Der Ring und das Baby

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„Schönen guten Tag, meine Freunde!", die Tür flog auf und Sirius kam mit großen Schritten ins Wohnzimmer gelaufen.
James und Lily schreckten beide aus dem Schlaf. Seit dem die Tage immer heißer geworden waren, hatten es sich die beiden zur Angewohnheit gemacht, nachmittags noch einmal zu schlafen. Das lag vor allem daran, dass Lily aufgrund ihrer Schwangerschaft ohnehin schon unter starker Müdigkeit litt, dazu kam die fast unaushaltbare Hitze die plötzlich über England herein gebrochen war.
James hingegen, konnte nachts nicht mehr schlafen, da er sich unentwegt über die baldige Geburt seines ersten Kindes Gedanken machte.
So waren beide auch heute wieder auf der Couch eingeschlafen. Doch dank Sirius hatte das Nickerchen ein jähes Ende gefunden.
„Sirius was machst du hier?", fragte James noch total verschlafen.
„Ich habe euch was mitgebracht.", er grinste breit über das ganze Gesicht.
„Nein, Tatze nicht schon wieder irgendwelches Spielzeug.", stöhnte James. Doch anhand von Sirius noch breiter werdenden Grinsens konnte James erkennen, dass es genau das war.
Vor ein paar Wochen hatte er aufgehört ihnen Ratgeber über Kindererziehung mitzubringen stattdessen kam er nun jedes Mal mit einem neuen Muggle Spielzeug vorbei, von dem er ganz fasziniert war.
„Ich leg mich oben hin.", murmelte Lily und ging langsam an Sirius vorbei nach oben.

„Was ist es diesmal?"
Freudestrahlend zog Sirius ein kleines Spielzeug Motorrad aus einer Tüte.
„Damit kann er oder sie doch noch gar nicht spielen, das ist doch viel zu klein."
„Ja aber irgendwann kann er es.", kopfschüttelnd nahm James das Motorrad entgegen.
Sirius Hand fuhr ein weiteres Mal und zog einen Stofftier Hirsch heraus, doch James Aufmerksamkeit war auf etwas anderes gerichtet. Zusammen mit dem Plüschtier war eine kleine schwarze Box aus der Tüte gekullert. Bevor Sirius es bemerkte, hatte sich James die Box schon geschnappt und geöffnet. Zum Vorschein kam ein kleiner silberner Ring.
Mit hochgezogenen Augenbrauen hielt James ihn direkt vor Sirius Gesicht.
„Das...das solltest du eigentlich nicht sehen.", stottertet er und lief rot an.
„Ist es das was ich denke was es ist?", hakte James nach.
„Naja...also...ich dachte...also vielleicht...ich meine nur, wenn irgendjemand dann sie.", Sirius Gesicht glich nun einer Tomate.
„Ich weiß nicht, ob ich...ob ich das überhaupt mache aber jetzt hab ich wenigstens schon mal den Ring.", fügte Sirius etwas kleinlaut hinzu.
„Ich finde du solltest es machen.", James klappte die Box zu und gab sie Sirius zurück. Er nahm sie nickend entgegen und ließ ihn wieder in der Tüte verschwinden.
„Du sagst doch Lily nichts davon?"
„Nein, natürlich nicht. Wenn du bereit bist kannst du es ihr selbst erzählen oder sie hört es spätestens von Marlene, wenn...wenn du dich dafür entscheidest.", er klopfte Sirius freundschaftlich auf die Schulter.
„Also ehrlich ich hab mir dich nie als Ehemann vorstellen können aber du und Marls...", er beendete den Satz nicht sondern nickte nur anerkennend.
Sirius lächelte leicht und auch wenn er es niemals laut vor James zugeben würde, wusste James, dass Marlene für Sirius die einzige war, die er jemals wirklich geliebt hat. Sie bedeutete ihm deutlich mehr als er sagte aber nach all den Jahren zusammen verstand James Sirius auch ohne, dass er etwas sagte.

Lily begutachtete am nächsten Morgen, was Sirius mitgebracht hatte. „Ob er jemals damit aufhören wird? Unser Kind wird viel zu sehr verwöhnt werden von ihm. Neben Sirius werden wir echt schlecht da stehen.", lachte Lily.
„Ja Sirius wird wohl der coole Onkel sein, der ihn oder sie mit Geschenken überschüttet, eigentlich haben wir schon verloren.", grinste James und küsste Lily.
„Naja was soll's.", zuckte Lily mit den Schultern und legte den Hirsch weg und widmete sich wieder ihrem Frühstück.

Der Vormittag verflog schnell. Nach dem Mittagessen und dem täglichen Mittagsschlaf, hatte sich James doch dazu aufgerafft die Schaukel, die er gekauft hatte aufzubauen. Allerdings schien das doch ein etwas schwierigeres Unterfangen zu sein.
Lily, die sich nach ihrem kurzen Schlaf wieder fitter fühlte begutachtete das Chaos in der Küche.
Das Geschirr, was den Tag lang geblieben war flog mit einem Schwenker von Lilys Zauberstab in das Wachbecken. Mit einem weiteren Schnipsen füllte es sich mit Wasser und ein Schwamm fing an die Teller, Tassen und das Besteck abzuwaschen. Zufrieden sah Lily kurz dabei zu, bis sie sich abwandte und nebenbei die Arbeitsfläche sauber machte.
„Lily?", James, der bis eben im Garten versuch hatte die Schaukel aufzubauen, was ihm bisher nicht gelungen war, kam in die Küche. Sein Blick war auf einem Brief in seiner Hand gerichtet.
„Ich glaub der ist von deiner Schwester.", er streckte ihn ihr hin. Verwundert nahm sie ihn entgegen und öffnete ihn. Es stand nicht viel darin. Es war nur ein Satz. Doch Lily war froh über jedes einzelne Wort. Es war nicht unbedingt die Nachricht selber, sondern eher, dass Petunia offensichtlich noch so viel für ihre Schwester übrig hatte um ihr das zu mittzuteilen. Was in Lily ein kurzes Aufblitzen von Hoffnung, dass sie und Petunia doch irgendwann wieder zueinander finden würden, verursachte.
„Petunia hat ihr Kind bekommen."
„Doodly?"
„Dudley.", korrigierte Lily. Den Namen fand sie immer noch genauso furchtbar wie Petunias Ehemann aber es freute sie unheimlich, dass sie wenigstens wusste, dass sie jetzt Tante war.
„Das ist dein Neffe, James.", tadelte Lily James angewidertes Gesicht. „Er kann ja nichts für seinen Namen."
„Ja aber es ist auch der Sohn von diesem Vernon und mit dem Vater und dem Namen...", weiter sprach er nicht als er Lily Blick sah.
„Ja ist ja schon gut."
„Wir sollten ihm etwas schenken.", überlegte Lily. „Ich geh morgen los und such mir was aus.", redete weiter eher mit sich selbst als mit James.
„Du geht's ganz sicher nicht alleine."
„Tja dann musst du halt mitkommen.", grinste sie und gab ihm ein Kuss auf die Wange.
Lily wusste wie sehr James es hasste einkaufen zu gehen. Aber sie wusste auch, dass er es jedes Mal ihr zu Liebe trotzdem machen würde. Sie sollte auch für ihn eine Kleinigkeit holen, er war die letzten Jahre ihre Stütze gewesen, hatte sie immer wieder aufgebaut und kümmert sich rührend um sie.
Was hatte sie nur für ein Glück, dachte sie als sie ihrem Mann dabei zusah, wie er weiter versuchte die Schaukel aufzubauen. 

Changes | JilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt