Osterferien

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Am Morgen ihres ersten Tages wachte Lily tatsächlich in ihrem eigenen Zimmer auf. Sehr zum Leidwesen von James. Er hatte darauf gehofft in ihrem Armen aufzuwachen.
Doch nun lag Lily in ihrem eigenen großen Bett.
Obwohl die Sonne bereits warm in das Zimmer schien, hatte Lily nicht das Bedürfnis aus diesem warmen gemütlichen Bett aufzustehen. Sie hätte den ganzen Tag hier verbringen können. Sie war sich sicher, dass sie niemals wieder so gut schlafen würde wie in diesen Kissen. Selbst ihr Bett in Hogwarts konnte da nicht mit halten.
Seufzend setzte sie sich ein wenig auf und schaute sich im Zimmer um.
Auch dieser Raum war, wie nicht anders zu erwarten, groß und offen. Durch die großen Fenster flutete das Sonnenlicht und ließ den Raum warm und freundlich wirken.
Auch hier stand ein großer Kleiderschrank, ebenso wie ein Schreibtisch. Nur das dieser um einiges aufgeräumter war als der von James.
In diesem Moment klopfte es an der Tür. „Lily? Bist du wach?", fragte die Stimme von James.
Am liebsten hätte Lily nicht geantwortet und wäre einfach weiter so liegen geblieben aber sie wusste, das ginge nicht.
„Ja bin ich.", rief sie zurück und die Tür ging auf.
„Hast du hunger? Das Frühstück ist fertig.", informierte er sie. Bis zu diesem Moment hatte Lily gar nicht bemerkt wie hungrig sie war. Wie zu Bestätigung fing ihr Bauch an zu grummeln.
„Das werte ich mal als Ja.", grinste James.
Lily schwang ihre Bettdecke zurück und stieg aus dem Bett. Als sie sich im Spiegel betrachtete, der neben dem Kleiderschrank hing, erschrak sie. Ihre Haare wirkten wie ein Vogelnest und der Rest ihrer Schminke war unter ihre Augen gewandert.
„Ich komm gleich, ich zieh mir nur was an.", sagte sie zu James, der mitten im Zimmer stehen geblieben war und sie von oben bis unten anstarrte.
„James guck mich nicht so an, ich weiß, dass ich gerade nicht gut aussehe.", beschwerte sie sich als sie James Blicke bemerkte.
„Für mich siehst du immer gut aus.", stieß er hervor.
„Schleimer.", zog Lily die Augenbrauen hoch.
„Ich mein das ernst.", grinste James gab ihr einen Kuss und setzte sich auf das Bett.
„Was machst du? Ich hab doch gesagt ich will mich umziehen."
„Ich warte. Ich kann mich auch umdrehen oder die Augen zu machen, wenn dir das lieber ist."
„Ja." James seufzte und tat wie ihm befohlen und schloss seine Augen.
„Wehe du schielst.", warte sie ihn.
„Lily du bist meine Freundin."
„Das ist mir bewusst, ich will bloß nicht, dass du bei meinem Anblick ohnmächtig wirst."
„Wer sagt den, dass das passiert?"
„Ach bitte Potter, du bist verrückt nach mir. Du kannst wieder gucken."
Sie grinste James breit an.
„Da hast du Recht.",gab er zu und zog sie in einen leidenschaftlichen Kuss.
„Wie lange braucht ihr denn?", rief Sirius. Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern trat einfach ins Zimmer.
„Sirius!"
„Sorry, konnte ja nicht wissen, dass ihr hier miteinander rummacht.", zuckte er mit den Achseln.
„Lily und ich, zusammen, alleine, in einem Zimmer, wo die Tür zu ist. Klar damit hättest du echt nicht rechnen können.", gab James sarkastisch zurück.
„Ich wollte euch nur an das Frühstück erinnern. Ich hätte auch so egoistisch sein und alleine essen, bloß wäre dann nichts mehr für euch übrig und ich dachte ich bin mal so freundlich. Ich will ja einen guten Eindruck auf unsern Lieblings Rotschopf machen.", zwinkerte er und sprang die Treppe zur Küche herunter.
Der Tisch war beladen mit Essen und erinnerte Lily an die Banketts zu Beginn jeden Jahres in Hogwarts. „Wer soll den das alles essen?", fragte sie entgeistert.
„Hast du Tatze schon mal essen sehen? Dann weißt du, dass er alles alleine essen würde. Noch schlimmer wird es, wenn Moony dabei ist.", lachte James und setzte sich.
Sirius hatte schon damit begonnen Rührei in sich rein zu schaufeln.
„Was machen wir heute?", fragte Lily und begann nun auch sich ein Brötchen zu schmieren.
„Ich könnte dir ein bisschen das Dorf zeigen?", schlug James mit vollen Mund vor.
„Hört sich gut an.", nickte sie.
Tatsächlich war so gut wie alles was zu Anfang auf dem Tisch lag am Ende in Sirius Magen gelandet.
Zufrieden mit sich selbst lehnte er nun gegen seine Stuhllehne und begutachtete den leeren Tisch.
„Bist du jetzt endlich satt?", blickte Lily in belustigt an.
„Ich bin nie wirklich satt, Evans.", grinste er.

Es war bereits kurz nach zwei als sich die drei auf den Weg in das Dorf machten. Die Sonne schien warm vom Himmel, nur ab und zu wurde sie von einem kleinen Wölkchen verdeckt.
„Hast du schon immer hier gelebt?", fragte Lily.
„Ja, bin hier geboren und aufgewachsen. Kann mir eigentlich gar nicht vorstellen irgendwo anders zu leben. Jede Ecke hier hat für mich irgendetwas zu bedeuten.", er blickte die Straße entlang und lächelte in Gedanken versunken.
„Siehst du das Haus da drüben?", fragte er und zeigte auf ein Haus in einem grellen Gelb.
Lily nickte.
„Ich bin im Garten mit meinem ersten Besen abgestürzt. Die Besitzer sind Muggel und es war einiges nötig sie erst zu besänftigen und dann vergessen zu lassen, was passiert ist.", lachte er.
„Wohnen hier noch andere Zauberer?"
„Ja, Frank Longbottom wohnt mit seinen Eltern zwei Straßen weiter. Marlene wohnt ja auch hier wie du sicher weißt und dann noch eins zwei andere Familien."
„Stimmt, habe ganz vergessen, dass Marls ja in der Nähe wohnt. Wir waren nie im Dorf, wenn ich bei ihr war. Kenne also eigentlich nur ihr Haus und ihren Garten."
„War eigentlich immer schön noch andere Zauberer und Hexen in meinem Altern in der Nähe zu haben als ich noch nicht in Hogwarts war. Man konnte sich austauschen und mit ihnen spielen ohne Angst zu haben, dass die Magie einen verraten würde."
„Ja, das muss echt schön gewesen sein.", Lily's Lächeln wurde trauriger.
„Ich wollte dich nicht an deine Schwester erinnern.", entschuldigte sich James.
„Schon okay, ich hatte damals ja Severus."
Sofort verkrampfte sich alles in James. Schon der Name konnte ihn zum ausraten bringen.
„Er wohnt ja bei mir und war der Erste, der mir von Magie und Hogwarts erzählt hat. Es war echt schön, jemanden zu haben, der einen versteht.", sie lächelt ihn leicht an und wandte sich dann an Sirius um das Thema Severus zu beenden.
„Was ist mit dir? Haben bei dir auch Zauberer in der Nähe gewohnt?"
„Nein, meine Eltern leben in London in Mitten von Muggel, eigentlich ein Wunder bei meiner Familie, aber es waren ständig irgendwelche Verwandten bei uns. Ich war also immer von Zauberer und Hexen umgeben. Wobei ich sagen muss ich hätte lieber was mit den Nachbarskindern gemacht, auch wenn sie Muggel waren.", sein Blick war ernst und seine Augen hatten sich zu Schlitzten verengt.

