Der Unterricht bei Professor Binns war wie immer sterbens langweilig. Im Klassenzimmer herrschte eine dröge Stille. Die meisten Köpfe lagen auf den Tischen, einige andere, die es bis hier hin geschafft hatte halbwegs wach zu bleiben, kritzelten gedankenverloren auf ihrem Pergament rum. So auch der dunkel haariger Junge in der letzten Reihe. Sein Blick flog immer wieder nach vorne zu dem rothaarigen Mädchen, was ebenfalls auf ihrem Tisch eingeschlafen war. Jedes mal wenn sein Blick auf sie viel huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
James rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl herum. Die Zeit schien langsamer als sonst zu vergehen. Mit jedem Blick auf die Uhr stieg in James die Aufregung.
Als es endlich zum Stundenende leutete war James der erste, der das Klassenzimmer verließ.
„Hey, warum so schnell weg?", fragte Sirius als er fünfzehn Minuten später in die große Halle kam, wo James schon dabei war sein Essen runter zu schlingen.
„Musste los.", sein Mund war so voll, dass die Worte kaum zu verstehen waren.
„Ist dein Date nicht erst in einer Stunde?", fragte Remus, der sich jetzt auch etwas vom Essen auf tat.
„Ja, aber ich muss noch duschen."
„Warst du doch heute morgen?", sagte Sirius irritiert, was ihm einen ungläubigen Seitenblick von James einbrachte.
„Ja aber seit dem sind 10 Stunden vergangen, das ist als ob ich gestern das letzte mal geduscht hätte. Soll ich sie etwa mit meinem Geruch abschrecken.", sagte James als sei es das logischste auf der Welt.
„Krone warum bist du den so nervös? Ihr hattet doch schon ein Date und das lief gut und jetzt hat sie dich gefragt. Was soll da passieren.", meinte Sirius achselzuckend und tat sich nun auch was auf.
„Es ist Lily, da kann immer etwas schief gehen. Vor allem wenn ich was sage oder tue. Ich weiß bei ihr nie genau woran ich bin."
„Du hast Lily Evans dazu gebracht dich nach einem Date zu fragen jetzt kannst du gar nichts mehr machen damit es schief geht.", warf Remus ein.
James, der jetzt fertig mit essen war, sah nun ein weniger nervös aus.
„Okay Leute, wir sehen uns nachher.", er stand auf und verließ die große Halle.****
Die Sonne ging bereits unter und färbte den Himmel in ein warmes orange.
Lily wartete am Eingangsportal. Da es draußen noch warm hatte trug sie nur einfache Jeans,ein schwarzes Top und darüber eine dünne Jacke.
„'Tschuldigung, dass ich zu spät bin musst noch kurz was erledigen.",hustete James außer Atem.
„Alles gut.", lächelte Lily
„Wartest du schon lange?", fragte er
„Nein, nur fünf Minuten. Wollen wir los?"
„Ja. Wohin gehen wir?", fragte James neugierig.
„Das siehst du schon noch.", zwinkerte Lily und lief los.
Auf dem Weg sprachen sie über banale Dinge und den Unterricht bis Lily meinte: „So da sind wir."
Sie waren einem Teil des Seeufers, welches von hohen Büschen so abgeschirmt war, dass man von außerhalb nicht sehen konnte, was dahinter geschah. Ebenso wenig konnte man ahnen, dass hier überhaupt eine verstecke Stelle lag.
„Ich dachte immer hier fängt der Wald an.", sagte James erstaunt. „Das sieht gar nicht so aus als sei hier noch etwas."
„Das ist der Sinn, dieses Platzes.", lachte Lily und ließ sich im Gras nieder.
„Und ich dachte immer ich kenne alle geheimen Orte in Hogwarts."
„Da hast du dich wohl getäuscht. Und wehe du zeichnest das auf eure Karte, dass soll mein geheimer Platz bleiben.", warnte ihn Lily scherzend.
„Warum zeigst du ihn mir, wenn du willst dass er geheim bleibt?", fragte James verwundert.
„Ich vertraue dir."
In ihren Augen lag so viel Ehrlichkeit und Wärme, dass James nicht anders konnte als sie anzustarren.
„James ?"
„Sorry, was hast du gesagt?", er wurde leicht rot.
„Ich habe gefragt warum du mich so ansiehst."
„Du hast wunderschöne Augen." Nun war es an Lily rot zu werden, was sie den Kopf senken ließ.
Und hier war er der Moment, von dem James gedacht hätte er kommt nie wieder. Doch auch diesmal spielten seine Gedanken verrückt und anstatt sie zu küssen zog er sie in eine peinliche Umarmung.
„Sorry, ich wollte bloß...", fing er an, doch brach ab.
Er wusste nicht wie sie es geschafft hatte, dass er ihr Hals über Kopf verfallen war. Sie machte ihn nervös nur mit ihrem Blick und ließ sein Herz schneller pochen nur mit ihrem Lächeln.
„James? Kann ich...kann ich was ausprobieren?", Lily sah ihm tief in die Augen.
„Uhm...ja klar.", stotterte James nervös und gespannt darauf was jetzt passieren würde.
Lily holte tief Luft bevor sie sich langsam zu James vor beugte. Ihre Lippen berührten seine, so leicht und schnell, dass man denken könnte es wäre nur ein Windzug gewesen.
Sie saßen eine Weile ruhig neben einander bis Lily die Stille unterbrach.
„James? Vor was fürchtest du dich am meisten, wenn wir Hogwarts verlassen? Ich meine in der Zeit...", sie sah ihn ernst an.
Auch James wurde jetzt Ernst. „Ich denke vor allem davor, dass meiner Familie oder meinen Freunden etwas passiert.", er sah sie mit einem traurigen Blick an.
„Ja ich auch. Ich glaube wir bekommen den Krieg hier in Hogwarts gar nicht so richtig mit. Man liest so viel in der Zeitung aber wenn ich hier bin wirkt das alles so unreal.", gab Lily zu, es klang so, als würde sie schon lange darüber nachdenken.
„Ich weiß was du meinst. Man fühlt sich hier sicher und beschützt, als ob einem nichts passieren kann." Lily nickte zustimmend.
„Das wird anders sein wenn wir von hier weg gehen.", Lily machte eine Pause, „Ich will nicht die ganze Zeit in Angst leben, dass entweder meiner Familie oder mir etwas passiert."
„Das musst du nichts. Ich...also ich meine wir, deine Freunde werden immer auf dich aufpassen und dich beschützen, wobei du nicht mal unsere Hilfe bräuchtest, mit deinem Können und Wissen.", James lächelte sie aufmunternd an.
„Denkst du...denkst du, dass es eine Chance gibt den Krieg zu gewinnen?", fragte Lily leise.
„So lange wir dich haben.", zwinkerte er, was auf Lily's Gesicht ein kleines Lächeln hervorbracht.
„Wir werden das überstehen, wir alle. Versprochen."
DU LIEST GERADE
Changes | Jily
FanfictionDas Glas zerbrach mit einem lauten klirren. Sie hatte gar nicht gemerkt mit was für einer Wucht sie das Glas auf den Tisch stellen wollte. „Lily, alles okay?", fragte sie Marlene besorgt. „Ja.", antwortete Lily bissig und warf noch ein Blick zwei Ti...