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Die nächsten Tage waren der blanke Horror für mich. Die Jungs verfolgen mich auf Schritt und Tritt. Mindestens einer war immer in meiner Nähe. Der Weg zur Schule war noch am entspanntesten, immerhin konnte ich so etwas an die frische Luft. Im Internat achteten die Jungs besonders darauf, dass ich das Gebäude nicht verließ. Ein kleiner Trost war zumindest mein Balkon, durch den ich noch ein wenig Freiheit genießen konnte. Warum ich mich trotz der grundlosen Action an diese Vorgaben hielt? Keine Ahnung. Es kam mir so vor, als würden die Jungs es ernst meinen mit ihrer Sorge. Ich musste ihnen wohl vertrauen.

Nach einem weiteren anstrengenden Schultag mit meinen neuen Leibwächtern waren wir nun wieder auf dem Weg zurück, wobei Lucas mich dieses Mal mit dem Auto mitnahm. Die anderen vier hatten wichtigeres zu tun. Sagten sie jedenfalls. Hätte ich gewusst, was diese Autofahrt noch mit sich bringen würde, wäre ich wohl lieber direkt im Internat geblieben.

Wir rasten nur so über die Straßen, woran ich mich allerdings schon seit einer Weile gewöhnt hatte. Lucas liebte sein Auto, das war mir direkt klar gewesen, als ich den Wagen zum ersten Mal gesehen hatte. Auf Hochglanz poliert und ohne einen einzigen Kratzer. Doch nun erwartete ich, dass wir jeden Moment mit seinem äußerst teuer wirkendem Audi gegen das nächstbeste Gebäude knallen würden, wenn er nicht endlich vorsichtiger fuhr.

„Ich wäre sehr erfreut darüber, wenn ich dieses Auto hier noch lebend verlassen könnte" warf ich ein, blickte aber starr auf die Straße vor mir. „Keine Angst, ich fahre doch ganz vorsichtig" Danach sah es aber nicht aus. Ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, wie er zu grinsen begann. Wenn er jetzt noch schneller fährt, bringe ich ihn um. Obwohl .. sterben würde ich dann so oder so, wohl doch keine so gute Idee.

Glücklicherweise kamen wir dem Internat immer näher, weshalb Lucas die Geschwindigkeit drosseln musste um ordentlich parken zu können. „Siehst du? Wir leben noch" gab er lachend von sich sobald er den Motor abgestellt hatte. Ich atmete erleichtert aus. Gott sei Dank. Mit Lucas zu fahren glich schon fast einem Selbstmord. Ich runzelte allerdings die Stirn, als ich merkte wie sich Lucas Blick veränderte. Irgendetwas stimmte nicht „Alles okay?"

Er nickte langsam sah allerdings kurz in den Rückspiegel. „Warte hier!" Noch bevor ich etwas sagen konnte, war er aus dem Auto gestiegen und hatte die Tür geschlossen. Mitsamt dem Schloss. Ich war also hier drin gefangen. Na danke auch. Was sollte das denn jetzt schon wieder? Ich würde diese Jungs wohl nie verstehen.

Gerade überlegte ich mir schon Sätze, die ich Lucas an den Kopf werfen konnte, sobald er mich hier wieder raus ließ, als ich Stimmen in der Nähe hörte. Durch das Auto konnte ich leider nicht verstehen, was gesagt wurde, doch ich erkannte Lucas Stimme unter ihnen. Die Stimmen schienen näher zu kommen und im nächsten Moment konnte ich zwei Männer erkennen, welche scheinbar mit Lucas diskutierten. Sie waren komplett ich schwarz gekleidet, doch ich konnte ihre Gesichter erkennen. Einer wirkte deutlich älter als Lucas und trug einen Bart, der andere schien im selben Alter wie ich zu sein, doch sein Gesicht zierte eine lange Narbe, was sein jugendliches Bild ein wenig zerstörte. Wer waren diese Typen?

Die Stimmen wurden lauter und ich konnte endlich ein paar Wortfetzen verstehen. „ .. wird sie holen .. solltet aufpassen .. Damianus .. keine Wahl .. fliehen .. Dexter" An der Stimme konnte ich erkennen, dass dies nicht von Lucas kam. Was zur Hölle ging hier vor sich? Ich wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Ich hörte Lucas noch knurrend etwas von sich geben, als er plötzlich mit dem Rücken gegen die Fahrertür stieß.

Der ältere Mann stand nun direkt vor ihm. Da mein Sichtfeld durch Lucas' Rücken nun etwas eingeschränkt war, erkannte ich ziemlich spät, dass dieser Typ ein Messer in seinen Händen hielt. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Horrorfilm. Was war hier los?

Die drei schienen weiter zu diskutieren, wobei ich allerdings die Chance nutzte und noch mal die Türverriegelung überprüfte. Noch immer verschlossen. Verdammt! Ich hätte vielleicht Hilfe holen können.

Meine Aufmerksamkeit wurde mit einem Mal zurück auf Lucas gelenkt, als dieser schmerzvoll aufschrie. Als ich zu ihm sah, entdeckte ich auch direkt den Grund. Das Messer welches der Mann vorher in der Hand gehalten hatte, steckte nun in der Schreibe des Wagens. Und dazwischen Lucas' Hand. Ich unterdrückte einen Aufschrei und hielt mir direkt die Hand vor den Mund. Ich sah das Blut aus seiner Hand langsam die Scheibe nach unten fließen und konnte nicht anders als auf dieses zu starren. Eine ungeheure Angst machte sich in mir breit. Was wenn diese Typen nun auch mich fanden? Und noch wichtiger, was wollten sie von Lucas? Warum hatten sie das getan?

Ich merkte wie ich zu zittern begann, als der jüngere von Ihnen noch ein paar Worte zu Lucas sagte, die ich allerdings nur halb verstehen konnte. „ .. Grüße .. Catleen .." Dann waren sie verschwunden. So plötzlich wie sie auch aufgetaucht waren.

Nach ein paar Minuten hörte ich das Klicken der Türverriegelung und ich stieg erleichtert aus dem Wagen. Kurz sah ich mich um, doch die Männer waren verschwunden. Dann lief ich jedoch direkt auf die andere Seite des Wagens zu Lucas. Er hatte Schmerzen, das sah ich sofort. Nur versuchte er sich diese nicht anmerken zu lassen.

„Halt.. kurz still, okay?" Er nickte langsam und ich zog das Messer langsam aus derScheibe und somit auch aus seiner Hand. Woraufhin die Wunde nur noch mehr zubluten anfing. „Verdammt, Lucas! Wer war das??" Darauf gab er mir keine Antwort, sondern hieltmir nur sein Handy entgegen. „Ruf .. Damianus an"

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Es ist so weit, es wird spannend!

Danke an die 10 Leser, die sich meine Geschichte bereits angesehen haben, ich fühle mich geehrt! Morgen werden ein paar weitere Kapitel kommen.

Lasst mir doch gerne ein Kommentar da, wie ihr die Geschichte bis jetzt findet. Ich würde mich sehr freuen!

𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt