„Hey Lils.", flüsterte James leise in ihr Ohr. „Ich gehe zu meinen Eltern, meine Mum ist immer noch krank." Lily nickte nur leicht um zu signalisieren, dass sie verstanden hatte. Bevor James die Decke zu Seite schlug gab er seiner Frau einen Kuss auf die Stirn. Doch Lily war bereits wieder eingeschlafen.
Draußen dämmerte es gerade, als James leise die Haustür schloss. Am Horizont war ein leichter Rotschimmer aufgetaucht, welcher die aufgehende Sonne ankündigte.
Bevor James in den kleinen Ort, in dem seine Eltern wohnten apparierte lief er ein Stück die Straße entlang. Noch war das Dorf ruhig, keine Menschseele war unterwegs. James kam an der kleine Kirche und dem Friedhof vorbei. Die meisten Gräber waren, von dem was James sehen konnte, trocken und die Blumen verdorrt. Der heiße Sommer hatte seine Folgen mit sich gebracht.
Er wandte sein Blick ab um sich umzusehen, ob ihn jemand beobachtete bevor er sich schnell auf der Stelle drehte und in der nächsten Sekunde durch einen engen dunklen Schlauch gepresst wurde.
Doch so schnell das Gefühl gekommen war, war es auch schon wieder vorbei und James stand auf der langen Straße, die zu dem Haus seiner Eltern und seiner Kindheit führte.
Früher hatte er auf dieser Straße mit anderen Kinder gespielt oder war später mit Sirius betrunken lang gerannt. Das schien Jahre her zu sein, wie ein anderes Leben. Nicht dass sie damals nicht auch schon etwas von den Unruhen mitbekommen hätten, aber nun war es anders, sie befanden sich mitten darin.
Als er das Haus seiner Eltern erreichte, war sie Sonne bereits aufgegangen. Noch war die Wärme kaum zu spüren, die sie in wenigen Stunden haben würde.
Er klopfte an die Eingangstür. Es dauerte eine Weile bis James Vater die Tür öffnete.
„Hey.", begrüßte er seinen Sohn mit einem müden Lächeln. Allgemein fand James, dass sein Vater nicht gut aussah. Er hatte dunkle Ringe unter seinen Augen, die rot unterlaufen waren. Seine Haare standen mehr ab als sonst und hatten keinerlei Glanz. Sein Gesicht wirkte eingefallen und faltiger als sonst. Auch sein Gang war müde, er lief leicht gebeugt und schlürfte ein wenig. Das fröhliche Lachen, was sonst auf seinem Gesicht lag, war einem erschöpften und besorgten Blick gewichen.
James setzte sich an den Tisch im Esszimmer. „Wie geht's Mum?", fragte James.
„Naja, sie schlägt sich wacker. Die Pocken gehen langsam weg aber du weißt ja bis sie ganz weg sind dauerte es eine Weile." James nickte. „Und wie geht's dir?"
„Ja, sind schwierige Zeiten."
„Dad vielleicht sollte ihr mal eine Pause machen, ihr seid nicht mehr die jüngsten und habt schon so viel für die Welt getan."
„Dafür haben wir alle Zeit, wenn der Krieg gewonnen ist." James erwiderte nichts darauf. Er kannte seinen Dad und wusste, dass er nicht davon zu überzeugen war nicht zu helfen, wenn es notwendig war. James konnte seinen Vater kein Vorwurf machen, er wäre genauso. Solange sein Vater der Meinung war, helfen zu müssen, würde er das auch tun.
Sie saßen eine Weile da, tranken Tee und unterhielten sich über die jüngsten Entwicklungen.
„Und wie geht es Lily?"
„Gut, sie war vor ein paar Wochen mit Marlene, Mary und Alice am Meer. Ich glaube das tat ihr ganz gut, für einen Moment abschalten und Energie tanken."
„Das ist gut, ihr solltet eure Jugend nicht vergessen, trotz der schwierigen Situation. Ihr seid so jung, versucht die Zeit zu genießen, das ist viel zu schnell vorbei."Als James wieder aus der Tür trat, war es bereits Nachmittag. „Passt auf euch auf aber vergiss nicht was ich dir gesagt habe, ja?"
„Versprochen Dad, ich komme mit Lily, wenn es Mum wieder gut geht."
„Das wird sie freuen, du weißt wie sehr sie Lily mag. Und das vor allem, weil sie dir so lange die Stirn geboten hat. Sie hat immer gesagt, du brauchst ein bisschen Gegenwind, jemand der Strak genug ist um dich von Dummheiten abzuhalten. Aber erzähl ich bloß nicht, dass dir das verraten habe.", er zwinkerte bevor er seinen Sohn zum Abschied umarmte.James wurde von einem blauen hellen Licht geweckte. Auch Lily war aus dem Schlaf gefahren und sah das Wiesel erschrocken an.
„Das Haus deiner Eltern wurde angegriffen, wissen noch nicht mehr."
Die Stimme von Arthur Weasley war kaum verklungen, da war James schon aus dem Bett in andere Kleidung geschlüpft.
Wenige Minuten später landete James an der selben Stelle, wie vor einigen Stunden. Kurz darauf erschien auch Lily neben ihm. Sie hatte den gleichen besorgten Gesichtsausdruck wie James. Auch wenn es für James nicht schnell genug gehen konnte aus dem Haus in Godrics Hollow hier her zu kommen, waren seine Schritte plötzlich deutlich langsamer geworden, er schien fast so als sei seine gesamte Geschwindigkeit erheblich gedrosselt worden.
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Changes | Jily
FanfictionDas Glas zerbrach mit einem lauten klirren. Sie hatte gar nicht gemerkt mit was für einer Wucht sie das Glas auf den Tisch stellen wollte. „Lily, alles okay?", fragte sie Marlene besorgt. „Ja.", antwortete Lily bissig und warf noch ein Blick zwei Ti...