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Eine ganze Weile blieben wir so stehen und ich bemerkte erst jetzt, das mein Gesicht Tränenüberströmt war. Ich hatte geweint und es einfach nicht mitbekommen. „Bitte hör auf." Sagte ich nun wieder leise, gegen seinen Rücken und meine Stimme wurde von Schluchzern ergriffen.

Vorsichtig begann er sich aus meinem Griff zu lösen und ich erwartete schon einen erneuten Ausbruch, doch er drehte sich langsam zu mir um. Ich hatte nicht mal genug Zeit, um ihn anzusehen, da spürte ich, wie er seine Arme um mich legte und mich an ihn drückte. „Es tut mir leid." Hörte ich ihn leise sagen.

Es dauerte noch einige Minuten, bis ich mich wieder etwas beruhigt hatte. Er hatte mir eine unglaubliche Angst gemacht, nur war dies erst spät hervorgekommen. Während wir dort standen und sich mein Herzschlag wieder einigermaßen normalisierte, strich er mir sanft über den Rücken.

„Du hast mir Angst gemacht." Murmelte ich leise und hob schließlich den Kopf, um ihn anzusehen. Er fühlte sich schuldig, das sah ich sofort. „Das wollte ich nicht." Murmelte auch er, drückte mich dann ein Stück von ihm weg, um mich genauer zu mustern. „Habe ich dich verletzt?"

Ich schüttelte den Kopf, was für ihn Antwort genug war, denn er wirkte plötzlich sehr erleichtert. „Ich habe das nicht gewollt, Catleen. Nur manchmal .." Er schüttelte den Kopf und brach so seinen Satz ab. „Du zitterst ja immer noch." Stellte er fest und in seinem Blick tauchte wieder Besorgnis auf. „Soll ich dir einen Tee machen?"

Da ich nickte, schob er mich etwas zurück, bis ich so auf dem Sofa saß und er lief weiter Richtung Küche. Dieser Moment kam mir nun wie ein Traum vor. Doch die zerbrochenen Gegenstände auf dem Boden, machten mir deutlich, wie real das alles gewesen war.

Nur wenige Minuten später, kam Damianus zurück und hielt mir eine angenehm warme Tasse Tee entgegen, die ich dankend annahm. Sobald ich den ersten Schluck getrunken hatte, breitete sich Wärme in mir aus und die Anspannung verschwand langsam. Damianus hatte sich neben mir nieder gelassen, musterte allerdings das Chaos, dass er veranstaltet hatte.

„Henry wird mich umbringen." Murmelte er und ich nickte zustimmend. „Sie haben mich nicht mal vorgewarnt und sind einfach gegangen." Er nickte, so als hätte er das gewusst. „Ja, das .. war meine Idee. Ich wollte, dass du diese andere Seite kennen lernst."

Ich runzelte die Stirn und sah mich kurz in dem Raum um. „Ich hatte nicht gedacht, dass es .. so schlimm wird. Bitte glaub mir, dass ich dir nicht wehtun wollte." Dass es in manchen Momenten ziemlich knapp gewesen war, erwähnte ich in diesem Moment lieber nicht.

Ein Geräusch an der Haustür ließ mich leicht zusammenzucken, was Damianus zu bemerken schien „Es ist vorbei Catleen." Murmelte er leise an mein Ohr, ehe ich Stimmen im Flur hören konnte „D, musste das sein?" Das war wohl Kenneth, der das Chaos zuerst entdeckt hatte.

Damianus stand auf, trat vorsichtig über das Durcheinander und lief so zu Kenneth und Henry, die nun das Haus betreten hatte. „Catleen?" das war Henrys Stimme, die nun näher kam und er schwang sich im nächsten Moment über die Lehne des Sofas „Ist alles okay? Ich war schon kurz davor den Krankenwagen zu rufen."

Mit dieser Aussage, brachte er mich sogar leicht zum Lachen „Mir geht es gut." Versicherte ich ihm und er warf einen skeptischen Blick durch das Wohnzimmer und schließlich zu Damianus, der mit Kenneth zu diskutieren schien. „Ein Wunder, dass er dich nicht aus Versehen getroffen hat. Ich habe es sogar bis drüben gehört." Gestand er mir leise und nahm mir dann einfach den Tee ab, um selbst etwas zu trinken.

„Kenneth hat gemeint, dass er ihn und Samuel weggeschickt hat, da war es mir klar. Ich hätte dich gerne gewarnt aber ich hätte nicht gedacht, dass es diesmal so extrem ist." Ich hörte wieder Schritte näher kommen, weshalb Henry wohl verstummte.

„Ich werde das selbst aufräumen." Hörte ich Damianus Stimme direkt hinter mir und kurz darauf ein zustimmendes Gemurmel von Kenneth. „Du hättest ja wenigstens den Fernseher verschont lasen können." Ich rollte leicht mit den Augen. Das war doch gerade unser geringstes Problem.

Während Damianus also mit dem aufräumen begann, lief Kenneth wieder zurück ins Nebengebäude um Samuel wohl alles zu berichten. Erst machte ich Anstalten Damianus zu helfen, doch Henry hielt mich zurück. Er war der Meinung, dass er das jetzt brauchte.

„Hast du etwas herausgefunden?" kam schließlich die Frage von Damianus, die offensichtlich an Henry gewandt war und dieser nickte. „Es war zwar nicht Dexter selbst aber irgendeiner seiner treuen Untertanen. Ich konnte leider nicht genau erkennen, wer. Du kennst ja das Problem von diesen bescheuerten schwarzen Kapuzenpullis."

Damianus nickte wissend undwidmete sich nun weiter dem Aufräumen. Dexter hatte uns also wirklich gefunden.Jetzt blieb nur die Frage, was er plante und was wir dagegen tun konnten. 

𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt