Kapitel 43.

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Jungkook

Fokussiert saß ich, mit Jimin in der Schule in einer Art Bibliothek, nur waren wir eigentlich fast alleine hier. Wir saßen in der hintersten Ecke der Bibliothek, da wir uns bei unseren Hausaufgaben gerne mal über andere Sachen unterhielten, die andere Menschen ganz und garnichts angingen. Also saßen wir auf dem Boden, lehnten uns gegen die Bücherregale und da Jimin direkt gegenüber von mir saß, konnte ich ihn immer mal wieder Mustern, da er heute noch nichts gesagt hatte zu dem, was gestern passiert war.

"Hast du vor, heute zu Arbeiten? Immerhin verbessert sich dein Zustand nicht einfach so. Und Tae wird ganz sicher nicht zulassen, dass du dich tot arbeitest, während du Schwanger bist mit wohlgemerkt seinem Baby." fragte mich Jimin, doch ich hob meinen Blick sofort wieder, entfernte somit meinen Blick von dem Buch vor mir und starrte Jimin an, der anscheinend schon wusste, dass ich wirklich schwanger war. Und, dass Tae mich nicht einfach so verlassen hatte, sondern an meiner Seite blieb.

Auch wenn meine Angst nicht einfach so verschwunden war, hatte Tae es wirklich geschafft, dass ich mich nicht mehr annähernd so beschissen fühlte. Zwar hatte ich nie vor gehabt, überhaupt jemanden, vorallem einen Alpha wie ihn näher an mich heran zu lassen, konnte ich es jetzt sowieso nicht mehr vermeiden. Außerdem schaffte ich es in Taes Nähe anscheinend sowieso nicht. Und er hatte auch nicht vor, mich weiter in meinem kleinen Loch alleine vergammeln zu lassen.

"Schau doch nicht so. Du hast mich gestern nicht heulend angerufen, weil er dich mit dem Baby alleine lässt. Dass du... Schwanger bist, ist eigentlich offensichtlich gewesen und ich will garnicht erst wissen, was ihr beide gemacht habt. Also. Was hast du jetzt vor zu tun. Du wirst ja nicht ewig vor ihm verstecken können, wie beschissen es dir eigentlich geht. Hoffentlich... Zerstört deine Tante das ganze nicht wieder" redete Jimin vor sich her, doch er hatte ja Recht. Ich hatte bis jetzt, wenn mich jemand näher interessiert hatte, die Beziehung immer ziemlich schnell abbrechen müssen. Oder hatte es garnicht so weit kommen lassen.

Da ich nie jemandem etwas über mein Leben erzählen wollte. Und meine Tante meine Beziehungen immer wieder gecrasht und kaputt gemacht hatte. Was eine weitere Angst war, über die ich am liebsten garnicht erst nachdenken wollte.

"Keine Ahnung, Jimin. Wahrscheinlich... Wird Tae es irgend wann sowieso heraus finden und er... Ist gar kein so schlechter Kerl, wie ich dachte. Er hat das ganze definitiv besser aufgenommen als ich und scheint sich fast schon zu freuen. Natürlich wird er mich nicht ewig die beiden Jobs auf einmal machen lassen, jetzt wo ich... Dieses Baby in mir mit rumtrage" seufzte ich und lehnte meinen Kopf etwas gegen das Regal hinter mir und sah mich einmal kurz um, damit auch niemand hier in der Nähe wäre. Vorallem nicht Joonhyun, der hiervon ganz sicher nichts mitbekommen sollte.

"Solltest du auch nicht, Jungkook. Du musst jetzt echt auf dich aufpassen und Tae ist da genau der richtige, um dir in den Arsch zu treten. Vorallem musst du dich ihm verdammt nochmal öffnen. Du kannst mir nicht sagen, dass du ihn so sehr hasst" erklärte mir Jimin und er hatte ja recht. Ich wusste, dass jedes Wort, dass Jimin sagte stimmte. Und dass ich definitiv mit Tae über all das reden musste, aber ich hasste es. Gerade weil Tae mich niemals verstehen würde.

Da er sein ganzes Leben lang nie auf Geld achten musste. Anders als ich. Ich besaß kein Millionen Apartment mit Sicht auf ganz Seoul und mehreren Pools und teuren Möbeln oder reichen Eltern, die mir all das möglich machten. Um ehrlich zu sein hatte ich garnichts. Ich konnte froh sein, dass ich mir diese kleine Wohnung leisten konnte, um nicht bei meiner Tante und ihrer Tochter zu wohnen. Da die beiden es liebten, mich fertig zu machen.

Dabei konnte ich nichts für meine Eltern. Und auch nicht für all die Schulden, die sie mir hinterlassen hatten.

"Ich weiß ich weiß... Nur hast du eine Ahnung wie reich Tae wirklich ist? Ich will garnicht wissen... Gott stell dir vor er stellt mich irgend wann seinen Eltern vor. Seinen stink reichen Eltern, die sicher etwas viel besseres für ihren Sohn wollten, als einen dummen Omega der nicht aufpassen konnte und am Ende so blöd war und ein Baby bekommen hat" jammerte ich, denn daran hatte ich bis jetzt ja garnicht gedacht. Denn irgend wann würde ich Taes Eltern ganz sicher kennen lernen, was auch immer das zwischen uns war. Wir würden ein Kind zusammen haben und... Das könnte er seinen Eltern ja schlecht vorenthalten.

Doch Jimin schüttelte nur amüsiert den Kopf, klappte sein Buch zu und rutschte etwas näher auf mich zu, um sich fast schon ein wenig zu mir vor zu lehnen.

"Du bist echt bescheuert, Jungkook. Ist doch egal, was seine Eltern denken. Mir ist viel wichtiger... Ob du was für ihn empfindest. Weil er heiß ist, ihr ein Baby zusammen bekommt und... Euer Sex ja anscheinend unglaublich gut ist" meinte Jimin auf einmal, doch um ehrlich zu sein hatte ich keine Antwort auf seine Frage. Auch wenn ich meine Gefühle, egal welcher Art versucht hatte, vor Tae zu verstecken und zu unterdrücken war ich mir nicht wirklich sicher, was ich fühlte.

Aber ich wusste, dass ich mich bei Tae irgend wie anders, besonders fühlte. Und Sachen spürte, die ich wahrscheinlich noch niemals in meinem Leben gespürt hatte. Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass das... Keinen Grund hatte. Auch wenn ich definitiv nicht damit rechnete, dass sich Tae in mich verlieben würde, wenn ich es tun würde. Immerhin war er vor dem ganzen, ähnlich wie ich jemand gewesen, der sich von Beziehungen fern hielt und definitiv nicht vor hatte, jemals eine zu haben.

Tja und jetzt steckten wir in dieser ganzen Sache fest. Aber raus aus dem ganzen... Wollte ich tatsächlich auch nicht mehr. Auch wenn ich natürlich nicht die Wahl hatte.

"Ehrlich gesagt... Keine Ahnung, Jimin. Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt will. Nachher... Fühlt er nicht das selbe oder macht das ganze nur wegen dem Baby. Was ich definitiv nachvollziehen kann aber ich... Fuck ich hab doch keine Ahnung" seufzte ich ein erneutes Mal und lehnte meinen Kopf wieder an dem Regal hinter mir.

Wieso musste mein Leben auch so verdammt kompliziert sein...

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Jimins wise words

Suddenly Daddy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt