-31-

1.6K 143 34
                                    

Bens Worte ließen mich auf dem Weg nach Hause nicht los.
Die Eine.
Hat man es mir wirklich angesehen, als ich an Bradyn gedacht habe?
Allein sein Name in meinem Kopf lässt alles in mir zusammenzucken. Aber ich verdränge meine Gefühle und fokussiere mich auf den Berg an Problemen, den ich vor mir habe.

Wenn ich Weihnachten nicht komplett ruinieren will, muss ich eine Lösung finden. Und zwar schnell, die Zeit läuft mir davon.
Ben und ich schmuggeln unsere Geschenke unbemerkt ins Haus und verstecken sie in meinem Zimmer.
Als mein kleiner Bruder die Tür hinter sich zu gezogen hat, falle ich erschöpft auf mein Bett.
Dunkelheit umfängt mich, als ich meinen Augen erlaube, sich zu schließen.

Ich habe nichts mehr, worauf ich mich konzentrieren kann und eine Welle von unerwünschten Erinnerungen bricht über mir ein.
Es fühlt sich an, als ob Lust, Enttäuschung, Schmerz und Verlangen gleichzeitig über mich fließen.
Ich kann mich nirgendwo davor verstecken, Schutz suchen.
Meine Gedanken zwingen mich dazu, mich auf meiner Bettdecke zusammenzurollen und mein Gesicht an meine Knie zu pressen.

Die ersten Tränen kommen langsam, doch schon bald ziert ein Wasserfall meine Wangen. Ich kann gar nicht mehr aufhören und finde auch nicht die Kraft, mich aufzuraffen.
Bradyn und seine Hände sind zurück. Sie fahren über meinen Körper und lassen mich glauben, etwas Besonderes zu sein.
Doch dann stoßen sie mich weg. Und ich bin plötzlich wieder ein verzweifelter Teenager, der Verrat findet, wo er glaubte, Liebe gesehen zu haben.

Und dann taucht auch noch Emil auf, der mich binnen Sekunden zum Höhepunkt treibt. Weil er meinen Körper kennt.
Aber er kennt die Seele nicht, die sich darin versteckt.
Ich habe ihn über meine Familie angelogen und jetzt wird er hierherkommen und die Wahrheit herausfinden, er wird erkennen, wie hässlich Schenectady wirklich ist.

Doch das ist nichts im Vergleich zu dem Bild in meinem Kopf, dass eine lachende Tiffany zeigt, die von Bradyn davon geführt wird.
Aus einer Kirche, in ein neues Leben - in dem ich nie einen Platz finden würde.
Wie konnte ich das übersehen?
Wie konnte ich in diesem verdammten Hotelzimmer so blind sein und gegen jeden menschlichen Verstand handeln und mich diesem Bastard hingeben?

Ich weine in meine Kissen und ersticke mein Schluchzen mit dem Geruch des Waschmittels meiner Mutter.
Sie ist deine Mutter und weiß nicht, wen du liebst. Mit wem du in Kalifornien deine Zeit verbringst oder dass dir Bradyn dein Herz gebrochen hat. Vor langer Zeit und jetzt, erneut und fast noch schlimmer als beim ersten Mal.

Ich wünschte, ich könnte die Stimme in meinem Kopf zum Schweigen bringen. Aber ich bin machtlos.
Ich kann einfach nur da liegen und warten bis ich einschlafe.

Nach meinem Mittagsschlaf, der von Albträumen heimgesucht wurde, habe ich nichts zu tun.
Ich finde ein leeres Wohnzimmer vor. Meine Mutter sitzt hoch konzentriert vor dem Computer. Dad ist mithilfe meiner Brüder Weihnachtsgeschenke einkaufen und Laura und Mila machen irgendeinen Frauenkram, den ich nicht unterbrechen will.

Ich bin mal wieder alleine und entscheide, dass ich gerade nicht alleine sein kann.
Auch wenn mein Körper sich nach meinem Zusammenbruch Ruhe und Dunkelheit wünscht, zwinge ich mich dazu, meine Winterjacke anzuziehen und in die Eiseskälte herauszutreten.

Der Himmel ist mit weißen Wolkentürmen verziert. Die Sonne wirft lange Schatten auf den verschneiten Rasen, lange schwarze Finger, die versuchen mich zu ergreifen.
Doch ich bin zu schnell. Ich jogge zu meinem Auto und flüchte mich auf meinen Ledersitz.

Auch wenn ich mir wünsche, dass es nicht so wäre; es zieht mich wieder zum alten Jo.
Er scheint die einzige Stütze zu sein, die ich in dieser gottverdammten Stadt an meiner Seite weiß. Und da ich Emil eingeladen habe, habe ich mir selbst die Tür verschlossen, durch die ich hätte spazieren können, um in mein Auto zu steigen und nach Hause zu fahren.
Also bleibt mir nur Jo, der mir hoffentlich ein bisschen Kraft geben kann, Mut das zu überstehen, was sich am Horizont zusammenbraut.

Ich parke vor seinem Haus. Mittlerweile kann ich die Strecke fast im Schlaf fahren.
Das Holz der alten Eingangstür ist kalt, als meine Knöchel zum wiederholten Mal darauf treffen.
Doch Jo ist nicht da.
Es wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn er jedes Mal in seinem Sessel vor dem Fernseher sitzt, wenn ich vorbeikomme.
Also warte ich und warte und warte, bis meine Füße taub und meine Hände rot werden.

Aber ich begrüße den Schmerz und das taube Kribbeln in meinen Gliedern.
Es lenkt mich ab und vertreibt Bradyn aus meinem Kopf, weswegen ich mich nicht in mein Auto mit Sitzheizung flüchte.

______________________________

Song: Liar - Noah Cyrus

Hello my beautiful people!

Wie kann es sein, dass nur noch ein Tag vom Jahr übrig ist??? 

Ich habe heute die Weihnachtsdeko beseitigt ... außer natürlich den Weihnachtsbaum und die Außenbeleuchtung! Das bleibt alles noch hehe. Wie sieht's da bei euch aus?

Und jetzt noch eine kleine Story-Time: Unser Tannenbaum steht im Wintergarten. Da haben wir auch einen zweiten Kühlschrank stehen. Sehr nützlich wenn wir Torten für Geburtstage haben oder an sich Essen für Feiern, das im Küchen-Kühlschrank keinen Platz findet.

So. Gerade befindet sich unser Fonduekäse in diesem zweiten Kühlschrank. Er steckt in derselben Steckdosenleiste, wie unsere Lichterketten für den Weihnachtsbaum. Und anstatt gestern Abend die Lichterketten einzeln aus der Steckdosenleiste zu ziehen, habe ich die komplette Steckdosenleiste ausgemacht. Also auch den Kühlschrank. Mit unserem Käse drin. Das kann auch nur mir passieren!

In diesem Sinne ... vielleicht kann mir ja einer von euch ein paar Gehirnzellen vorbeischicken. danke xD

Lisa xoxo


magical boy✨[boyxboy] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt