Weihnachtsgeschenk

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Das Wetter wurde von Woche zu Woche immer kälter bis sie eines Morgens Anfang Dezember aufwachten und Hogwarts von einer dicken Schneedecke bedeckt war.
Das hindert James aber nicht daran weitere Quidditch Trainings anzusetzen.
„Muss das sein?", fragte Marlene genervt beim Frühstück. „Es ist total kalt draußen können wir nicht warten bis Weihnachten vorbei ist, bis wir weiter trainieren?" „Nein, so haben wie den anderen Teams schon was voraus und können das nächste Spiel gewinnen.", antwortete James und widmete sich wieder seinem Toast. Marlene stöhnte nur.
Tatsächlich bereute es James das Training nicht verschoben zu haben, als er eine Stunde später auf dem Feld ankam. Es hatte erneut angefangen zu schneien. Da es aber unmerklich wärmer geworden war, ähnelte der Schnee mehr Regen. Dazu kam noch ein kalter Winde, der einem den Schneeregen ins Gesicht blies. Alles in allem nicht das perfekte Wetter für Quidditch. Demnach lief das Training auch eher semioptimal. Der Schneeregen peitsche einem ins Gesicht und dadurch sah man kaum was die anderen Spieler taten. Rose Thompson bekam ein Klatscher hart gegen den Rücken und konnte nicht weiter machen, Sirius verfehlte den Klatscher und traf stattdessen Gideon Prewett, Mary hielt keinen einzigen Quaffel, der Schnatz war wegen des Regens nicht ausfindig zu machen und James und Marlene, von Wind und Regen abgelenkt flogen gegeneinander. James gab nach einer weiteren halben Stunde auf und schickte sie alle in die Umkleide.
Wenigstens hatte sie so noch die Gelegenheit für ein paar Stunden nach Hogsmead zu gehen.
„Hey Lily, kommst du mit nach Hogsmead, zusammen mit Remus, Sirius, Peter, Mary und Marlene?", fragte James Lily, als diese umgezogen aus der Umkleide kam. „Geht nicht, ich treffe mich mit Finn."; sie lief leicht rot an und sah verlegen auf den Boden. „Oh, achso, na dann das nächste mal vielleicht.", James lächelte sie an und sah zu wie sie auf Finn zu ging, der auf die wartete.
Er wandte den Blick ab und folgte seinen Freunden.
„Ich brauch unbedingt noch Weihnachtsgeschenke, ich habe noch nichts für meine Eltern.", reif Marlene. „Ja, ich brauch auch noch was.", gab James zu. „Ich dachte du hast schon alles, gestern meintest du, du hättest für jeden von uns schon was und für deine Eltern hast du auch schon was, da wir das zusammen gekauft haben.", Sirius sah in verwirrt an. James merkte, wie er rot wurde. „Ah, du hast noch nichts für Evans.", Sirius sah ihn zwinkernd an. „Du weißt aber schon, dass sie ein Freund hat oder?", fragte Remus zaghaft. „Ja klar, das sagt ihr mir ja oft genug. Ich kann ihr doch aber trotzdem was schenken. Remus schenkt ihr doch auch was." „Ja aber wir sind auch wirklich befreundet.", er betonte dabei jede Silbe. „Aber ich mein wenn du ihr befreundet sein willst und es auch ernst meinst, dann wäre das ein guter Anfang.", ergänzte Remus und sein Freund prüfend an. „Natürlich mein ich es ernst." „Na dann."
Es stellte sich allerdings als komplizierter heraus ein Geschenk zu finden mit dem James wirklich zufrieden war. Und so saßen sie nach stundenlanger Suche erschöpft in den Drei Besen.
Die Tür des Pubs ging auf und zusammen mit ein paar einzelnen Schneeflocken, die durch den Wind herein geweht wurden, betraten Finn und Lily Raum. „Hey Lily.", winkte Mary und beide kamen zu ihnen herüber und setzten sich. „Hattet ihr einen schönen Nachmittag?", fragte Lily und blickte in die Runde. „Ja und ihr?" „Auch.", sie lächelte. „Wir haben die restlichen Weihnachtsgeschenke gekauft, ich hab endlich was für Petunia gefunden." „Bekomme ich dieses Jahr auch was von dir, Evans?", grinste Sirius sie an. „Klar Black, ein Tritt in den Hintern." Sie lachten. Auch der restliche Nachmittag verging schnell und so machten sie sich um kurz vor fünf auf den Weg zurück zum Schloss.

