Obwohl der Sommer kurz vor der Tür stand und die Sonne mit jedem Tag wärmer wurde, war die Luft am Morgen immer noch kühl. Doch James war froh darüber, er hatte das Gefühl, dass jeder Atemzug die Nervosität ein wenig besserte. Er hatte die letzte Nacht bei Sirius geschlafen, daher stand er jetzt auf dem kleinen Balkon der Wohnung und starrte auf den kleinen Park der direkt vor der Haustür lag.
„Na.", Sirius klopfte James auf die Schulter. „Bereit für den Rest deines Lebens neben einem Rotschopf aufzuwachen.", er grinste breit.
„Seit einer Ewigkeit.", auch James grinste nun. „Wann kommen Wurmschwanz und Moony?"
„Müssten gleich da sein.", sagte Sirius während er James eine Tasse mit Kaffee reichte. Keine Minute später kamen die beiden anderen Rumtreiber durch die Tür.James betrachtete sich im Spiegel, seine Haare waren wie immer verstrubbelt und standen in alle Richtung ab. Er hatte gar nicht erst versucht sie zu bändigen, Lily kannte ihn nur mit dem Chaos auf seinem Kopf, außerdem würde jeglicher Versuch die Haare in Ordnung zu bringen am Ende nur noch schlimmer aussehen. Sein sonst leicht braun gebranntes Gesicht, was normalerweise immer mit einem breiten Grinsen verziert war, wirkte in diesem Augenblick eher blass und kränklich.
James' sonst so selbstsicheres Auftreten war ebenfalls kaum zu erkennen. Er wirkte ein wenig eingesunken und unsicher. Sein Aussehen spiegelt perfekt James' Gefühlslage wieder. Ihm war schlecht, seine Beine zitterten und er hatte das Gefühl von einem leichten Windhauch umgeworfen zu werden. Alles im allen fühlte sich James krank, als hätte er einen schweren Verlauf von Drachenpocken.
„Krone? Bist du fertig, wir sollten los.", Remus' Stimme durchbrach die Stille.
Sein Atem beschleunigte sich bei diesen Worten, gleich würde er umkippen. Vielleicht wäre das das Beste. James versuchte etwas zurück zu rufen aber seine Kehle war so trocken, das kein Ton heraus kam. Mit seinem Atem hatte nun auch sein Herzschlag eine beängstigende Geschwindigkeit. Vielleicht war er ja wirklich krank? Sollten sie lieber das ganze Absagen, er wollte schließlich nicht riskieren jemanden anzustecken. Es klopfte an der Tür, was James zusammen zucken ließ.
„Alles okay bei dir?", Remus' Kopf erschien in der Tür. James nickte nur. Er war immer noch nicht in der Lage etwas zu sagen. Mit vorsichtigen Schritten trat Remus in das kleine Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. „Wenn du nervös bist, ist das völlig normal.", versuchte Remus, der offensichtlich wusste, was in James' Kopf vorging, seinen Freund zu beruhigen. Die Worten halfen jedoch überhaupt nicht James' Panik zu mindern. Jetzt wo es laut ausgesprochen war verstärken sich die Angst nur noch mehr.
Remus trat näher an James heran. „Guck mal James, ich weiß nicht wie lange du schon auf diesen Tag wartest. Du hast schon in der dritten Klasse davon geträumt sie zu heiraten, klar dass du jetzt Panik bekommst. Du bist seit einer Ewigkeit in sie verliebt und sie hat sich auch in dich verliebt und glaub mir darüber sind wir alle heil froh. Du wurdest langsam wirklich unerträglich.", grinste Remus.
Auch über James' Gesicht zuckte ein leichtes Lächeln.
„Aber was ist, wenn sie es sich doch anders überlegt hat und sie nicht kommt, vielleicht ist ihr über Nacht aufgefallen, was ich für ein Idiot bin.", sprach James eine seiner Ängste aus.
„Glaubst du das wirklich?", fragte Remus und zog die Augenbrauen hoch. „Ich glaube sie weiß ganz genau was sie tut, sie hatte immer hin 6 Jahre Zeit sich erstmal zu überlegen, ob sie dich überhaupt will. Ich denke darüber musst du dir am wenigsten Gedanken machen aber wenn du dich dann besser fühlst ruf ich Marlene an und frage sie, ob Lily vor hat aufzutauchen."
James sah seinen Freund verwirrt an. „Anrufen?"
„Lily hat ihr gezeigt wie ein Telefon funktioniert, falls einmal irgendwas dringendes ist.", erklärte Remus. James nickte. Remus verstand und ging aus der Tür nur um wenige Minuten später zurück zu kommen.
„Ganz überraschender Weise hat Lily keine kalten Füße. Sie sagt sie wird am abgemachten Treffpunkt zur richtigen Zeit erscheinen. Fühlst du dich jetzt besser?", fragte Remus leicht amüsiert.
James schüttelte den Kopf. Er hatte das Gefühl sich jeden Augenblick übergeben zu müssen. „Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Marlene meinte Lily sieht atemberaubend aus und sie hat ein wenig Sorge du wirst bei ihrem Anblick ohnmächtig.", witzelte Remus. „Und ich denke mal das willst du dir nicht entgehen lassen." James schwieg.
„Ach komm schon James, wenn wir nicht gleich los gehen, wartet sie auf dich und dann will ich nicht in deiner Haut stecken, du weißt von uns allen am besten wie sich ihre Wut anfühlt."
„Sind wir nicht zu jung? Wir könnten das alles überstürzen. Vielleicht findet sich ja noch einen Besseren und das fällt ihr zu spät auf oder vielleicht...", doch weiter kam er nicht, denn Sirius hatte die Tür energisch aufgestoßen, den Raum mit großen Schritten durchquert und James eine ordentlich schallende Ohrfeige gegeben. Offensichtlich hatten er und Peter vor der Tür gelauscht.
„So Krone jetzt reicht's, du bist schlimmer als in der Schule, wo sie dich noch gehasst hat. Du bist seit Jahren hin und weg von ihr und sie will dich nach Ewigkeiten, aus mir wirklich unerfindlichen Gründen, auch. Sie ist clever, falls du das vergessen haben solltest, sie wird wissen, ob sie so ein Knallkopf wie dich heiraten will und als du sie gefragt hast hat sie „Ja" gesagt, würde sie nicht wollen hätte sie das nicht getan. Sie hat genug Erfahrung mit dem Umgang mit dem Wort „Nein" dir gegenüber. Als reißt dich jetzt zusammen, trink das.", er streckte ihm ein Glas mit Feuerwhiskey entgegen. „und dann geht's los." James nahm das Glas und leerte es in einem Zug. „Besser?" James nickte. Er war immer noch blass aber hatte seine alte Haltung wieder gewonnen.
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Changes | Jily
Hayran KurguDas Glas zerbrach mit einem lauten klirren. Sie hatte gar nicht gemerkt mit was für einer Wucht sie das Glas auf den Tisch stellen wollte. „Lily, alles okay?", fragte sie Marlene besorgt. „Ja.", antwortete Lily bissig und warf noch ein Blick zwei Ti...