Als ich wiedererwachte, lag ich in meinem Bett in meinem Zimmer am Grimmauld-Place. Die Tür öffnete sich.
«Ah, gut, du bist wach», stellte Remus fest und balancierte ein Tablett mit zwei Gläsern, einer Karaffe mit Wasser und einem Teller mit Weihnachtsguetzli zu meinem Nachttisch. Er schenkte die beiden Gläser voll und hielt mir eines davon hin. Dankbar nahm ich es an und trank es in einem Zug leer. Remus schenkte nach uns setzte sich dann auf den Stuhl, über den ich immer meine Kleider hängte.
«Was ist passiert», fragte er mich. «Hattest du wieder eine Erinnerung?»
«Nein, diesmal nicht», sagte ich und erzählte dann, was sich auf der Station für dauerhaft Fluchgeschädigte zugetragen hatte. Während ich sprach, wurden Remus' Augen immer grösser.
«Du hast Alice Longbottom geheilt?!», fragte er ungläubig.
«Ich weiss nicht, ob ich sie geheilt habe», nuschelte ich. «Sie war plötzlich ganz klar, aber das war sie vorhin auch schon kurz, bevor sie dann wieder in ihren «normalen» Zustand», ich zeichnete Gänsefüsschen in die Luft, «verfallen ist.»
«Du könntest Neville schreiben und ihn fragen», schlug Remus vor. Er war ganz aus dem Häuschen. «Wenn es dir wirklich gelungen ist ... es wäre ein Wunder, ein unglaubliches, wunderbares Weihnachtswunder. Das grösste Geschenk, das du Neville und Augusta machen könntest.»
«Ich weiss», murmelte ich und konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich.
«Nun, ähm, weshalb ich eigentlich hier bin ...», druckste Remus herum, «also ... wir ... ähm, wir müssen reden. Über uns. Also ... ich weiss nicht ...», Remus holte tief Luft, «Ich weiss nicht, ob du es weisst, aber wir waren ein paar, bevor du ... bevor du gestorben bist.» Remus sah mich von der Seite her an. Seine Wangen waren gerötet und auch meine fühlten sich ganz heiss an.
«Ich weiss», murmelte ich, doch diesmal war mir nicht nach Lächeln zu Mute.
«Oh», machte Remus und verfiel in Schweigen.
«Wieso hast du nichts gesagt?»
Ich starrte auf meine Finger. Wie sollte ich Remus erklären, dass da dieses Kribbeln war, immer wenn er mich berührte oder auch nur ansah. Auch jetzt war es wieder da und brachte mich ganz durcheinander.
«Lucy? Was ist los?» Da war schon wieder diese Besorgnis in seiner Stimme.
Ich brachte kein Wort über die Lippen und wich seinem Blick aus. Ich sah überall hin ausser zu ihm. Der Kleiderschrank, den ich nicht benutzte, war aus dunklem Holz. Das erste Mal viel mir auf, dass auf dem Holz keine Jahrringe zu sehen war. Ebenholz. Mein Blick glitt weiter zu den Wasserflecken an der Decke. Einer, zwei, drei, vier, fünf, dort war noch ein sechster und in der anderen Ecke –
«Lucy.» Remus legte eine Hand an mein Kinn und drehte mein Kopf zu sich herum, so dass ich ihn ansehen musste. Stumm sah er mir in die Augen, seine Stirn gerunzelt. Es schien, als würde er etwas Suchen. Die Antwort, die ich ihm nicht geben wollte.
«Kann es sein, dass du immer noch etwas für mich empfindest?», flüstert Remus heiser.
Verlegen sah ich zur Seite. Mein Gesicht fühlte sich glühend heiss an. Ich war bestimmt rot wie eine Tomate.
«Du wirst nicht einmal rot. Vielleicht habe ich mich ja geirrt und da ist nichts mehr», sagte Remus enttäuscht und macht Anstalten aufzustehen.
«Nein!» Ich griff nach seiner Hand und hielt ihn fest. «Das stimmt nicht!»
Hoffnungsvoll sah Remus mich an. «Das heisst, du ...», er liess den Satz in der Luft hängen, doch ich wusste, was er sagen wollte.
«Ja», flüsterte ich.
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Lucy Adria - Die Kräfte des Wassers (HP FF)
FanficAls Lucy Adria in Hogwarts auftaucht, kann sie sich an absolut nichts erinnern ausser an das, was nur wenige Augenblicke zuvor geschehen ist. Zudem herrscht überall helle Aufregung, was nicht gerade dabei hilft, das Chaos, das sich ihr Leben nennt...