tut mir leid." Hörte ich Damianus Stimme und ich drehte meinen Kopf zu ihm. Sein Zimmer lag also direkt neben meinem. Was für ein Zufall. „Und? Wie findest du es?" fragte er mich schließlich und lehnte sich neben mir an das Geländer.

„Es ist so .. neu." Antwortete ich nach kurzem Überlegen. Ich war mir sicher, dass meine Augen förmlich strahlen mussten. „Ich habe nicht erwartet, dass es so groß ist. Wer hat das ausgesucht?" fragte ich ihn, richtete meinen Blick allerdings wieder der Aussicht entgegen.

„Das war Henry. Er hat es zuerst gefunden und wir waren alle einverstanden." Ich konnte es nicht verhindern und lachte leicht auf. „Ich hätte es mir denken können." Murmelte ich und schüttelte leicht den Kopf. Natürlich war Henry es, der dieses Haus gefunden hatte. Wer wusste schon, was dabei raus gekommen wäre, wenn Damianus oder geschweige denn Samuel sich ein Haus hätten aussuchen mussten.

„Übrigens .. Kenneth meinte du solltest dich hinlegen." Meinte er und deutete mit einem Nicken ins Haus „Wir werden nachher wohl Pizza oder sowas bestellen, solange sollst du dich ausruhen. Wir haben jetzt alle keine Lust um zu kochen." Das konnte ich nachvollziehen. „Ich habe lange genug gesessen." Meinte ich nun und sah mit einem entschiedenen Blick zu ihm. „Erstmal möchte ich mich hier richtig umsehen."

Damianus seufzte leise „Ich wollte dich nur gewarnt haben. Ihm wird das nicht gefallen." Schmunzelte er, stieß sich dann von dem Geländer ab und lief in sein Zimmer zurück. So blieb ich mit der angenehm kühlen Luft, der Stille und meinen eigenen Gedanken alleine.

Ich hielt mich noch eine Weile auf dem Balkon auf, vergoss ein paar kleine Tränen, als ich daran dachte, wie gut es auch Cayden und Lucas hier gefallen würde, lief dann aber ins Zimmer zurück um meine restlichen Sachen auszupacken. Ich konnte die Vergangenheit nicht ändern. Vergessen durfte ich das Ganze allerdings auch nicht.

„Catleen? Kommst du?" hörte ich Henrys Stimme, die mich von unten rief. Also ließ ich das Zeug fallen, was ich eben in den Händen hatte und lief zur Treppe. Genau da kam mir Kenneth entgegen, dessen skeptischer Blick mich musterte „Ich behalte dich im Auge, Madame. Den Rest des Tages wirst du dich ausruhen"

Wir liefen zusammen nach unten und ich stellte überrascht fest, dass Damianus, Samuel und Henry sich bereits im Wohnzimmer versammelt hatten. Der Weg die Treppe herunter, war deutlich anstrengender, als hinauf. Kenneths Hilfe brauchte ich in diesem Moment allerdings noch nicht.

Samuel deutete auf den freien Platz zwischen sich und Henry auf dem Sofa, auf dem ich mich niederließ. „Was möchtest du essen? Wir haben uns für Pizza entschieden." Fragte er mich dann und rutschte ein Stück zur Seite, damit ich genug Platz hatte. Kenneth und Damianus hatten sich auf den Sesseln niedergelassen.

„Dann .. nehme ich eine Hawaii-Pizza" sagte ich und spürte plötzlich alle Blicke auf mir. „Du Monster, wie kannst du nur." Brummte Henry und schüttelte langsam den Kopf „Ananas gehört nicht auf eine Pizza. Für mich eine mit Meeresfrüchten." Letzteres sagte er zu Kenneth, der scheinbar alles notierte.

Ich konnte nicht anders und begann zu lachen. „Ananas gehört nicht auf eine Pizza aber Meeresfrüchte sind besser?" Das war doch unglaublich. Wir konnten wir uns so gut verstehen und trotzdem so unterschiedliche Geschmäcker haben? Kenneth notierte noch die Wünsche der anderen und lief dann in die Küche, um in Ruhe telefonieren zu können.

𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt