Kapitel 69.

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Jungkook

Mit einem großen Stapel an Akten ging ich in Jins Büro. Denn da er mich heute doch noch einmal zu sich in seine Firma gerufen hatte, damit ich noch ein paar Akten zuende richten konnte bei denen er meine Hilfe brauchte, hatte mir sogar Taes Mom angeboten, Eunhye heute Nacht zu behalten. Auch wenn ich sie vermisste, war es gut so. Denn so könnte ich Tae fragen, ob er mit mir reden wollen würde.

Ich vermisste ihn so unglaublich sehr.

"Hier... Sind die Akten, die sie von mir wollten. Kann ich ihnen sonst noch irgend wie helfen?" fragte ich höflich und legte Jin seine Aktenstapel auf seinen Schreibtisch und bekam auch sofort seine Aufmerksamkeit. Obwohl er gerade dabei war, etwas an seinem Computer abzutippen entfernte er sich einen Moment von diesem, um mich liebevoll anzulächeln und nickte. Während er mir höflich deutete, mich zu setzen.

"Ich... Wollte noch etwas mit dir bereden. Und nein, Tae hat mich nicht darum gebeten, es dir zu sagen. Um ehrlich zu sein weiß er nicht einmal die ganze Wahrheit. Also setz dich und in diesem Moment kannst du mich duzen, Jungkook" erklärte er mir, weshalb ich nur verstehend nickte und mich setzte. Zwar biss ich mir etwas unsicher auf die Unterlippe, da es unglaublich schwer war über das ganze zu reden, da ich schuld daran war. Ich war Schuld daran, dass es Mal wieder in diesem Streit geendet hatte und ich ihn dieses Mal vielleicht wirklich verlieren würde.

Alleine das schaffte es, dass ich mir Tränen in den Augen meinen Blick ein wenig senken musste.

"Jimin und Taehyung haben beide mit dem Recht, was sie sagen. Denn... Jimin und Taehyung sind keine Fated Mates mehr, Jungkook. Zwar sind diese Fälle wirklich überaus selten, aber es gibt sie. Und einer dieser Fälle, steht gerade vor dir" meinte er auf einmal und schmunzelte noch ein wenig breiter, als er zuende gesprochen hatte, weshalb ich sofort zu ihm auf sah. Auch wenn ich garnicht wirklich wusste, ob ich gerade tatsächlich das richtige dachte doch seine eindeutigen Worte konnte ich ja schlecht falsch interpretieren.

"Mein Verlobter und ich waren am Anfang keine Fated Mates. Da ich ein ähnliches Schicksal wie du hatte. Und keinem Alpha vertraut habe. Niemals hatte ich das Verlangen, von einem gebissen zu werden, bis ich ihn kennen gelernt habe. Erst dann... Fing ich an, dieses starke Gefühl, dieses Verlangen zu entwickeln, tatsächlich gebissen zu werden. Und dieses Gefühl verspürst du nur, bei deinem Fated Mate, Jungkook." redete er weiter und stand nach einer Weile auf, als er erkannte wie verwirrt ich war. Denn er sagte mir gerade, dass er kein Alpha war, wie ich gedacht hatte.

Er war ein Omega wie ich. Und musste anscheinend ähnliches durchleben, dass ich auch durchmachen hatte müssen. So ging es nun einmal vielen Omegas, vorallem Männlichen.

"Du bist... Ein Omega? Ich dachte immer... Dass du ein ziemlich offensichtlicher Alpha bist?" fragte ich dann tatsächlich ein wenig überrascht, doch er schmunzelte nurnoch breiter und lehnte sich gegen den Tisch, als er mir direkt gegenüber stand und ich weiterhin auf dem, wirklich angenehm weichen Stuhl vor seinem Schreibtisch saß. Und meinen Mund kaum mehr zu bekam.

"Ja, das bin ich. Und ähnlich wie du verhalte ich mich nicht, wie ein typischer Omega. Und doch bin ich nun offiziell der Mate meines Verlobten. Beziehungsweise ist er auch meiner. Jungkook ich... Weiß zwar nur, was Taehyung fühlt aber er hat keinerlei Gefühle für Jimin. Weil er dich mehr liebt, als er jemals wieder jemand lieben wird. Und ich denke auch du hast gemerkt, was nicht nur du willst. Sondern auch dein Körper. Wenn du das gespürt hast von dem ich rede, dann sind nicht Jimin und er länger Fated Mates. Sondern du und er." sagte er dann auch auf einmal und schien zu sehen, wie mein Herz auf einmal ein wenig schneller schlug und mir fast schon aus der Brust fiel.

Denn natürlich hatte ich es gespürt. Es hatte mich so oft gewundert, dass mein Verlangen mit der Zeit so stark wurde, endlich von ihm gebissen und zu seinem Mate gemacht zu werden. Ich wollte seins sein und ich wollte, dass er meins war. Dass uns niemals wieder etwas trennen könnte und jetzt... Machte mir Taehyungs Bester Freund etwas klar, dass ich schon hätte wissen können wenn ich dem Alpha einfach zugehört hatte.

"Wird er mir... Überhaupt noch zuhören? Jin ich war... Derjenige, der ihn mal wieder von sich gestoßen hat und ich weiß nicht... Wie lange er das überhaupt noch mit mir aushalten will... Egal was wir vielleicht sind" meinte ich unsicher, doch Jin schüttelte nur mit dem Kopf und seufzte ein wenig. Anscheinend war Taehyung die letzten Tage bei ihm gewesen, weshalb er all das wusste. Aber ich nahm es ihm ja ganz sicher nicht übel. Ganz und garnicht. Im Gegenteil sogar.

Alleine dadurch was er gesagt hatte war mir klar, dass ich Mal wieder alles falsch gemacht hatte. So wie ich es oft tat. Und trotzdem hatte ich jetzt Angst davor, dass Taehyung all das mit mir nicht konnte. Da es immer wieder Momente in unserer Beziehung gegeben hatte, in dem ich alles versaut hatte. Und das, was ich vor ein paar Tagen getan hatte war wohl das schlimmste.

Ich hatte ihm das Gefühl gegeben, ihm nie richtig vertraut zu haben. Dabei war er eine der einzigen Personen in meinem Leben, der ich wirklich durch und durch vertraute.

Ich hatte keinen Grund es nicht zu tun. Und doch hatte ich ihn immer und immer wieder von mir gestoßen.

"Er liebt dich, Jungkook. Weshalb er auch deinen kleinen Sturkopf in dir liebt, egal wie schwer es ihm manchmal fällt. Wenn du aufhörst, dich vor deiner Angst beherrschen zu lassen sondern nimmst, was du willst und was du auch haben kannst, dann weiß ich, dass auch du glücklich wirst. Denn er ist es schon. Er war noch nie so glücklich wie mit dir und eurer Tochter"

~

Now go and tell him, Jk

Suddenly Daddy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt