30. „Kontakt haben willst oder nicht"

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Ich konnte nicht schlafen. Egal wie ich mich hinlegte, ich konnte einfach nicht schlafen. Ich befreite mich aus Jacksons Armen, die um meinen Körper geschlungen sind. Ich kletterte aus dem Zelt raus, um mir die Beine zu vertreten. Nur stoppte ich in meiner Bewegung, wo ich eine Gestalt an der Feuerstelle entdeckte. Er saß vor dem Baumstamm auf dem Boden und hatte was in seinen Händen. Mit schnellen Schritten ging ich zu dem Jungen rüber. Ich ließ mich neben ihn fallen und presste meine Beine an meinen Körper. Meine Augen glitten nach oben zum Himmel, während der Junge neben mir nach meiner Hand griff.

>>Wieso bist du noch wach<< flüsterte er mir zu. Meine Augen gleiten sofort zu seinen rüber.

>>Ich kann nicht schlafen<< murmelte ich vor mir her. Ich hoffte er fragte nicht warum. Ich konnte in diesem Zelt nicht schlafen, da ich in engen Räumen nicht lange verbringen konnte. Jackson hatte zwar die Plane hochgenommen, das ein Durchgang beim Zelt war, trotzdem hatte ich kein gutes Gefühl dabei.

>>Ich auch nicht Prinzessin<< strich Jason mit seinen Daumen über mein Handrücken.

>>Was hast du gemacht<< deute ich auf sein Handy was neben ihm lag. Anscheinend hatte er sein Handy in der Hand gehabt. Er schaute runter zu seinem Handy und überlegte lange nach.

>>Ich habe ein Freund angerufen der mir noch was schuldig ist<< erzählte er mir schließlich doch.

>>Es ist mitten in der Nacht<< zog ich meine Augenbraue hoch.

>>Er ist ein zuverlässiger Freund<< grinste er mich von der Seite an. Ich musste auch lächeln und legte meine Beine auf sein Schoss drauf. Er legte unsere verschlungenen Hände auf meine Beine drauf.

>>Erzählst du mir auch warum du ihn angerufen hast<< fragte ich ihn vorsichtig nach. Ich wusste nicht wie er darauf reagieren wird.

>>Ich brauche kurzfristig ein Termin bei meiner Bank und der Freund arbeitet dort<< erzählte er mir ohne groß nachzudenken.

>>Hast du den Termin bekommen<< fragte ich ihn nach. Ich wusste das er das Geld auftreiben muss für Tyler, deshalb fragte ich ihn nicht weiter nach.

>>Ja morgen bin ich kurz weg<< informierte mich der Junge. Ich fing an zu nicken und er schaute mir in die Augen. Jetzt in der Dunkelheit strahlten sie noch mehr als sonst.

>>Jason<< sprach ich seinen Namen leise aus.

>>Was ist los Prinzessin<< schaute er mir immer noch in die Augen was mich nervös machte.

>>Ich habe total vergessen das ich morgen eine Sitzung bei meinem Psychiater habe<< strich ich mir meine Haare hinter mein Ohr.

>>Ich habe mich um alles gekümmert<< beruhigte er mich ein bisschen. Natürlich hatte er an alles gedacht. Er kannte meinen Plan auswendig.

>>Okay<< schaute ich wieder hoch in dem Himmel.

>>Es ist eindeutig das ich einen neuen Namen für dich brauche<< schmunzelte mich Jason an.

>>Bist du schon auf einen gekommen<< drückte ich seine Hand.

>>Ist das nicht eindeutig<< hob er seine freie Hand um in den Himmel zu zeigen.

>>Nicht wirklich<< lächelte ich ihn an. Seine Augen veränderten sich augenblicklich und ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden.

>>Ab heute nenn ich dich Sternchen<< gab er mir schließlich die Antwort. Ich musste noch mehr lächeln und automatisch setzte ich mich näher an Jasons Körper ran.

>>Willst du eigentlich deine Jacke zurück<< lenkte ich das Thema ab. Er schaute zu mir rüber und schüttelte mit seinen Kopf. Währenddessen spielte ich an seiner Jacke rum, die ich immer noch anhatte.

>>Behalt sie die Nacht<< sagte er leise. Schmunzelnd beobachte ich ihn dabei wie er seine Augen schloss. In diesem Moment sah er jünger aus als er wirklich ist. Seine Haare fielen ihm unordentlich in die Stirn, wahrscheinlich hat er schon versucht zu schlafen. Im Mondlicht kommen seine Konturen im Gesicht deutlich zum Vorschein. Meine Augen fielen automatisch auf seine Lippen. Die Vorstellung diese Lippen an meinen Körper zu spüren, musste ich schnell zur Seite schieben. Wieso um Gottes Willen denke ich daran.

>>Bist du dir sicher<< musste ich mich unbedingt ablenken von den schönen Anblick vor mir. Leider konnte ich meine Augen nicht von ihm lösen.

>>Sie steht dir sowieso besser als mir<< sprach er. Meine Gedanken sind wieder übersät von diesem Jungen. Wie konnte er mir in der kurzen Zeit so wichtig werden. Das einzige was ich noch heraus finden muss, ist warum mein Körper so auf ihn reagiert. Warum mein Herz doppelt so schnell schlägt wenn er mich nur berührte. Die Bindung zwischen mir und Jason ist anders als mit den anderen Jungs, nur wusste ich nicht wo der Unterschied ist.

>>Ich versuche mal zu schlafen<< zeigte ich hinter mir zum Zelt.

>>Das sollte ich vielleicht auch machen<< stand der Junge neben mir auf. Da ich halb auf ihm drauf saß, hob er mich einfach mit hoch. Wo er mich wieder auf den Boden gestellt hat, merkte ich wie nah wir uns eigentlich standen.

>>Jason du solltest noch was wissen<< schaute ich ihm in seine Augen. Seine Hände die er an meinen Hüften abgelegt hatte, machten mich extrem nervös.

>>Ach Ja<< hauchte er gegen meine Lippen. Unsere Gesichter waren nur Millimeter voneinander getrennt.

>>Jackson hat dir nicht alles gesagt über die Albträume<< versuchte ich den Blick von seinem Gesicht zu lösen. Nur war es unmöglich, weil er mich genau beobachtet.

>>Also warst du doch wach<< stellte er fest. Langsam fing ich an zu nicken und sein Gesichtsausdruck verändert sich zu meiner Überraschung nicht. Er hat also geahnt das ich wach war und das Gespräch mit ihm und Jackson verfolgte.

>>Ich weiß einfach wenn du die Wahrheit über mich wissen würdest, dann würdest du keinen Kontakt mehr mit mir haben wollen<< schaute ich schnell auf den Boden. Ich löste mich aus dem Griff von Jason und schlang meine Arme um meinen Körper.

>>Niemals Aurora<< nahm ich seine Stimme in meinen Kopf auf.

>>Dann lass mir dir wenigstens eins sagen. Ich wurde nicht in die Psychiatrie eingeliefert, ich habe mich selber einliefern lassen. Von den Gerüchten aus wurde ich nach der Aktion auf der Mädchentoilette eingeliefert in der Psychiatrie, nur stimmt das nicht. Danach war ich eine Woche zuhause und die Albträume wurden immer schlimmer. Ich konnte ohne Jackson nicht einschlafen. Dann habe ich beschlossen das es das beste ist, mir professionelle Hilfe zu suchen. Jackson war natürlich nicht davon begeistert, aber er hat mich unterstützt<< erzählte ich Jason die Wahrheit. Ich konnte ihm noch nichtmal in die Augen schauen.

>>Jetzt kannst du entscheiden ob du noch mit mir Kontakt haben willst oder nicht<< lief ich in mein Zelt zurück. Somit ließ ich Jason alleine draußen stehen. Ich krabbelte sofort zu Jackson rüber und kuschelte mich an seiner Brust. Als hätte er meine Anwesenheit gespürt, legte er sofort seine Arme um mich und somit die Decke über mein Körper. Ich spürte seine Lippen noch kurz auf meiner Stirn, bis ich endlich meine Augen schloss. Ich hoffte nur das ich nicht alles mit Jason vermasselt habe.














Was denkt ihr?

Wie wird Jason reagieren?

Habt ihr damit gerechnet?

Eure BrokenGirl

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