Wir liefen vorsichtig dem Gebäude entgegen. Es war eine einfache Doppelhaushälfte, angereiht an weitere unscheinbare Gebäude. Es wirkte alles friedlich, so wie ein normaler Vorort einer Großstadt. Doch wir wussten es besser.
Claire's nicht gerade teurer Audi stand noch immer vor dem Eingang des Gebäudes. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, kamen wir dem Gebäude näher und klingelten schließlich bei der einzigen Klingel die sich dort befand. Ein typisches Klingeln ertönte und es dauerte nicht lange, bis uns die Tür geöffnet wurde.
„Na endlich, ich dachte schon es kommt nie an." Hörte man eine weibliche Stimme murmeln, doch sie stockte direkt, als sie uns vor der Tür entdeckte. Vermutlich hatte sie mit einem Paket gerechnet, was sie noch erhalten sollte. „Damianus.." hauchte sie leise.
Sie wollte die Tür gerade wieder vor unserer Nase schließen, doch Damianus hielt diese ohne Probleme offen. „Es freut mich wirklich dich wiederzusehen Claire, wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen." Verachtung schwang in seiner Stimme mit und er öffnete die Tür so weit, dass wir das Gebäude betreten konnten.
Claire wich erschrocken zurück. Hatte sie etwa Angst vor uns? Lächerlich. Sie war es doch diejenige, die mit diesem Monster eine gemeinsame Sache machte. Samuel schloss die Tür hinter uns. Ohne dass wir etwas dazu sagte, führte sie uns durch den Flur zu ihrem Wohnzimmer. Vermutlich konnte sie dort den größtmöglichen Abstand zu uns halten.
„Wir wollen auch gar nicht lange bleiben." fing ich an und sah kurz zu Samuel, der Claire nicht aus den Augen ließ. Ein falscher Schritt von ihr und wir würden das hier nicht mehr gewaltfrei klären können. „Du musst uns nur sagen, wo Dexter Catleen versteckt hat. Dann lassen wir dich in Ruhe." Nun schien Claire meine Anwesenheit überhaupt erst zu bemerken und ihr Blick wurde unsicher.
„Ich kenne keine Catleen, ich weiß nicht wen ihr meint." Versuchte sie sich anscheinend aus der Sache rauszureden. „Verarsch uns nicht! Wir wissen genau, dass du mit Dexter unter einer Decke steckst. Oder hast du etwa schon vergessen, dass wir bei deiner Entscheidung dabei waren?" Damianus' Stimme war eiskalt und Claire senkte daraufhin schuldbewusst den Kopf.
„Nein, das .. weiß ich noch" ihre Stimme war leiser geworden. „Okay, ich mache noch immer etwas mit Dexter aber von einer Catleen weiß ich nichts, das schwöre ich!" Irgendwas an ihrem Blick sagte mir, dass das nicht die ganze Wahrheit war.
Ich seufzte leise und gab Samuel ein Zeichen, dass er näher zu Claire gehen sollte. Ihr war anscheinend bewusst, was nun auf sie zukommen würde, denn sie wich langsam vor ihm zurück. Doch irgendwann stoppte sie, da sie nun zwischen D und Samuel festsaß.
„Du weißt ganz genau wer Catleen ist, also sag uns einfach wo sie ist. Dann müssen wir dir auch nicht wehtun." Claires Aufmerksamkeit war für einen kurzen Moment auf mich gelenkt, weshalb Samuel die Chance ergriff und mit einer Hand an ihren Hals griff. So wurde sie augenblicklich von ihm gegen die Wand gedrückt.
„Samuel.." brachte sie nur nach Luft schnappend hervor. Wir hatten es wirklich schmerzfrei versucht, nur war uns klargeworden, dass wir so nichts aus ihr rausbekommen würden. „Also Claire, wir können das hier ganz einfach beenden indem du uns sagst wo Dexter sie versteckt hält oder wir müssen zu anderen Mitteln greifen."
Noch immer um Luft ringend, sah sie uns nun fast verzweifelnd an „Lasst mich .. einfach gehen .. bitte." Samuels Griff verstärkte sich ein wenig und sie schloss einen Moment die Augen. „Das können wir nicht und das weißt du. Also sag uns endlich wo sie ist!" unterbrach ich die nun entstandene Stille.
Sie sah mich etwas entsetzt an. Hatte sie etwa erwartet, dass ich sie aus dieser Situation befreien würde? Auf keinen Fall. Nicht nachdem sie sich Dexter angeschlossen hatte. „Ich kann.. euch nicht sagen .. wo sie ist."
„Wie, du kannst uns das nicht sagen?" Damianus' Stimme war nun schon fast ein Knurren. Nun war ich wohl derjenige, der hier einigermaßen ruhig blieb und somit fast schon Kenneths Rolle übernahm. „Was ist denn daran so schwer, uns eine Adresse zu nennen?" fragte ich sie nun und beobachtete sie genau. Ihr Blick verriet was sie dachte. Das hatte er schon immer getan.
„Wenn ihr .. sie sucht ..." Sie schwieg einen Moment um Luft zu sammeln „.. tut er ihr weh." Das verstand ich nicht ganz, weshalb ich Samuel ein Zeichen gab und er die Hand von ihr nahm. Sofort fasste sie sich nach Luft ringend an den Hals. „Was meinst du damit?" fragte nun Samuel und blieb sicherheitshalber in ihrer Nähe.
Sobald Claire wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, starrte sie uns schon fast ängstlich entgegen. „Ihr dürft nicht nach ihr suchen. Dexter meinte, er tut ihr weh, wenn ihr versucht sie zu finden." Erklärte sie schließlich ihre vorige Aussage.
Diese Antwort ließ uns alleinnehalten und wir sahen wie automatisch zu Damianus. Eigentlich hätten wir unsdenken können, dass Dexter so etwas planen würde.
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𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑
Mystery / ThrillerDas hier ist keine 0815 Internat-Geschichte.. Habt bitte keine Vorurteile und lest einfach selbst!💚 - Für die 17 jährige Catleen beginnt eine Zeit in der puren Hölle. Eine neue Umgebung, neue Menschen, ein neues Leben. Durch dieses Internat, änder...