52. „Akzeptiert"

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Meine Finger glitten vom Kühlschrank und singend ging ich zu meiner Müslischale rüber. Jason musste heute ins Büro und die anderen beiden Jungs mussten auch zur Arbeit. Liam ist bei Tracy und das bedeutet das ich alleine in diesem Haus bin. Die Cousins von den Brüdern sind doch nach einer Nacht wieder losgefahren. Was ich sehr gut fand, Jason hätte mich niemals im Leben alleine im Haus gelassen, wenn die beiden noch hier gewesen wären. Meine Beine führten mich ins Wohnzimmer, wo ich leicht erschrak. Draußen entdeckte ich eine Gestalt und deshalb ging ich dort auch hin. Meine Schwester hat es sich auf der Hollywoodschaukel bequem gemacht. Ich habe eigentlich gedacht sie müsste bei der Arbeit sein.

>>Laila<< ging ich mit zögern zu ihr rüber. Seid dem Urlaub haben wir uns nicht mehr gesehen.

>>Wieso ausgerechnet er<< lallte sie leicht. Jetzt erst merkte ich die Alkoholflasche auf ihrem Schoss. Ich stellte die Schale auf dem Tisch ab und ging vorsichtig zu meiner Schwester rüber.

>>Was meinst du<< setzte ich mich zu ihr hin. Dabei strich ich mir mein blaues Sommerkleid, was ich mir angezogen habe glatt.

>>Wieso muss dein erster Freund Jason Copper sein<< wedelt sie mit der Flasche durch die Luft. Meine Schwester war definitiv betrunken und dieses Gespräch wird das schwierigste was ich jemals mit ihr geführt habe. Sie hatte schon immer was gegen die Brüder.

>>Was machst du hier<< versuchte ich ihr die Flasche aus der Hand zu nehmen. Leider funktionierte es nicht und sie trank einen großen Schluck.

>>Jackson hat gesagt ich soll hier auf ihn warten. In diesem Haus<< nuschelte sie vor sich her. Unbeholfen versuchte ich es erneut mit der Flasche. Auch wenn meine Schwester betrunken ist, waren ihre Reflexe ziemlich schnell. Ich gab es auf ihr die Flasche weg zu nehmen.

>>Vielleicht solltest du in Jacks Bett auf ihn warten<< strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht.

>>Ich versteh einfach nicht, wie du es in diesem Haus aushältst. Wenn ich Jackson nicht so sehr lieben würde, wäre ich schon längst abgehauen<< jammerte sie wie ein kleines Kind. Ich habe Laila noch nie betrunken erlebt, deshalb bin ich leicht überfordert.

>>Ganz einfach dort leben die Menschen die mir alles bedeuten<< versuchte ich ihr zu erklären. Ich habe keine Ahnung ob das überhaupt was bringt.

>>Zwei Typen davon sind gestört Aurora<< zischte sie mich an. Meine Augen fingen an zu brennen und ich wusste das Laila es ernst meinte was sie sagte.

>>Sie sind nicht gestört<< hauchte ich leise. Ich strich mir über meine Wangen und musste meine Tränen zurückhalten.

>>Wieso beschützt du die beiden so sehr, du weißt was sie gemacht haben. Du weißt was Jason gemacht hat und du bist trotzdem mit ihm zusammen<< funkelten mich Lailas Augen verständnislos an. Wieso konnte sie das nicht verstehen. Meine Augen hielten ihren Blick nicht aus, ganz schnell schaute ich auf meine Hände.

>>Das sind doch alles nur Gerüchte<< schluchze ich leise. Ganz toll jetzt weine ich wirklich. Das darf nicht wahr sein. Die Tränen tropften auf meine Hände, während ich meine Augen schloss.

>>Woher willst du das wissen, haben sie es dir erzählt<< fragte mich meine Schwester. Ich kniff meine Augen zusammen. In der ganzen Zeit wollte ich die wahre Geschichte von den Brüdern nicht hören. Ich konnte einfach nicht glauben, das die Gerüchte vielleicht stimmen könnten. Obwohl einige ja doch stimmen. Die Jungs wollten auch nie meine Geschichte hören und sie haben mich akzeptiert wie ich bin.

>>Nein<< kam es leise von meinen Lippen. Meine Hände fanden den Weg zu meinen feuchten Wangen.

>>Deshalb kann ich nicht verstehen, warum du so ein Vertrauen zu den beiden hast<< hörte ich die Flasche. Langsam öffnete ich meine Augen und sah nur verschwommen. Ich strich mir über meine Augen und schaute zu meiner Schwester rüber.

>>Sie haben mich von Anfang an so akzeptiert wie ich bin<< gab ich heiser von mir. Laila schüttelte lächelnd ihren Kopf.

>>Ich weiß nicht wie die Jungs es geschafft haben, dich zu manipulieren<< nahm sie ein Schluck aus der Flasche.  

>>Sie haben mich nicht manipuliert. Liam war für mich da, in einer schwierigen Zeit. Jason hatte nie Vorurteile mir gegenüber, obwohl er die Gerüchte kannte. Die beiden bedeuten mir einfach verdammt viel<< wurde meine Stimme etwas lauter. Ich hasse es mit Laila jedesmal über die Brüder zu diskutieren. Kann sie es nicht einfach akzeptieren.

>>Anscheinend mehr als deine Familie<< nuschelte sie gegen die Flasche. Jetzt schaffte ich es ihr endlich die Flasche weg zu nehmen. Nur dieses Mal wollte ich sie nicht wegstellen, sondern ich trank selber was davon. Dieses Gespräch kann nicht gut ausgehen.

>>Ich habe Liam lieb und Jason liebe ich<< ignorierte ich ihre Frage. Überrascht über meine Ehrlichkeit, trank ich noch einen Schluck. Die scheiße brannte in meiner Lunge, nur war es mir egal.

>>Du liebst ihn ja wirklich<< wurden Lailas Augen größer.

>>So wie du Jackson liebst<< brachte ich raus. Wie konnte ich das meiner Schwester sagen und bei Jason verließ mich jedesmal der Mut.

>>Die bedeuten dir wirklich viel<< lehnte sich meine Schwester an den Stangen an. Ich wusste nicht ob ihre Reaktion vom Alkohol kam, aber ich bin erleichtert das sie es jetzt verstand. 

>>Sie bedeuten mir alles<< reichte ich ihr die Flasche zurück. Ich glaube sie brauchte den Alkohol mehr als ich.

>>Wie dumm bin ich eigentlich. Ich verurteile dich dafür mit den Jungs Zeit zu verbringen und eigentlich machen die beiden dich zum glücklichsten Mädchen der Welt<< legte Laila ihren Kopf in ihre Hände.

>>Es ist alles gut Laila<< schaute ich hoch in den Himmel. Es wird schon leicht dunkel und ich hoffe das Jason bald nach Hause kommt. Ich vermisse ihn, obwohl ich ihn heute morgen das letzte mal gesehen habe. Zum Abschied hat er mir ein Kuss auf die Stirn gedrückt, weil ich noch am schlafen war und er wollte mich nicht wecken.

>>Nichts ist gut. Was bin ich eigentlich für eine Schwester. Seid Wochen versuche ich dir aus dem Weg zu gehen, weil ich die Beziehung zwischen dir und Jason nicht gut finde. Und jetzt kommt raus, das meine kleine Schwester glücklich ist. Du liebst ihn. Ich war nicht für dich da<< schaute sie mich gequält an. Mein Herz erwärmte sich bei ihren Worten und sofort nahm ich sie in meine Arme.

>>Dann sei jetzt für mich da<< strich ich ihr über die Haare.
















Ein neues Kapitel!

Mal ein Kapitel zwischen Laila und Aurora!

Eure BrokenGirl

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