11. „Eins kommt noch dazu"

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>>Hier<< reichte mir Jason einen roten Becher. Überrascht nahm ich den Becher an und entdeckte mein Lieblingseis.

>>Woher<< blickte ich in den Becher. Jason setzte sich in das Auto rein und schloss die Tür.

>>Jackson sagt mir immer wenn du schlechte Laune hast, kann nur dein Lieblingseis helfen<< lehnte er sich in den Sitz zurück. Er hatte auch einen Pappbecher in der Hand, nur handelte es sich um Kaffee.

>>Und ich dachte du hasst es in die Stadt zu gehen<< zog ich mir meine Baseballkappe tiefer in mein Gesicht.

>>Ich war im Café vom Krankenhaus, dort ging es<< trank er aus seinem Becher. Wir standen immer noch vor dem Krankenhaus auf dem Parkplatz. Jason hat mir seinen Schlüssel gegeben und hat mich darum gebeten schonmal in sein Auto zu gehen, weil er noch was holen wollte. Jetzt wusste ich auch was.

>>Wegen mir hast du die hasserfüllten Blicke auf dich genommen<< spielte ich mit dem Löffel in meinem Eis.

>>Habe ich gerne gemacht Prinzessin<< schloss er seine schönen Augen. Ich beförderte den Löffel in meinen Mund und sofort merkte ich das ich bessere Laune bekam.

>>Danke Jason<< schwebte ich im siebten Himmel. Wieso gab es im Krankenhaus so gutes Eis. Ich legte mein Bein auf mein Sitz drauf und klemmte mein Fuß zwischen meiner Kniekehle.

>>Willst du mir vielleicht erzählen was heute passiert ist<< öffnete der schwarzhaarige seine Augen. Er bewegte seinen Körper, das er mich anschauen konnte. Der Löffel der in meinem Mund war, zog ich schnell raus und legte ihn zurück in mein Becher.

>>Willst du mir erzählen wer der Mann war<< spielte ich mit meinem Eis.

>>Du bist raffiniert<< zuckte sein Mundwinkel nach oben.

>>Nein ich bin einfach fantastisch<< schob ich mir grinsend meinen Löffel im Mund. Jetzt fing Jason wirklich an zu lachen. Wo ich das sah musste ich auch mehr Lächeln.

>>Das kannst du laut sagen Prinzessin<< schüttelte er lächelnd seinen Kopf. Wieso fing mein Herz an schneller zu schlagen. Ich legte mein Kopf auf den Sitz und schaute rüber zu Jason. Er hatte seinen Rücken an die Tür gepresst.

>>Ich war ein Jahr in der Psychiatrie<< fing ich an zu erzählen. Jason schaute mich durch dringlich an.

>>Mit Liam zusammen<< stellte er fest. Ich fing an langsam zu nicken.

>>Er war mit mir in einer Abteilung. Ich habe mich die ersten Wochen nur in mein Zimmer eingesperrt. Wo mich mein Psychiater gezwungen hat, aus mein Zimmer zu gehen wurden die neuen vorgestellt. Dadrunter war auch Liam. Er hat mit niemanden geredet und irgendwie war er mir gleich sympathisch. Wo er anfing seinen Psychiater anzuschreien, wusste ich das wir Freunde werden könnten. Er sah es wahrscheinlich auch so. Wo ich mich wieder in mein Zimmer eingesperrt habe, kam Liam jeden Tag in mein Zimmer. Er blieb sogar wenn ich ihn angeschrien habe. Ich schlich mich nachts immer in das Zimmer von Liam und habe bei ihm geschlafen. Wir waren eine Stütze füreinander. Er wurde zu meinem besten Freund, wir hatten nie über die Gerüchte geredet. Ich wollte ihn kennenlernen und er wollte mich kennenlernen<< erklärte ich ihm. Meine Finger strichen über den Pappbecher.

>>Liam kennt die Wahrheit auch nicht<< schaute mich Jason überrascht an.

>>Er wollte sie nie wissen<< zuckte ich mit meiner Schulter.

>>Wer weiß alles Bescheid<< durchbohrte er mich mit seinen Augen.

>>Nur Jackson<< schaute ich auf die Straße. Es fing schon an Dunkeln zu werden.

>>Eins der Gerüchte ist also wahr<< stellte er nach langer Überlegung fest. Natürlich hat er es herausgefunden nach dem was er gesehen hat.

>>Ja ich habe mich geritzt und deshalb war ich auch in der Psychiatrie<< sagte ich leise.

>>Wann bist du raus gekommen<< stellte der Junge seinen Becher auf sein Bein drauf.

>>Vor elf Monaten, eigentlich sollte ich zwei Jahre dort bleiben. Wegen Liam musste ich nur ein Jahr drin bleiben. Wir beide haben uns gegenseitig unterstützt. Unser Psychiater hat gemeint wir haben uns gegenseitig geheilt<< schüttelte ich meinen Kopf. Wie sollten wir uns heilen, wenn wir noch nicht mal krank waren.

>>Wieso habe ich dich nie gesehen<< strich er sich durch seine Haare.

>>Ich war die meiste Zeit in mein Zimmer und wenn nicht dort dann unten in der Bibliothek. Wusstest du das Unterricht dort angeboten wurde. Liam und ich haben dadrüber gelacht, trotzdem haben wir mitgemacht. Da haben wir entschieden uns zusammen an der Uni zu bewerben. Liam wollte immer Literatur studieren und ich wollte immer Kunst studieren. Am Ende haben wir uns für beide Fächer entschieden. Tja für Medizin konnte ich ihn leider nicht begeistern<< fing ich an mit meinen Ärmeln von meiner Jacke zu spielen.

>>Ich kann immer noch nicht fassen das der kleine studiert<< schüttelte der schwarzhaarige lächelnd seinen Kopf.

>>Er ist schlauer als er denkt<< hauchte ich leise. Es stimmte. Liam war verdammt schlau und das wusste er noch nichtmal.

>>Er war schon immer der schlauste in unserer Familie<< lächelte Jason.

>>Du hast immer noch Sitzungen beim Psychiater<< hörte ich die Stimme von Jason fragen. Ich fing langsam an zu nicken.

>>Wo ich entlassen wurde musste ich alle zwei Tage zu einer Sitzung kommen. Dann wurde es immer weniger. Ich war bei zwei Sitzungen im Monat. Vor gut einem Monat hat mein Psychiater meine Sitzungen wieder erhöht. Jetzt hat es mein Arzt nochmal erhöht und ich habe das Gefühl durchzudrehen<< sagte ich ehrlich. Jason schaute mich an und in seinen Augen sah ich Verständnis. Noch niemand konnte das verstehen.

>>Das brauchst du nicht<< legte er seine freie Hand auf sein Lenkrad um mit seinen Fingern rum zu trommeln.

>>Wieso bist du dir da so sicher<< beobachte ich seine Bewegungen. Sein Ring am Finger fiel mir am meisten auf.

>>Du hast die Jungs. Wo ich in der Psychiatrie war, hat mich Jackson fast jeden Tag besucht. Am Anfang durfte ich keine Besuche empfangen und trotzdem stand Jackson jeden Tag vor der Psychiatrie um mich zu sehen. Er hat gekämpft. Er hat für uns beide gekämpft, wo ich schon längst aufgegeben habe, hat er immer weiter gemacht. Alex und er kamen immer an unseren Geburtstagen mit der größten Torte der Welt auf meine Abteilung. Meine ganze Abteilung wurde davon satt. Jedes Weihnachten kam mein kleiner Bruder und hat einen kleinen Weihnachtsbaum mitgebracht, den wir dann geschmückt haben. Damit will ich dir eigentlich nur sagen, das du dir nichts besseres wünschen kannst. Wenn die Jungs einen ins Herz geschlossen haben, werden sie alles dafür geben das der jemand glücklich ist und in Sicherheit ist<< erzählte er mir. Umso mehr er geredet hat, umso mehr musste ich lächeln. Seine Augen haben auch angefangen zu strahlen.

>>Du hast recht<< gab ich lächelnd von mir.

>>Und eins kommt noch dazu<< gingen seine Augen zu mir rüber.

>>Was den noch<< lachte ich auf.

>>Jetzt hast du auch mich<<
















Ein Gespräch zwischen Aurora und Jason!

Jetzt wisst ihr wie Aurora und Liam dich kennengelernt haben!

Eure BrokenGirl

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