9. Kapitel - Wohin des Weges? / Quo vadis?

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„Tut mir leid Poppy. Ich werde neue Tränke holen", nuschelte Severus und machte auf dem Absatz kehrt.

„Kommen Sie Severus", hielt Dumbledore den Zaubertrankmeister auf, „Ich glaube, das könnte Sie interessieren."

„Was könnte mich interessieren?" Snapes Stimme klang genauso emotionslos wie sonst auch immer. Er hatte sich zwar wieder zu uns umgedreht, war allerdings trotz Dumbledores Aufforderung nicht näher gekommen.

„Jetzt seien Sie nicht unhöflich", meinte Dumbledore, dem das offenbar auch aufgefallen war und gab Professor Snape erneut ein Zeichen, näher zu kommen.
Mit sichtlichem Widerwillen trat Severus schliesslich an mein Bett, hielt aber immer noch einen beträchtlichen Abstand. Unverhohlen misstrauisch beäugte er die unvollständige Wasserkugel, die mich umgab. Dumbledore folgte seinem Blick und wandte sich dann an mich: „Können Sie bitte den Zauber aufheben, Lucy? Ich denke nicht, dass Sie jetzt einen Schutzschild brauchen."

Wie zuvor am See versuchte ich dem Wasser nachzuspüren, allerdings fiel es mir erheblich schwerer, wo doch so viel weniger Wasser hier war. Konzentriert schloss ich die Augen und spürte dieses Kribbeln unter meiner Haut. War das die Magie? Ich richtete meinen Willen auf die Wasserkugel und befahl ihr sich aufzulösen. Es platschte heftig, als das Wasser zu Boden fiel und sich im halben Krankenflügel verteilte. Dumbledore ging jedoch gekonnt darüber hinweg und kam gleich zur Sache. An alle Anwesenden gewandt erklärte er: „Ich denke, jetzt wissen wir mit Sicherheit, wer Lucy ist."

„Tatsächlich?", kam gleichzeitig von Professor McGonagall, Madam Pomfrey und Severus, wobei in dessen Stimme ein ironischer Unterton mitschwang.

„Und wer ist sie?", hängte McGonagall noch an.

„Nun, sie ist Lucy Adria ..."

„Das wissen wir bereits", unterbrach Snape den Schulleiter.

„Lassen Sie mich ausreden Severus. Was ich sagen wollte, Lucy ist die Lucy Adria. Sie ist genau die, für die wir sie gehalten haben, auch wenn wir uns immer noch nicht erklären können, wie das möglich ist." Ein leises Lächeln huschte über Dumbledores Gesicht, als er unsere fragenden und verwirrten Mienen sah. „Es ist mitnichten so kompliziert, wie es vielleicht klingt. Lucy ist genau die Lucy, mit der Sie zur Schule gegangen sind Severus, auch wenn sie die letzten 15 Jahre scheinbar nicht gealtert ist."

„Ja, das wissen wir", erklärte Severus wieder.

„Moment mal, woher wissen Sie das?", wandte sich Professor McGonagall fragend an ihn.

„Wir haben darüber gesprochen", war die nichtssagende Antwort.

Professor McGonagall schien noch verwirrter als zuvor, doch Dumbledore war erfreut. „Sehr schön, dann sind wir ja bereits einen Schritt weiter."

„Einen Schritt weiter mit was?", hakte ich nach.

„Mit der Aufklärung des Ganzen und damit, was jetzt aus Ihnen werden soll", als Dumbledore immer noch fragende Blicke erntete, seufzte er, „Also gut, nochmals ganz von vorn: Als Lucy hier uns ihren Namen nannte, mussten wir alle an die Lucy Adria denken, die mit Lynn Adria, Arabelle Cruse, Lily und James Potter, Sirius Black, Remus Lupin, Peter Pettigrew und unserem Severus hier zur Schule gegangen ist. Keiner von uns konnte sich an irgendeine andere Lucy Adria erinnern." Dumbledore blickte in die Runde und alle nickten. „Aber jetzt kehren nach und nach Lucys Erinnerungen zurück und sie hat uns vorhin bestätig, dass sie zusammen mit den eben genannten zur Schule gegangen ist. Sie kann sich daran erinnern. Also wird dem auch so sein."

„Nun gut, das macht Sinn", lenkte Professor McGonagall ein, „Aber das erklärt nicht, weshalb sie jetzt so viel jünger ist als Severus, wo sie doch eigentlich gleich alt sein müssten."

Lucy Adria - Die Kräfte des Wassers (HP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt