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Weitere zwei Tage waren vergangen, in denen wir uns hauptsächlich der Frage gewidmet hatten, was wir nun wegen Dexter machen würden. Es war wieder einer der warmen Tage, weshalb ich die Chance nochmal nutzen und in den Pool gehen wollte. Während die Jungs sich über alles Mögliche informierten, konnte ich ihnen schließlich schlecht helfen.

Ich warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel und ich seufzte leise. In ein öffentliches Schwimmbad oder dergleichen, würde ich so wohl nicht mehr gehen können. Die Wunde war nun fast vollständig verheilt und hatte lediglich eine Narbe hinterlassen, die sich jedoch über meinen gesamten Bauch zog. Abgesehen davon, gab es natürlich noch das 'D' an meinem Hals, weshalb ich im Krankenhaus schon ein paar merkwürdige Blicke zugeworfen bekommen hatte.

Ich wandte mich schließlich ab und machte mich auf den Weg nach unten. Hier würde es niemanden stören, wenn ich so rumlief. Hoffte ich jedenfalls. Auf meinem Weg traf ich keinen der Jungs, woraus ich schließen konnte, dass sie wohl im anderen Haus waren.

Das Handtuch legte ich zur Seite und ließ mich schon fast in das Wasser fallen. Bemerkte allerdings zu spät, dass das Wasser doch kälter war als gedacht, weshalb ich direkt eine Gänsehaut bekam. Doch umso länger ich mich in dem Wasser aufhielt, desto wärmer wurde es mit der Zeit.

„Sag mal spinnst du?" hörte ich plötzlich eine aufgebrachte Stimme hinter mir und ich öffnete die Augen. Ich hatte mich einfach in dem Wasser treiben lassen und so ein wenig die Ruhe genossen. So hatte ich auch nicht die Zeit wahrgenommen, die bereits vergangen war.

Es war natürlich niemand geringeres als Damianus, der in meine Richtung lief und nicht gerade zufrieden aussah. „Was machst du denn da?" fragte er mich, als er schließlich am Pool angekommen war und blickte ungläubig zu mir. Ich runzelte leicht die Stirn „Nach was sieht es denn aus?"

Er schüttelte leicht den Kopf „Catleen es ist gefühlt Winter, komm da raus." Doch ich schüttelte protestierend den Kopf „Nein. Es ist gar nicht so kalt." Ich sah an seinem Blick, wie er mit sich rang. Ich streckte also meine Hand nach ihm aus, was er wohl als Zeichen sah, dass ich nachgab.

Doch als er nach meiner Hand griff, zog ich ihn mit ganzer Kraft zu mir ins Wasser. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als Damianus nach Luft schnappend wieder auftauchte. „Was sollte das denn?" fragte er mich brummend, doch als er meinen Blick sah, begann er selbst zu lachen. Er konnte mir wohl nicht lange böse sein. Besonders nicht wegen sowas.

„Siehst du? So kalt ist es nicht." Meinte ich und deutete dann auf die Gänsehaut, die auf seinen Armen aufgetaucht war „Naja .. eigentlich." Damianus schüttelte den Kopf „Du holst dir hier draußen noch den Tod Catleen. Genau wie ich, wir gehen jetzt rein." Er sagte das entschlossen, doch mit der amüsierten Stimme klang es eher weniger ernst.

„Und wenn ich nicht will?" fragte ich und sah trotzig zu ihm hoch. „Ich finde es hier eigentlich ganz schön." Er seufzte leise und zog mich näher zu sich. „Dann muss ich das wohl selbst.." Doch bevor er weiterreden konnte, lagen meine Lippen bereits auf seinen.

Weshalb ich das tat, wusste ich auch nicht so ganz. Zumal es das Versprechen für mich selbst brach, dass so etwas nie wieder passieren würde. Damianus war wohl erst etwas überrumpelt, legte dann aber seine Arme um mich und erwiderte den Kuss. Ein angenehmes Glücksgefühl durchflutete meine Magengegend und ich legte fast automatisch meine Arme um seinen Hals.

So vertieften wir diesen Kuss nur noch mehr und ich merkte, wie Damianus sich dadurch völlig zu entspannen schien. Doch unsere Ruhe wurde plötzlich von einem lauten und etwas überrascht klingenden „Nein!" unterbrochen. Wir fuhren natürlich sofort auseinander, um den Täter ausfindig zu machen.

Es war Henry, der nun fast wie ein Irrer auf der Terrasse herum sprang und wohl sehr glücklich aussah „Ich wusste es!" rief er und drehte sich mit einem breiten Grinsen zu uns „Das muss ich sofort den anderen sagen. Die werden mir das nie glauben" Dann verschwand er auch schon ins Haus.

Ich machte Anstalten ihm zu folgen, doch Damianus hielt mich zurück, indem er wieder seine Arme um meine Taille legte. Ich war von Henrys Idee absolut nicht begeistert. Was hier passiert war, ging schließlich niemanden etwas an. Zudem konnte ich mir ja nicht mal erklären, warum ich das getan hatte.

„Ist schon okay. Sie hätten es sowieso irgendwann erfahren." Murmelte er und legte seinen Kopf auf meinem ab. „Können wir jetzt aber bitte rein gehen? Sonst erfrieren wir hier draußen wirklich noch und komm ja nicht auf die Idee, nochmal hier rein zu gehen." Hörte ich ihn noch sagen und ich begann zu schmunzeln.

Er hatte ja Recht. Was daszwischen uns war, konnten wir wohl beide nicht ganz erklären, doch dass wirmehr als nur freundschaftliche Gefühle füreinander hegten, würden die anderensowieso irgendwann erfahren. Auch wenn mich Schuldgefühle wegen Cayden plagten,musste ich zugeben, dass ich in diesem Augenblick doch recht glücklich war. 

𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt