Kapitel 35.

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Jungkook

Mit einem unglaublich komischen Gefühl in meinem Magen lag ich mit Jimin auf meinem Bett und starrte einfach nur an die Decke. Wir waren schon eine Weile so da gelegen und keiner von uns beiden traute sich, auch nur ein Wort zu sagen. Und auch wenn es nicht zu 100% sicher war, dass ich schwanger war, würde es alles so perfekt Sinn machen.

Außerdem war die Chance, dass ich es nicht war unglaublich gering. Da ich meine Medikamente vergessen und wir kein Kondom genutzt hatten. Ich war in meiner Heat gewesen, wie ein Idiot alles vergessen was eine Schwangerschaft hätte verhindern sollen und auch wenn es bei Jimin damals auch ähnlich gewesen war und er nicht schwanger war, hatte ich Anzeichen dafür.

Und zwar eine Menge.

Weshalb ich keine Ahnung hatte, wie ich mich deswegen fühlen sollte. Zuvor hatte ich eine Weile einfach nur geweint, bis ich mit Jimin auf mein Bett gefallen war und jetzt lagen wir nebeneinander, doch sahen uns nicht an sondern starrten einfach nur an die Decke. Und sagten garnichts..

Eigentlich wusste ich auch nicht, was ich sagen sollte. Denn wenn mir eins klar war dann, dass Taehyung mich mit dem ganzen ganz sicher alleine lassen würde. Er wollte wahrscheinlich nichts mit diesem Baby zu tun haben, wenn ich tatsächlich Schwanger sein würde. Taehyung war nunmal jemand, der nichts ernstes suchte. Auch das zwischen uns war nicht ernst gewesen.

Was ich ja auch irgendwie verstehen konnte. Mir war ja von Anfang an klar gewesen, dass es nur der Sex zwischen uns war. Und jetzt war ich wahrscheinlich schwanger und Taehyung wollte damit sicherlich nichts zu tun haben.

Es war toll, der Sex war toll und die Nähe zu ihm gefiel mir irgend wie, aber weder ich, noch er wollte eine Beziehung. Und er ganz sicher nicht, weshalb ich so eine verdammt große Angst hatte, dass wenn ich wirklich schwanger wäre, mit diesem Baby alleine zu sein.

Zwar wollte ich irgend wann mal in meinem Leben ein Kind, aber ganz sicher nicht jetzt. Nicht in meinem Abschlussjahr und vorallem nicht mit Fuckboy Taehyung. Der vielleicht netter war als ich dachte, aber er hatte nunmal nur One-Night-Stands und nichts ernstes. Und ich wollte das hier auch ganz sicher nicht.

"Du... Musst es ihm sagen, Jungkook. Du musst wirklich mit ihm darüber reden, wenn es seins ist. Nachher... Schläft er noch mit jemand anderem und fühlt sich selbst scheisse" meinte Jimin nach einer Weile und drehte seinen Kopf zu mir, doch ich sah weiterhin erschöpft und völlig fertig an die Decke und schloss meine Augen für einen Moment. Nur würde ich nicht einfach wieder aus diesem Albtraum aufwachen, so wie ich es gerne hätte.

Ich war selbst Schuld. Es war nicht einmal wirklich Taes Schuld. Da ich natürlich gespürt hatte, dass er kein Komdom genutzt hatte. Er war wohl genau so erregt gewesen wie ich und hatte das kleine, dennoch wichtige Teil vergessen. Und doch war ich wirklich... Der Überzeugung, meine Medikamente genommen zu haben.

"Ich... Wollte das alles doch niemals. Ich wollte niemals so dumm sein, etwas mit ihm anfangen, ihm so nahe kommen und ganz sicher wollte ich niemals... So verdammt dumm sein und ein verdammtes Kind von ihm bekommen" seufzte ich müde und drehte erst dann meinen Kopf zu dem älteren, der mich bloß besorgt musterte. Immerhin wusste er, wie diese Situation war. Er dachte einmal selbst, tatsächlich Schwanger zu sein, war es im Endeffekt aber doch nicht. Und auch wenn ich hoffte, dass es auch bei mir so war sprach leider alles dafür.

"Aber... Du hasst ihn nicht, oder? Ich meine... Von dem was du gesagt hast, erscheint er mir garnicht als so schlechter Kerl... Und ich meine ihr müsst ja auch nicht heiraten oder selbst in ner Beziehung sein. Nur muss er davon wissen, Jungkook. Du solltest den Test mit ihm machen und nicht alleine oder mit mir. Immerhin... Wäre es sein Baby. Und er sollte auch als erstes davon wissen" erklärte mir Jimin wieder, doch ich nickte nur. Denn er hatte ja recht. Selbst wenn... Am Ende vielleicht negativ heraus kommen würde, musste ich es ihm sagen.

Und ich hatte jetzt schon Angst davor. Da ich garnicht erst wissen wollte, ob er es vielleicht nebenher doch noch mit jemand anderem getrieben hatte. Zudem würde seine Reaktion sicher nicht toll sein, im Gegenteil. Ich erwartete das schlimmste. Denn wäre ich er, würde ich sicher keinen dummen Omega an meiner Seite wollen, der zu dumm war, um aufzupassen.

Und auch wenn ich Tae nicht hasste, würde da niemals wirklich etwas aus uns werden. Ob ich jetzt schwanger sein würde oder nicht, ich wollte sicher nicht nur deshalb oder aus Mitleid eine Beziehung, denn wäre ich schwanger könnte das Kind auch ganz sicher aufwachsen ohne, dass Tae und ich in einer Beziehung wären. Denn er wollte genau so wenig eine Beziehung, wie ein Kind. Tja und ich genau so. Ich wollte hiervon garnichts.

Und doch war es meine eigene Schuld.

"Du... Hast ja recht, Jimin. Aber was, wenn der Test wirklich positiv ist? Und was, wenn Tae mich im Regen stehen lässt? Ich kann ganz sicher kein Baby finanzieren, mit den Schulden meiner Eltern und den zwei nebenjobs, die ich neben der Schule habe. Wie... Wie soll ich das jemals schaffen?" schluchzte Ich, doch mein bester Freund schmiegte sich schon an mich und umarmte mich, sodass sich das ganze nicht mehr ganz so schlimm anfühlte. Und ich mich nicht so alleine fühlte. Mit all dem hier...

Ich hatte wirklich das Gefühl, jede Sekunde zusammen zu brechen.

"Hey... Du packst das schon. Und er wird davon nicht einfach weg laufen, dafür sorge ich, Jungkook. Egal... Was da am Ende raus kommt. Immerhin ist es noch garnicht sicher... Ob du wirklich schwanger bist. Vielleicht hast du dir auch einfach nur den Magen verdorben, okay? Man wird nicht immer sofort schwanger, bei mir war es auch nicht so" versuchte Jimin mich aufzumuntern und auch wenn ich mich nicht mehr so scheisse fühlte, machte mich diese Situation einfach fertig.

Weshalb ich meine Tränen auch nicht zurück halten konnte. Ein zweites Mal heute fing ich an, ziemlich laut zu weinen und zu schluchzen, während mich enger an den Körper meines besten Freundes drückte und auch nicht vor hatte, ihn erst einmal los zu lassen. Denn genau das brauchte ich gerade, so unglaublich sehr.

Ich hatte Angst. So eine riesige Angst vor all dem hier... Und ich hatte Angst, dieses Baby alleine aufziehen zu müssen.

Kein gutes Elternteil zu sein. Denn das war ich nicht. Nicht... In meiner Momentanen Lage. Dieses Baby... Würde bei mir niemals glücklich sein.

Suddenly Daddy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt