74. „Mein Zuhause"

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>>Vielen dank<< nahm ich die Bücher entgegen, die mir der Verkäufer hinhielt.

>>Viel Spaß beim lesen mein Kind<< lächelte mich der ältere Mann an. Ich kaufte schon seid Jahren meine Bücher hier im Geschäft, deshalb kannte mich der Verkäufer.

>>Dankeschön<< presste ich die Bücher an meiner Brust. Bevor mir der Mann weitere Fragen stellen konnte, verschwand ich aus dem Geschäft. Normalerweise redeten wir immer, nur hatte ich heute keine Geduld dafür. Ich habe das Gefühl, bei jedem längeren Gespräch werde ich anfangen zu weinen. Ein leises Geräusch aus meiner Hosentasche, ließ mich in meiner Bewegung stoppen. Schnell fischte ich mir mein Handy und nahm den Anruf an.

>>Ja<< ging ich an das Handy ran.

>>Wo bist du meine kleine<< erkannte ich die Stimme von Jackson.

>>In der Stadt<< beantworte ich seine Frage. Ich lief einfach weiter und ignorierte die komischen Blicke die mir zugeworfen werden.

>>Alleine<< konnte ich mir bildlich vorstellen, wie er seine Augenbraue hoch zog bei der Frage. In seiner Stimme hörte ich auch Sorge. Seid gestern wollte er mich sowieso nicht mehr alleine lassen.

>>Ich musste mein Kopf frei bekommen<< erklärte ich ihm.

>>Du hast mir versprochen sofort nach der Sitzung, nach Hause zu gehen<< hörte ich eine Tür ins Schloss fallen. Wahrscheinlich musste Jackson zur Arbeit. Wo ich an die Sitzung zurück dachte, musste ich aufpassen nicht gleich anfangen zu weinen. Mister Ascher hat mich gefragt, ob alles in Ordnung bei mir wäre, nur konnte ich ihm nicht die Wahrheit erzählen. Ich konnte es ja selbst nicht verstehen.

>>Ich melde mich wenn ich zuhause bin Jacks<< versprach ich ihm. Meine Augen glitten zu der Ampel, die jetzt auf grün umschaltet.

>>Ich habe dich lieb kleines<< wurde dem Jungen bewusst, dass es sinnlos ist mit mir zu diskutieren.

>>Ich dich auch<< beendete ich das Gespräch. Ich steckte mein Handy zurück und durchquerte die Straße. Wo ich am Bürgersteig angekommen bin, wurde ich plötzlich an meinem Arm gepackt. Nur hatte ich dieses Mal keine Angst, sondern mein ganzer Körper erwärmte sich. Ich konnte mit Sicherheit sagen, dass ich mir keine Sorgen machen musste, weil der Griff um mein Arm zärtlich und behutsam ist.

>>Ich habe dich überall gesucht Aurora<< kam die einzigartige Stimme bei mir an. Jetzt wusste ich auch, warum sich mein Körper sofort erwärmt hatte.

>>Dann hast du mich ja jetzt gefunden<< zitterte meine Stimme. Ich löste mich aus seinem Griff und ging bewusst seinen Augen aus dem Weg.

>>Können wir bitte reden<< gab der Junge von sich. Ich hörte das er immer noch krank war. Irgendwie hörte er sich sogar schlimmer, als gestern an.

>>Ich wüsste nicht worüber<< flüsterte ich während ich einfach weiter lief. Ich konnte einfach nicht mit ihm reden.

>>Ich möchte das du nachhause kommst<< rief er mir hinterher. Abrupt blieb ich stehen und konnte nicht mehr richtig atmen.

>>Da gibt es ein Problem<< drehte ich mich langsam zu dem schwarzhaarigen um. Meine Augen waren immer noch auf dem Boden gerichtet.

>>Nein Aurora. Ich hätte dir niemals dein Zuhause wegnehmen dürfen. Komm wieder zurück zu uns<< nahm ich im Augenwinkel wahr, dass er sich durch die Haare ging.

>>Auch wenn ich wieder mitkomme, habe ich trotzdem mein Zuhause verloren<< presste ich die Bücher noch enger an meinen Körper.

>>Was meinst du damit<< fragte mich der Junge nach.

>>Du warst mein Zuhause Jason! Das warst du schon immer<< versuchte ich ihm zu erklären. Ich habe wirklich gedacht, dass er das weiß. Kopfschüttelnd machte ich mich wieder auf dem Weg.

>>Aurora warte bitte<< stoppte er mich an meiner Schulter. Wehren konnte ich mich nicht, da er mich schon behutsam mit sich zog. Ich wollte ihn schon fragen wo er hinging, nur stoppte er schon. Er hatte uns zu seinem Auto geführt.

>>Jason was....<< unterbrach ich mich, indem ich warme Finger an meinem Kinn spürte. Mein Herz fing doppelt so schnell an zu schlagen, deshalb bin ich bewusst den Augenkontakt zu Jason aus dem Weg gegangen. Diese Augen brachten mich jedes Mal um den Verstand.

>>Was<< strich mir Jason die Kapuze von meiner Jacke vom Kopf runter. Jetzt konnte er mein Gesicht komplett sehen. Ich versuchte mein Gesicht mit meinen Haaren zu verstecken, was natürlich zwecklos war. Jetzt konnte Jason meine ganzen Verletzungen sehen.

>>Bitte nicht<< legte Jason seine Fingerspitzen langsam auf mein Gesicht. Wo er mir die Haare aus mein Gesicht gestrichen hat, merkte ich wie Wut und Angst in seinen Augen erscheinen.

>>Das ist alles meine Schuld<< wisperte der Junge leise. Ich genoss seine Berührungen viel zu sehr. Meine Beine führten mich automatisch ein paar Schritte nach hinten, nur stand Jasons Auto im Weg. Ich prallte mit meinem Rücken gegen die Autoscheibe, natürlich entging Jason mein schmerzverzerrtes Gesicht nicht.

>>Nein Jason<< schloss ich langsam meine Augen. Ich konnte seine Nähe nicht zu sehr genießen, bevor er mich wieder verlässt und die Schmerzen von vorne anfangen.

>>Doch. Ich habe dich gehen lassen. Nur weil ich gedacht habe, dass du ohne mich besser dran bist. Ich wollte dich doch nur beschützen. Das komplette Gegenteil habe ich gemacht, ich habe dich in Gefahr gebracht, indem ich mich von dir getrennt habe<< löste er sich von mir. Die Kälte traf mich sofort und mein Herz fing an etwas zu heilen. Er hat das alles nur gemacht, um mich zu beschützen.

>>Du hast mir mehr Schmerzen zubereitet, als Daniel es jemals tun könnte<< öffnete ich langsam meine Augen. Jason hat sich an das Auto angelehnt und schaute mich mit roten Augen an. Er war nicht nur krank, er hat auch geweint.

>>Ich weiß<< kam der Junge mit langsamen Schritten auf mich zu. Er nahm mir die Bücher aus der Hand, irritiert beobachte ich ihn wie er die Bücher in sein Auto packte.

>>Was machst du<< schaute ich auf meine Bücher. Jason öffnete die Beifahrertür und deutet mit seinem Kopf dahin.

>>Ich weiß das es unverzeihlich ist, was ich dir angetan habe, nur sind zuhause drei Jungs die dich schrecklich vermissen. Ich wollte dir nie den Ort weg nehmen, wo du dich in Sicherheit fühlst. Ich erwarte nicht das du mir verzeihst und mit mir wieder zusammen kommst. Ich möchte nur dass du in Sicherheit bist<< erklärte er mir. Er sah viel zu müde aus, um mit mir eine Diskussion zu führen. Seufzend ergab ich mich und stieg in das Auto.

>>Nur für die Jungs<<















Wie geht das wohl mit Jason und Aurora weiter?

Kommen die beiden wieder zusammen?

Eure BrokenGirl

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