Teil 55

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,,George, was hast du dir dabei gedacht?", herrschte ich ihn an, als  er den Gang, auf dem Idas Zimmer lag, verließ. Harry war jetzt bei ihr.

,,Denkst du Harry wird ihr sagen das Sirius tot ist?! Nein! Wir haben sie gerade erst wieder bekommen, da werden wir sie nicht so belasten. Eigentlich können wir froh sein, dass sie nichts mehr weiß. So kann sie wenigstens wieder ruhig schlafen, weiß nicht mehr wie schlimm der Krieg war und wen sie verloren hat."

,,Sie muss es aber irgendwann erfahren. Sie wird fragen warum Sirius, Severus, und die anderen sie nicht besuchen.", gab ich kraftlos von mir.

Auf einmal hörte man einem Schrei. Es war unverkennbar Ida.

Mit wenigen Schritten waren der Weasley und ich an ihrer offenen Tür.

,,Potter, hör auf!", fuhr ich ihn an. Seine Schwester saß in einer Ecke des Zimmers, ihre Knie waren angezogen und sie hielt sich die Ohren zu.

,,Was hast du ihr erzählt?!", fragte wütend George.

,,Na die Wahrheit."

,,Harry, welche Wahrheit?!", fragte  der Rothaarige nach.

,,Na die komplette! Dumbledore ist tot. Professor Snape ist tot. Sirius ist tot! Luna ist tot! Dobby ist tot! F..."

,,Halt dein Maul! Halt dein verdammtes Maul!", brüllte George.

Ida schrie. Ich stand einfach nur da. Potter schnappte nach Luft. Und George raste vor Wut. So hatte ich die drei noch nie gesehen. Und es jagte mir einen Schauer über den Rücken.

So sollte es nicht weitergehen...

,,Es... George es tut...", stammelte Harry.

,,Harry, du feiges Würmchen! Du...!", brüllte George ihn an, ballte seine Hand zu einer Faust und schlug in sein Gesicht.

Ein knacken war zu hören. Die Nase vermutlich gebrochen.

Hatte ich jemals George Weasley so brutal erlebt?

,,RAUS! ALLES RAUS!", schrie Ida hysterisch.

Sie wippte vor und zurück. Vor und zurück.

Was hatten sie ihr angetan?

Harry verließ als Erster den Raum. Er suchte wahrscheinlich einen Heiler oder eine Schwester, die seine Nase wieder richteten.

George sah sie noch lange an, dann sprach er leise: ,,Ich komme morgen mit Freddy wieder. Okay?", und verließ den Raum.

Nun war es an mir. Sollte ich ebenfalls gehen?

Ich blickte zu ihr. Doch sie starrte durch mich hindurch auf die weiße Wand hinter mich.

,,Bitte geh.", hauchte sie. Ich nickte stumm, dann sprach ich leise:
,,Sie haben dich sehr geliebt, Ida."

Ich drehte mich um und wollte gerade die Tür hinter mir schließen, da hörte ich ihre leise Antwort:

,,Und was hat ihnen das gebracht? Ich bin ein Todesengel."

Ich schloss leise die Tür.

,,Sie macht einen depressiven Eindruck auf mich.",  meinte George.

Ich wollte ihm gerade einem Vortrag halten, was er wohl für einen Eindruck machen würde,  wenn sein Leben so wäre wie Idas, als er hinzu fügte:

,,Das erinnert mich an die Kindergeschichte der Heiligtümer des Todes. Die Frau des zweiten Bruders war auch so drauf, nachdem sie vom Tod zurück gekehrt war."

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

,,Scheiße.", fluchte ich und ohne mich zu verabschieden apparierte ich ins Potter Manor.

Ida und das Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt