„Sollen wir sie nicht aufwecken?", flüsterte Marlene.
„Nein, lasst sie schlafen.", mischte sich Remus' Stimme ein.
„Och komm Moony.", bettelte Sirius.
„Tatze nein.", zischte Remus.
Marlene, Remus und Sirius standen um James' Bett, wo James und Lily eng aneinander gekuschelt schliefen. James hatte seinen rechten Arm um Lily gelegt, seine rechte Hand wurde von der von Lily umschlossen. Beide atmeten ruhig und wirkten als wären sie nie friedlicher und glücklicher gewesen.
„Guck sie euch doch an, so verliebt. Lasst sie wenigstens heute in Ruhe."
Sirius gab sich geschlagen. Er wusste wie glücklich James war, das sah man ihm an.
Sein Grinsen verließ gar nicht mehr sein Gesicht und dabei handelte es sich nicht um das Grinsen, was er aufsetzte um irgendein Mädchen rumzukriegen oder mit dem er versuchte die Lehrer und Madam Rosmerta zu schmeicheln. Es war ein träumerisches Lächeln, dass sonst nur auftauchte, wenn er Lily beobachtete.
Sirius gönnte ihm dieses Glück und vor allem war er froh, dass James nicht jeden zweiten Tag Tod traurig im Schlafsaal rum hing.
Er und Marlene wandte sich ab und folgten Peter, der gerade aufgewacht war, und Remus zum Frühstück.
Von dem ganzen hatten Lily und James nichts mitbekommen. Als James aufwachte war es bereits Mittag und die meisten Gryffindors waren draußen auf den Ländereien oder beim Essen.
Er versuchte so leise wie möglich auf zu stehen, damit er Lily nicht weckte, doch auch sie öffnete die Augen als er seinen Arm von ihr nahm.
„Guten Morgen.", flüsterte sie mit müde Stimme.
„Morgen? Es ist halb zwei.", lachte er.
Sie setzte sich auf und schlug die Decke beiseite. Ihre roten Haare waren verstrubbelt und standen ihr wild vom Kopf ab. Auch ihre Sache waren ein einziges Chaos. Das Kleid, dass sie gestern getragen hatte, war zerknittert und ihr bis hoch über die Knie gerutscht. Unter ihren Augen zeichneten sich dunkle Schatten ab, die nicht nur von der Müdigkeit kamen, sondern auch ein Teil des gestrigen Make-ups beinhalteten.
Doch für James war sie immer noch das schönste Mädchen auf der Welt und sobald sie anfing zu lächeln, was ihre Augen strahlen ließ wie Smaragde, die im Sonnenlicht glitzerten, war er in ihrem Bann gefangen und konnte sich davon auch nicht mehr befreien.
„Ich geh schnell zu uns und zieh mir was Vernünftiges an. Vielleicht können wir dann ja, was Essen gehen? Ich hab extrem hunger.", fragte sie. James nickte nur, da er über ihre Schönheit immer noch sprachlos war und seine Worte noch nicht wieder gefunden hatte.
„Ja hört sich gut an.", räusperte er sich mit dem Versuch nicht allzu heiser zu klingen.
Lily stand auf gab ihm ein Kuss und verschwand dann aus der Tür.Den Rest des Tages verbrachten die Rumtreiber und die Mädchen ruhig im Gemeinschaftsraum.
Nach dem letzten Abend waren sie alle müde und waren froh darüber, dass sie den Gryffindorturm fast für sich alleine hatten. Nur ein paar Erst- und Zweitklässler saßen in einer Ecke und spielten Zaubererschnipschnap.
Die restlichen Gryffindors tummelten sich auf dem Schlossgelände. Die Sonne war nach Monaten des Regens durch die grauen Wolken gebrochen. Das nutzten die meisten Schüler und genossen die Wärme, die die Sonne langsam wieder brachte.
So war es im Gemeinschaftsraum am späten Nachmittag so ruhig wie das letzte Mal nach der harten Niederlage gegen Slytherin im fünften Schuljahr.
Nicht einmal die Rumtreiber erfüllten den Raum heute mit Leben.
Sirius war in einem Sessel eingeschlafen. Sein Kopf lag in einer merkwürdigen Verrenkung auf dem Kopfende und durch den leicht geöffneten Mund konnte man leises Schnarchen hören.
Remus und Peter hockten ihnen zu Füßen und spielten eine Runde Schach, wobei sie von Mary und Marlene beobachten wurden. Beide gaben zwischendurch Tipps zum nächsten Spielzug, was Peter, der von vornerein schon verunsichert war, noch mehr verwirrte.
James saß Lily, die in einem Buch ließ, gegenüber auf der Couch und beobachte sie dabei, wie ihre Augen konzentriert und in die Welt des Buches versunken über die Seiten sprangen. Er würde sich nie an den wunderschönen Anblick gewöhnen können und doch wusste er nicht wie er einen Tag ohne ihn überleben könnte.
„James.", Lily blickte von ihrem Buch auf. „Hör auf mich anzustarren. Ich kann mich nicht konzentrieren.", versuchte sie im ernsten Ton zu sagen, aber ihr Gesicht verriet sie als ein kleines Lächeln über ihren Mund umspielte.
„Lenk ich dich etwa ab, Evans?", zwinkerte James und zog sie näher an sich heran.
„Ja mit deinem idiotischen Gesicht, Potter.", sagte Lily spaßig.
„Du meinst wohl von meinem äußerst attraktiven Gesicht.", zog James seine Augenbrauen hoch.
„Wenn du das sagst.", grinste Lily, überwand die letzte Distanz zwischen ihnen und küsste ihn.
Auch an dieses Gefühl hatte sich James weder gewähnt noch konnte er sein Glück fassen.
Lily's Lippen auf seinen ließen ihn in eine andere Welt sinken und alles was um ihn herum vergessen.
„Verliebter Trottel.", dachte er und musste in den Kuss hinein Lächeln, denn es war ihm egal.

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Changes | Jily
FanfictionDas Glas zerbrach mit einem lauten klirren. Sie hatte gar nicht gemerkt mit was für einer Wucht sie das Glas auf den Tisch stellen wollte. „Lily, alles okay?", fragte sie Marlene besorgt. „Ja.", antwortete Lily bissig und warf noch ein Blick zwei Ti...