Lucy Adria - Die Kräfte des Wassers (HP FF)

30. Kapitel - Dumbledores Armee

Nur zwei Tage nach unserem Treffen in Hogsmeade wurde ein neuer Ausbildungserlass verkündet, der alle Gruppen und Organisationen sofort aufhob. Man musste kein Genie sein, um darauf zu kommen, dass Umbridge wohl irgendetwas spitz gekriegt hatte. Doch wir beschlossen, dass wir die Sache trotzdem durchziehen würden. Wo wäre sonst auch der Sinn des Ganzen?

Ein paar Tage später setzten Harry und seine Freunde das erste Treffen an. Wir sollten uns um acht Uhr im siebten Stock vor einem Wandbehang treffen, der zeigte, wie ein Zauberer namens Barnabas der Bekloppte versuchte, einer Horde Trolle Ballett beizubringen. Unnötig zu erwähnen, dass die Trolle keine Lust hatten, Ballett zu lernen, lieber vertrieben sie sich die Zeit damit, ihren Tanzlehrer zu verhauen. Zusammen mit den anderen Ravenclaws aus meinem Jahrgang machte ich mich um fünf vor acht auf den Weg zum Treffpunkt. Gegenüber dem Wandbehang war an der kahlen Wand eine Tür aufgetaucht. Ich stolperte. Ich sah wie die Tür sich öffnete und dahinter ein endloser Raum zum Vorschein kam, vollgestopft mit allen möglichen Dingen, die zumeist kaputt waren. Dann war alles wieder normal: Die Tür war wieder zu und ich hing in den Armen von Mór und Anthony, die mich gerade noch aufgefangen hatten, bevor ich zu Boden gegangen wäre.

„Wieder so ein Schwächeanfall?", fragte Mór und liess mich los.

„Ja, aber es geht schon. Kommt, wir sind spät dran."

In der Tat waren wir die Letzten, die den Raum betraten. Er war ganz anders als in dem kurzen Erinnerungsfetzen. Wieder war es ein weitläufiger Raum, doch nicht annähernd so gross wie der Raum mit den kaputten Dingen. Die waren übrigens auch nicht mehr hier. Stattdessen gab es entlang der Wände Bücherregale, in denen es nebst Büchern zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste verschiedene Instrumente gab, die wohl auch zu diesem Fachbereich gehörten. Ich konnte einige Spickoskope ausmachen, doch der Rest der Gegenstände sagte mir nichts. Auf dem Boden lagen grosse Sitzkissen, auf denen sich die anderen bereits niedergelassen hatten und so setzten wir uns dazu. Harry ging währenddessen zur Tür und drehte den Schlüssel. Es klickte und ich wusste, dass die Tür jetzt von aussen nicht mehr zu sehen war.

„Also", sagte Harry ein wenig nervös. „Das hier ist der Raum, den wir für unsere Übungsstunden aufgetrieben haben, und ihr – ähm – findet ihn offensichtlich ganz brauchbar."

Kommentare und Getuschel erklangen aus der Menge, gefolgt von einer Frage von Dean. „Hey, Harry, was sind das für Sachen?", fragte er und zeigte auf die Spickoskope und den anderen Kram.

„Antiobskurianten", sagte Harry und ging zwischen den Kissen hindurch auf die Instrumente zu. „Im Grunde zeigen sie alle, wenn schwarze Magier oder Feinde in der Nähe sind, aber man kann sich nicht so recht auf sie verlassen, sie können ausgetrickst werden ..." Er nahm einen vernebelten Spiegel in Augenschein und drehte sich dann wieder zu uns um. „Nun, ich habe darüber nachgedacht, was wir als Erstes tun sollten, und – ähm – ja, Hermine?"

Hermine hatte ihre Hand erhoben. Nun nahm sie sie herunter und sagte: „Ich finde, wir sollten einen Anführer wählen."

„Harry ist der Anführer", sagte jemand.

„Ja, aber ich denke, wir sollten richtig darüber abstimmen", sagte Hermine unbeeindruckt. „Das macht das Ganze offiziell und verleiht ihm Autorität. Also – wer ist dafür, dass Harry unser Anführer sein soll?"

Harry warf mir einen kurzen bittenden Blick zu, doch ich schüttelte nur leicht den Kopf und hob wie alle anderen die Hand.

Harry wollte fortfahren, doch Hermine unterbrach ihn wieder: „Ich finde ausserdem, dass wir uns einen Namen geben sollten. Das würde den Teamgeist und den Zusammenhalt unter uns fördern, meint ihr nicht?"

Einige Vorschläge wurden in den Raum geworfen. Besonders gut gefiel mir den Vorschlag von Fred, die Ministerium-macht-Murks-Gruppe oder kurz: Tripple M. Schliesslich änderte Ginny Chos Idee – Devensiv-Allianz oder DA – zu Dumbledores Armee und dabei blieb es dann auch. Hermine schrieb unseren neuen Namen über das Pergament mit unseren Unterschriften und pinnte dieses an die Wand.