52. Kapitel - Der Weg zur Rache

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Ich musste wieder das Bewusstsein verloren haben oder vielleicht war ich auch einfach eingeschlafen, jedenfalls sah ich, als ich das nächste Mal die Augen öffnete, verschwommen ein blasses Gesicht, umrahmt von hellblondem Haar, das sich über mich beugte. Draco? Meine Augen fielen wieder zu, ich hatte einfach nicht die Kraft sie offen zu halten.

Ich hörte Schritte. «Hier rüber, McDougal!», rief Draco Malfoy dicht neben mir.

«Was willst du, Malfoy?» Mórs Stimme. Sie klang misstrauisch und verärgert. Kein Wunder, immerhin war es Malfoy, der nach ihr rief. Trotzdem kam sie näher, hielt inne und rannte dann auf uns zu. «Was hast du mit ihr gemacht!?», schrie Mór ihn an und ich spürte, wie ihre warmen Finger mir das feuchte Haar aus dem Gesicht strichen.

«Ich hab nichts gemacht, McDougal. Ich hab sie so gefunden», sagte Draco verärgert. Hätte ich die Kraft gehabt, meine Augen zu öffnen, hätte ich sicher gesehen wie er die Arme verschränkt und das Kinn in die Luft gereckt vor Mór stand.

«Und warum liegt Lucy dann da, ohne sich auch nur zu bewegen?», fragte Mór herausfordernd.

«Woher soll ich das denn wissen?»

«Nhmm!» Ich versuchte ihnen zu sagen, dass sie mit dem Streiten aufhören sollten, doch über meine Lippen kam kaum mehr als ein Stöhnen. Ich fühlte mich seltsam, so unglaublich schwach, schwächer als je zuvor – ein Bild zuckte auf, doch es war gleich wieder verschwunden und ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Meinem Gefühl nach würde auch eine Woche Schlaf nicht ausreichen, bis ich mich wieder ganz wie ich selbst fühlte. Aber vielleicht würde ein weiches Bett allein schon helfen, mich etwas wohler zu fühlen, als es mir auf diesen nassen, teilweise mit Moos überwucherten Steinplatten vergönnt war. Besonders unangenehm war dieses Metallding, dass mich in den Rücken und in die Seite drückte. Und auch in die Brust ...? Wieso nahmen sie dieses Teil nicht weg. Mühsam öffnete ich meine Augen und schielte an mir hinab. Da war nichts. Nichts ausser ...

Der Schock, der mich durchfuhr, setzte ungeahnte Energiereserven frei. Plötzlich war ich wieder hellwach und konnte auch das Wasser um mich wieder fühlen, dass als Regen auf mich tropfte und meinen Körper hinabfloss. Und ich spürte auch, was mir die Brust zuschnürte. Es war mein BH, der plötzlich zu klein war, und auch die Ärmel meines Shirts und die Hosenbeine meiner Jeans waren auf einmal etwas zu kurz. Ein paar Haare kitzelten mich an meiner Kehle, wo sie endeten, dabei hatten sie kurz zuvor noch bis zu meiner Brust gereicht. Oh verdammt!

Auch Mór und Draco sahen mich verwirrt an und musterten meine neue Frisur und ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass Dracos Blick auch etwas tiefer wanderte. Männer, also wirklich!

«L-Lucy? Alles in Ordnung?», fragte Mór vorsichtig.

«Alles bestens», wiegelte ich ab und stand langsam auf. Die Welt drehte sich und ich lehnte mich gegen die Wand des Gewächshauses, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Mór und Draco standen immer noch vor mir und beobachteten mich besorgt.

«Es geht mir gut!», versicherte ich ihnen bissig und wünschte, sie würden endlich verschwinden.

«Du hast eine andere Frisur», stellte Draco fest. «Und du bist auf einmal grösser.»

Blitzmerker. Ich überragte Draco jetzt um gut einen Kopf; vorhin war ich noch etwas kleiner gewesen als er, wenn auch bereits etwas grösser als Mór.

«Aber ... wie ...?», fragte Draco verwirrt, doch dann wurden seine Augen plötzlich gross und kugelrund als er zwei und zwei zusammenzählte. «Du bist die junge Frau, die mit Potter und dem toten Diggory aus dem Labyrinth gekommen ist!»

Draco konnte nicht einmal mit der Wimper zucken, da streckten sich ihm auch schon zwei Zauberstäbe entgegen. Mór hatte ihren genauso schnell gezogen wie ich meinen.

Lucy Adria - Die Kräfte des Wassers (HP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt