25. „Ich kann das nicht mehr"

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>>Was ist mit ihren Albträumen<< schaute ich zu dem älteren Mann rüber.

>>Was soll damit sein<< verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Es waren wirklich immer die selben Fragen und das ging mir richtig auf die Nerven.

>>Haben Sie noch Albträume Aurora<< nahm er ungeduldig seine Brille von der Nase runter.

>>Hat sich nichts dran geändert<< schaute ich aus dem Fenster raus. Ich wollte endlich aus diesem stickigen Raum raus. Seid einer Stunde sitze ich hier schon. Meine Zeit war schon längst um.

>>Okay ich merke heute kommen wir zu nichts<< legte mein Psychiater seine Akte beiseite.

>>Also darf ich endlich gehen<< wollte ich schon von der Couch aufstehen. Mister Ascher hielt mich aber mit seiner Hand auf.

>>Noch eine Frage mein Kind<< lehnte er sich in seinen Stuhl zurück. Stöhnend ließ ich mich wieder nach hinten fallen.

>>Meinetwegen<< strich ich mir über meine Wange. Ich schaute mal wieder auf die Uhr und musste verdrängen meine Augen zu verdrehen.

>>Wer war das mit ihren Armen<< zeigte er mit seinen Stift auf meine Arme. Ich fing sofort an mit meinen Fingern zu spielen und überlegte ob ich es ihm wirklich sagte. Er kannte die Gerüchte, aber er kannte auch die Wahrheit dahinter. Er hat ein Jahr gebraucht, das ich es ihm überhaupt erzählt habe. Zwar wusste er nicht alles, aber das mit Daniel wusste er. Er hat mir schon mehrmals Hilfe angeboten, nur wollte ich seine Hilfe nie annehmen. Er konnte auch nicht viel machen, ich musste es selber machen. Er konnte mich dabei zwar unterstützen, den Weg zur Polizei oder zum Jugendamt musste ich trotzdem selber gehen.

>>Dieses mal war ich es nicht<< flüsterte ich leise. Es war blöd von mir ihn anzulügen. Er wollte doch nur mein bestes, das wusste ich. Er schrieb sich was in der Akte auf und stand dann auf.

>>Sie können gehen Aurora, wir sehen uns morgen wieder<< gab der Mann von sich. Ich stand langsam auf und streifte mir mein Rucksack über mein Rücken.

>>Danke Mister Ascher<< lief ich zu der Tür rüber. Ich wusste nicht warum, aber ich bedankte mich bei jeder Sitzung bei ihm.

>>Vergessen sie Ihren neuen Plan nicht<< hielt er ein Stück Blatt in die Luft. Ich ging wieder zu ihm zurück und nahm das Blatt Papier entgegen. Ich verabschiedete mich mit einem nicken und er lächelte mich an. Wie jedes Mal. Ich ging aus dem Raum raus und schloss hinter mir die Tür. Ich lief den langen Flur entlang und blieb an einer Stelle stehen. Mein Kopf legte ich an die Wand und ich musste mich konzentrieren nicht zu weinen. Meine Hand fing an zu zittern und ungewollt ließ ich das Blatt fallen. Meine Beine trugen mich nicht mehr und deshalb ließ ich mich auf den Boden fallen. Ich konnte es einfach nicht mehr zurückhalten und fing an zu weinen. Ich konnte nicht mehr. Gestern war ich das erste mal wieder zuhause nach dem Vorfall mit Tyler. Natürlich hat mich Daniel angeschrien wo ich war. Dieses Mal beließ er es nicht nur beim anschreien, er hat mich auch geschlagen. Mein ganzer Bauch war übersät mit blauen Flecken. Ich konnte mich heute morgen nicht ohne Schmerzen bewegen und es hat mich alle Überwindung gekostet zur Uni zu gehen. Liam hätte sich nur unnötig Sorgen um mich gemacht, wenn ich nicht aufgetaucht wäre. Meine Hände fanden den Weg zu meinem Gesicht und ich fing immer weiter an zu weinen. Ich konnte nicht mehr bei Daniel bleiben, es ging einfach nicht. Plötzlich merkte ich Hände an meinen Körper, die mich auf einen warmen Schoss drauf zogen. Ich musste nicht schauen wer das war. Er hatte sein Wort gehalten und hat mich von jeder Sitzung abgeholt. Ich krallte mich in Jasons Shirt rein und legte mein Kopf auf seiner Brust ab.

>>Ich bin hier<< flüsterte er mir in mein Ohr während er mir über meine Haare strich. Ich beobachte seine andere Hand, die das Blatt auf dem Boden aufhob.

>>Ich kann das nicht mehr Jason<< nahm ich ihm das Blatt aus der Hand. Ich löste mein Kopf von seiner Brust und schaute mir das Blatt genau an.

>>Du musst das nicht alleine durchstehen Prinzessin<< strich er mir meine Haare aus dem Gesicht. Ich löste den Blick von dem Blatt und schaute in Jasons Gesicht. Seine grünen Augen mustern mich ganz genau.

>>Ich weiß, es ist nur verdammt schwer<< schluchze ich leise.

>>Das weiß ich Prinzessin<< legte er seine Hand auf meiner Wange. Sofort legte ich dort meine Hand drauf.

>>Ich kann nicht zurück gehen<< schloss ich langsam meine Augen. Ich will nicht zurück zu Daniel.

>>Wohin<< fragte mich Jason nach. Er wusste nicht was bei mir zuhause ablief. Das wusste niemand außer mein Psychiater und Jackson.

>>Nach Hause<< versteckte ich meinen Kopf auf Jasons Schulter. Seine Hände bewegten sich schon die ganze Zeit an meinen Rücken. Auf einmal stoppte er und ich spürte seine Finger an meiner nackten Haut. Anscheinend ist mein Shirt hochgerutscht.

>>Was ist das Aurora<< verkrampfte sich seine Hand. Sofort stand ich von ihm auf und richte mein Shirt wieder.

>>Was meinst du<< strich ich verlegen meinen Arm hoch mit meiner Hand. Ich vermied bewusst den Augenkontakt zu ihm. Ich sah im Augenwinkel das er vom Boden aufstand und sich vor mir stellte.

>>Das meine ich<< wanderten seine Hände schneller zu meinen Shirt als ich schauen konnte. Behutsam zog er es leicht hoch und ich hörte das er leise schluckte.

>>Deshalb will ich nicht nach Hause<< schluchze ich. Ich stoppte ihn an seinen Handgelenken, bevor er meinen ganzen Bauch sehen konnte.

>>Wer stellt das mit dir an<< wurden seine Hände zu Fäusten.

>>Ich kann nicht<< ging ich rückwärts weiter. Jason war mir aber viel zu schnell und legte seine Hände auf meinen Wangen drauf. Die Stelle erwärmte sich sofort und mein Körper fing an zu zittern.

>>Prinzessin bitte<< hauchte er leise. Ich spürte seinen Atem an meinen Lippen und meine Augen gleiten vorsichtig zu seinen. Wie konnte ich ihm was verheimlichen, wenn er mich so anschaute.

>>Mein Stiefvater<< flüsterte ich leise. Jasons Augen schlossen sich und ich war mir nicht sicher ob er sich gerade beruhigen musste oder jemanden schlagen wollte.

>>Du bleibst erst mal bei uns<< löste er sich von mir. Er nahm mir mein Rucksack vom Rücken und hängte sich ihn selber um.

>>Ich will euch nicht nerven<< gab ich von mir. Jason schaute zu mir rüber und schüttelte seinen Kopf.

>>Du würdest niemals nerven Prinzessin<< hielt er mir seine Hand hin. Was sollte ich bloß ohne meine Jungs machen. Ich nahm seine Hand und er zog mich sofort in seine Arme.

>>Danke Jason<< nuschelte ich an seinem Hals. Er war mir eindeutig zu still und ich merkte das er sich die ganze Zeit beruhigen musste. Ich konnte ihn gerade nicht einschätzen, dafür kannte ich ihn zu wenig.














Endlich wieder ein Kapitel!

Es kommt immer mehr über Auroras Vergangenheit raus!

Eure BrokenGirl

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