Schweigend gingen sie eine Weile neben einader her. Lily wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Dass Sirius und seine Familie nicht so eine enge Beziehung hatten, wusste sie und auch, dass er seine Familie verabscheute. Allerdings fiel ihr nichts ein, was sie hätte sagen können, um die Sache schöner zu machen.
So gingen sie eine Weile und James zeigte Lily immer wieder Orte an dem er irgendwelche Unfälle hatte. Die Sonne ging allmählich unter als Lily plötzlich neben James anfing zu quietschen.
„Ein Spielplatz.", rief sie und rannte mit einer kindlichen Begeisterung auf die Schaukel zu.
„Ich liebe Spielplätze."
„Das sieht man.", lachte James und ließ sich auf die Schaukel neben ihrer fallen.
Mit purer Begeisterung fing Lily an hinten und vorne zu schwingen.
„Das habe ich ewig nicht gemacht.", jauchzte sie, wobei James sie dabei lächelnd an beobachtete.
Am höchsten Punkt ließ sie die Schaukel los, es schien als würde sie fliegen, und landete geschmeidig wie eine Katze auf ihren Füßen. Lachend applaudierten die Jungs und Lily verbeugte sich.
„Wahnsinn, das funktioniert ja immer noch. Das hat Petunia früher immer verrückt gemacht. Sie hat es gehasst.", lachte Lily. Sie ließ sich in den Sand plumpsen und sah in den Himmel, der langsam von Sternen überseht war.
„Ich wünschte, es könnte immer so bleiben.", meinte sie plötzlich.
„Was?"
„Das alles. Wir, hier. Es wirkt alles so friedlich. Als ob alles in Ordnung wäre und nicht ständig schlimme Dinge passieren würde."
„Die Auroren werden Voldemort aufhalten und dann wird alles wieder gut.", meinte James zuversichtlich. Aber auch Sirius Miene hatte sich verfinstert.
„Ich weiß nicht. Ich glaube wir unterschätzen die Macht, die er schon hat."
„Ja, vielleicht hat er Macht aber Dumbledore auch. Wir werden kämpfen und alle heil daraus kommen. Zusammen. Wir werden uns gegenseitig beschützten."
Der Optimismus von James ließ Lily wieder lächeln.
„Wir brauchen jetzt war zu trinken.", meinte sie plötzlich.
Mit einem Wink ihres Zauberstabes flogen drei Flaschen Butterbier und zwei Flaschen Feuerwiskey auf sie zu.
„Mensch Evans, so kennen wir die brave Schulsprecherin ja gar nicht.", sagte Sirius lachend.
„Die Stimmung ist mir einfach zu ernst." Sie gab jedem eine Flasche und hielt ihre eigene hoch.
„Darauf, dass wir alle unversehrt auf diesem Krieg raus kommen."

Nach dem das Butterbier und die zweite Flasche Feuerwiskey geleert waren, war jegliche Angst über irgendeinen dunklen Zauberer und seine Macht verschwunden.
Lachend lagen sie auf den Boden, als Sirius versuchte die Rutsche hochzuklettern, und dabei immer wieder kläglich versagte.
„Lass mich mal.", rief James und schob seinen Freund beiseite aber auch er rutsche immer wieder runter.
„Ihr geht das alles ganz falsch an.", auch Lily stand jetzt wankend auf. Sie stellte sich drei Meter vor die Rutsche und nahm Anlauf. Mit fünf Schritten war sie die Rutsche raus und saß jetzt auf dem obren Podest, von dem man eigentlich herunter rutschte. Feixend sah sie die beiden Jungs an.
Das ließ sich James natürlich nicht gefallen und so nahm auch er Anlauf. Allerdings entschloss sich Lily in diesem Moment runter zu rutschen, und so stieß sie James um, der gerade auf der Hälfte der Rutsche stand. Zusammen rutschen sie nach unten und landeten aufeinader auf dem Boden.
Zu schwach vom Lachen, versuchte sie James auf zu stützte und Lily nicht weiter zu zerquetschen.
„James?", prustete Lily und versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen.
Sie atmete tief ein und aus um das Lachen zu unterdrücken.
„Willst du nicht von mir runter gehen?"
„Eigentlich gefällt es mir so.", grinste er. Wieder fingen sie an zu lachen, bis Lily plötzlich stoppte und James ernst ansah.
„Ich liebe dich."

Changes | JilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt