Gerade als auch wir den Speisesaal verließen, bemerkte ich, dass ich wohl mein Handy dort vergessen hatte. Weshalb ich Damianus zurief, dass er schon mal vorgehen sollte, da ich mein Handy noch holen musste. Er schien damit kein Problem zu haben, weshalb er nach einem Nicken weiter lief.
Ich selbst jedoch drehte um, lief zu unserem Tisch zurück und schnappte mir mein Handy. Wie hatte ich das vergessen können? Ich schüttelte leicht den Kopf, fassungslos über mich selbst. Da ich jedoch wusste, dass Damianus sauer werden würde, wenn ich zu lange weg blieb, verließ ich den Speisesaal direkt wieder.
Gerade wollte ich zu den Treppen abbiegen, als ich gegen etwas prallte. Etwas nasses. Ich zuckte sofort zurück, erkannte dass ich gegen einen Menschen gelaufen war und murmelte nur ein „Tschuldigung". Ich wollte schon weiter gehen, als ich fast schon grob am Arm zurückgezogen wurde. Diesmal hob ich den Kopf und sah mir die Person vor mir genauer an. Und ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken herunter.
Er schien von draußen gekommen zu sein. Von seinen schwarzen Haaren tropften vereinzelte Regentropfen und seine schwarze Kleidung war komplett durchnässt. Auf seinen Händen konnte ich Tattoos entdecken, die unter seinem langen Pulli verschwanden. Was hatte der Typ bei diesem scheußlichen Wetter denn draußen gemacht?
Auf seinen Lippen bildete sich ein leichtes Grinsen als er mit seinen ozean-blauen Augen in meine blickte. Trotz diesem Grinsen war sein Blick eiskalt. Mich überkam plötzlich ein ungutes Gefühl und ich wich einen kleinen Schritt zurück. Mein Blick flog zu meinem Arm, der noch immer von seiner Hand umklammert wurde.
„Tut mir leid aber ich suche jemanden. Darf ich fragen, wie du heißt?" Der Fremde ließ meinen Arm los und obwohl ich verwirrt über diese Frage war, nannte ich ihm meinen Namen „Ich .. heiße Catleen" murmelte ich „Aber ich .. muss jetzt auch weiter" versuchte ich mich aus dieser seltsamen Situation zu befreien „Es hat mich gefreut dich kennen zu lernen, Catleen" Dann ließ er mich gehen. Etwas an der Art wie er meinen Namen aussprach, bereitete mir eine Gänsehaut.
Ich verfluchte dieses Internat schon seit meiner Ankunft dafür, dass es keinen Aufzug besaß. Sofort lief ich die Treppen nach oben und klopfte schließlich leise an Damianus' Zimmertür. Diese wurde mir direkt von einem leicht genervten Blick geöffnet „Da bist du ja" brummte er leise und zog mich ins Zimmer, ehe er die Tür hinter mir schloss.
„Warum hast du so lange gebraucht?" Er sah mich fragend an, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Ich sah es nicht als notwendig, ihm von diesem kleinen Zusammenstoß zu berichten. Es gab keinen Grund dazu. Ich ließ mich auf seinem Bett nieder und sah mich einen Augenblick im Zimmer um. Auch seine Balkontür wurde von einem Vorhang verdeckt. Nur ein kleines Licht neben dem Bett erhellte den Raum, weshalb es zum Teil eine gruselige, als auch eine angenehme Stimmung verbreitete.
Damianus hatte wohl beschlossen, den restlichen Tag im Stehen zu verbringen, da er nun begann, langsam von einer in die andere Ecke des Zimmers zu laufen. Wir ein Tiger, der ungeduldig auf sein Futter wartete. Eine Minuten beobachtete ich ihn nur schweigend, doch mit der Zeit machte mich sein herumtigern noch nervöser als ich eigentlich schon war.
„D, könntest du .. dich bitte setzen? Wenn du weiter so hier rumläufst, drehe ich noch durch" Meine Stimme war nur ein Murmeln doch er hatte mich anscheinend gehört, denn er blieb stehen und sein Blick wandte sich zu mir „Tut mir leid" War das etwa eine ernstgemeinte Entschuldigung? Von Damianus? Er schien wohl genauso durch den Wind zu sein, wie ich.
Ich deutete ihm mit einem leichten Lächeln an, sich neben mich zu setzen „Wir können doch sowieso nichts Anderes tun als warten. Dexter wird schon nicht kommen" Doch ganz sicher war ich mir natürlich nicht. Damianus hatte wohl begriffen, dass ständiges Herumlaufen rein gar nichts brachte und ließ sich neben mir mit dem Rücken aufs Bett fallen.
So sah er nun von unten zu mir hoch, als würde er erraten wollen, an was ich dachte. „Warum, bin ich eigentlich bei dir und nicht bei Cayden oder einem der anderen?" Diese Frage verließ unbeabsichtigt meinen Mund, weshalb ich den Blick von ihm abwandte. Sollte ich nicht froh darüber sein, dass sie überhaupt auf mich aufpassten? Warum musste ich immer alles in Frage stellen?
Ich merkte jedoch, wie er sich etwas aufsetzte und seinen Oberkörper mit den Ellenbogen abstützte. Doch ich erhielt keine Antwort auf meine Frage. „Ich meine, wenn Dexter nach dir sucht und ich auch wichtig für ihn bin, wäre es dann nicht schlauer gewesen, mich dort unterzubringen, wo er am wenigsten suchen würde?" ich sah nun wieder mit einem fragenden Blick zu ihm und wurde sofort von dem klaren Grün seiner Augen in den Bann gezogen.
Das schien eine gute Frage gewesen zu sein, denn Damianus runzelte einen Moment leicht die Stirn, so als würde er darüber nachdenken. „Ich bin mir nicht sicher ob du das verstehst .." begann er murmelnd, doch hielt den Augenkontakt weiterhin stand „Aber ich kann dir versichern, dass du bei mir besser aufgehoben bist, als bei den anderen."
Seine Antwort verwirrte mich, ergab keinen Sinn. Dennoch schien ich beruhigt. Etwas in seinem Blick, ließ mich ihm Glauben schenken. Doch im nächsten Moment war eine Stimme aus Damianus' Handy zu hören, womit er wohl ständig in Kontakt mit den anderen Jungs stand. Unser Augenkontakt wurde somit unterbrochen.
„D? Dexter ist hier"
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Uuuuuuu es wir spannend ;)
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𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐤𝐚𝐦 𝐄𝐑
Mystery / ThrillerDas hier ist keine 0815 Internat-Geschichte.. Habt bitte keine Vorurteile und lest einfach selbst!💚 - Für die 17 jährige Catleen beginnt eine Zeit in der puren Hölle. Eine neue Umgebung, neue Menschen, ein neues Leben. Durch dieses Internat, änder...