Changes | Jily

Neues Jahr, neue Kämpfe

Lily betrachtete den Ring an ihrer Hand. Sie hatte sich noch immer nicht an seinen Anblick gewöhnt und war jedes Mal aufs Neue fasziniert von ihm. James hatte einen sehr guten Geschmack bewiesen. Sie lächelte bei dem Gedanken an seinen Antrag. Hätte ihr jemand vorher gesagt, dass er ihr einen Heiratsantrag macht wäre sie wahrscheinlich in Panik verfallen. Sie war ja schließlich nicht einmal ganz 19. Aber in dem Moment wo James ihr all diese wunderschönen Dinge gesagt hatte und sie in seine Augen gesehen hatte, war ihr wirklich bewusst geworden, dass sie mit niemand anderen den Rest ihres Lebens verbringen wollte, egal wie lange dies sein sollte. Sie wandte den Blick von ihrem Ring ab und schaute in den Spiegel. Sie trug ein grünes leicht glitzerndes Kleid. Lily und James waren für den Silvesterabend bei James' Eltern eingeladen. Sie veranstalteten auch dieses Jahr eine Silvesterparty. Die meisten Gäste waren wohl Aurorenkollegen aber auch Sirius, Marlene, Remus und Peter waren eingeladen. Alice und ihr Ehemann Frank Longbottom waren ursprünglich ebenfalls eingeladen allerdings hatten die beiden wichtige Verpflichtungen weshalb sie nicht kommen konnten.
„Bist du fertig, wir müssen...?", James betrat das kleine Schlafzimmer, in dem Lily stand. Doch als er sie ansah verstummte er. „Du...uhm...siehst fantastisch aus.", sagte er mit trockener Stimme. „Kaum zu glauben, dass ich das Glück habe...wie hab ich das bloß geschafft."; murmelte er leise für sich, doch Lily konnte trotzdem jedes Wort hören. Sie grinste und küsste ihren Verlobten. „Bereit?", fragte nun Lily und James nickte. Lily konnte sein Blick auf ihren Rücken spüren als sie ihm voran die Treppe hinunter ging.

„James, Lily.", Mrs. Potter begrüßte die beiden freudestrahlend und zog sie in eine Umarmung. Der Festsaal war schon gut gefüllt als die beiden eintraten. „Krone.", ein breit grinsender dunkel haariger Junge kam auf sie zu. „Zukünftige Mrs. Krone.", zwinkerte Sirius Lily zu. „Sirius.", Lily umarmte ihn zu Begrüßung. „Geht's dir gut?" „Immer doch." „Wo ist Marlene, ich dachte du kommst mit ihr zusammen?", fragte Lily und blickte sich suchend nach ihrer Freundin um. „Ist auf Toilette." Doch bevor die drei sich weiter unterhalten konnten, ergriffen James' Eltern das Wort und eröffneten offiziell die Party.
„Tanzen?", fragte James nach einer Weile und bot Lily seine Hand an. „Gerne.", sie lächelte und ließ sich von James auf die Tanzfläche führen, die bereits mit weiteren Paaren gefüllt war.

Lily war froh als sie sich endlich wieder setzen konnte. Sie war es nicht gewohnt auf so hohen Schuhen mehrere Stunden zu stehen geschweige denn zu tanzen.
Lächelnd betrachte Lily die Leute in dem großen Raum. Die meisten Leute kannte sie nicht, nur ein paar vereinzelte Gesichter kamen ihr bekannt vor.
Obwohl die meisten Gäste immer noch tanzten oder zusammen standen oder saßen und lachten spürte Lily plötzlich, dass die Stimmung sich verändert hatte. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken als sie ihren Blick über die Menge schweifen ließ um zu beobachten, was hier nicht stimmte. In der gegenüberliegenden Ecke sah sie es schließlich. Ein blau leuchtender Nebel, so schien es Lily, sie konnte weder sehen noch hören was dort vor sich ging aber sie sah James' Eltern die offensichtlich besorgt und nervös wirkten. Lily blickte sich angespannt nach James um. Sie fand ihn mit Marlene auf der Tanzfläche keine fünf Meter von ihr entfernt. Er hatte offensichtlich noch nicht bemerkt, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Mit energischem Schritt lief sie auf die beiden zu. „James, ich glaub wir müssen hier weg." Er sah sie verwirrt an. „Was, wieso?" Doch die Frage beantwortete James' Vater der neben ihnen auftauchte. „James, nimm deine Freunde und verschwinde hier. Voldemort kommt." James blickte ihn erschrocken und verständnislos an. „Keine Zeit zum Erklären." In diesem Augenblick war ein Ohren betäubender Knall zu hören. Die Wand war zerbarsten. Die Explosion schleuderte den Stein der Wand quer durch den Festsaal. Lily sah mit Erschrecken wie mehrere Gäste von den herumfliegenden Trümmern getroffen wurden. „Lauft!", schrie James' Vater nun, drehte sich in die andere Richtung und verschwand in der nun panischen Menschenmenge. James ergriff Lily's Hand und zog sie und Marlene durch den Raum. Der ganze Saal war nun voller Nebel und Schutt, die Kerzen waren ausgegangen wodurch man kaum weiter als ein Meter vor sich sehen konnte. Doch glücklicherweise kannte James sein zu Hause.
„So sieht man sich also wieder.", eine hohe kalte Stimme erklang vor ihnen. Sie hatten ihn wegen der Lichtverhältnisse nicht gesehen und nun war es zu spät.
Sie waren direkt Voldemort hinein gelaufen. „Wenn ich schon deine Eltern nicht zu Gesicht bekomme begnüge ich mich auch erstmal mir dir." Seine Augen blitzen gefährlich als er James musterte.
„Ah und deine kleine Schlammblut Freundin hast du auch gleich mitgebracht, entzückend.", er unheimliches Lächeln erschien. „Lass sie in Ruhe.", zischte James, der sich beschützerisch vor Lily gestellt hatte auch wenn er wusste, dass dies Voldemort nicht aufhalten würde.
„Wie rührend."
Der Fluch traf Lily ohne Vorwarnung. Ein stechender Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus, sie hatte das Gefühl innerlich zu verbrennen. Den Schrei, den sie ausstieß bekam sie kaum mit. Sie spürten nur diesen unendlichen Schmerz. Er ließ so schnell nach wie er angefangen hatte. Schwer atmend lag sie auf den Boden. Was um sie herum geschah nahm sie nicht war. Als sie erneut in die Luft geschleudert wurde und der stechende Schmerz sich erneut ausbreitete war sie darauf gefasst, was den Schmerz nicht erträglicher machte. Es sollte aufhören, Lily konnte nicht sagen wie lange das noch ertragen konnte. Doch auch diesmal ließ der Schmerz nach. Wie aus der Ferne hörte sie das kalte hohe Lachen, dann wurde es schwarz und still als ob jemand die Welt ausgeknipst hätte.