„Lily spielst du eine Runde Koboldstein mit?", fragte Mary, als sie wieder im Gemeintschaftsraum saßen. „Tut mir leid ich muss in die Bibliothek meinen Aufsatz über den Koboldkrieg fertig schreiben." Während Mary und Remus anfingen ihre Steine zu verteilen machten es sich die anderen auf den Sesseln um den Kamin gemütlich. „Krone? Hast du diesen Aufsatz für McGonagall schon fertig?", fragte Peter plötzlich. „Ja hab den gestern Abend fertig geschrieben. Wieso?" „Kannst du mir den vielleicht geben, habe meine Notizen verloren." „Ja klar.", er zog seine Tasche zu sich und fing an darin rum zu kramen. „Oh hab den wohl in der Bibliothek vergessen, warte ich hol ihn schnell.", er stand auf und kletterte durch das Portraitloch.
Als er die Tür zu seinem am wenigst gemochten Ort in Hogwarts auf machte, fiel ihm sofort der Rotschopf auf, der an einem Tisch in der Ecke über einem Buch brütete. „Na Evans." Lily blickte auf. „Was machst du den hier?", fragte sie und schaute ihn skeptisch an. „Ich hab mein Aufsatz für Verwandlung liegen lassen." Er sah sich um und erblickte ein Stapelt Pergament auf dem Tisch hinter ihm. „Zum Glück hat den niemand genommen, ich hätte keine Lust gehabt das alles noch mal zuschreiben.", er grinste sie an. „Und was machst du hier?" „Hausaufgaben.", sie sah wieder zurück auf ihren Aufsatz. „Wie war Hogsmead heute?" Lily sah genervt auf. „Ich will arbeiten, Potter und du lenkst mich ab." „Ich wusste doch, dass du dich von meiner stahlende Schönheit angezogen fühlst."

Als Lily aufblickte, war James Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt. Lily hatte nie wirklich darauf geachtet aber jetzt vielen ihr seine Haselnuss braunen Augen auf, die, ebenso wie sein Mund, strahlten. Ihr war noch nie aufgefallen wie braun sie eigentlich waren und sie war sich sicher, dass wenn die Sonne in sie fielen, James Augen glänzen wie Gold. Sie merkte nicht wie sie langsam in ihnen versank bis James sich räusperte und sie wieder in die Realität zurückholte. Sie merkte wie ihr Mund leicht offen stand und schloss in schnell wieder bevor sie sich wieder ihren Aufsatz zu wandte, der nun keine Bedeutung mehr zu scheinen hatte. Sie versuchte sich wieder auf ihren letzten Satz zu kornzentrieren aber stattdessen schweiften ihre Gedanken immer wieder zu James, der weiterhin da saß. Sie wagte es nicht wieder auf zu sehen aus Angst sich wieder in seien Augen zu verlieren. „Sag mal Evans, was wünscht du dir eigentlich so zu Weihnachten?", überrascht von dieser Frage sah sie ihn nun doch an. „Was?" „Ich habe gefragt-„ „Ja ich hab das schon verstanden aber warum willst du das wissen?" „Naja vielleicht bekommst du von mir dieses Jahr auch was." „Du... du... musst nicht-„ „Ich weiß, dass ich nicht muss aber ich will.", unterbrach er sie. „Ehm..." „Überlegst dir Evans.", mit diesen Worten stand er auf und verließ die Bibliothek. Lily sah ihm verwirrt hinter her. Seufzend packte sie ihren halb fertigen Aufsatz ein und stand auf. An Arbeit war jetzt nicht mehr zu denken.

****

Weihnachten rückte immer näher. Die Rumtreiber, ebenso wie Lily, Mary und Marlene würden dieses Jahr in Hogwarts bleiben, alle aus unterschiedlichen Gründen. Lily wollte Weihnachten nicht zusammen mit Petunia und ihrem Freund Vernon verbringen, James Eltern waren unterwegs und konnte über Weihnachten nicht nach Hause, daher bliebt auch Sirius. Peter und Remus wollte James und Sirius nicht alleine lassen, genau wie Mary und Marlene, die nur blieben um Lily nicht allein mit den vier Jungs zu lassen.

Am Weihnachtsmorgen saßen sie alle zusammen im Gemeintschaftsraum. „Oho danke Moony.", bedankte sich James, als ein Besenpflege Set in seinen Schoss fiel." „Kein Ding, dir auch danke für die Schokofrösche.", er grinste.
„Guten Morgen Ladys.", begrüßte Sirius Lily, Mary und Marlene, die gerade aus ihrem Schlafsaal kamen, die Arme voll von Geschenken. „Frohe Weihnachten."
Sie setzten sich zu ihnen und fingen ebenfalls an ihre Geschenke zu öffnen.
„Oh Merlin, Marlene, das ist ja umwerfend.", schwärmte Lily als sie ein grünes Kleid aus dem Packet zog. „Das ist von mir und Mary, wir dachten uns du bräuchtest mal ein Eigenes, wo du immer unsere ausleihst." Sie lachte und umarmte sie. „Das ist mega schön, danke, danke." „Dir auch Remus für das Buch.", Sie umarmte auch Remus und das gewohnte Gefühl von Eifersucht stieg in James hoch. Er wusste zwar das die beiden nur befreundet waren aber genau das war es, was er auch wollte. Sie umarmen, sie trösten wenn es ihr nicht gut ging oder einfach nur da sein und zu hören.
„Lily du hast da noch eins übersehen." Mary reichte ihr ein kleines Päckchen. „Oh, was ist das?" „Mach es auf, dann weißt du es." Lily ries das Papier ab und zum Vorschein kam eine kleine Box. Sie öffnete sie. „Wow das ist ja wunderschön.", ihre Augen glänzten. In ihrer Hand hielt sie ein silbernes Armband, an dem eine kleine ebenfalls silberne Blume hing, in deren Mitte ein winziger Smaragd saß.
„Das ist bestimmt von Finn.", schwärmte Mary. „Er hat echt Geschmack.", sagte Marlene und sah das Armband bewundernd an. „Das ist so süß von ihm.", Lily band es sich um und betrachtete es. Ihre Augen glänzend aus purer Freude und erneut durchfuhr James ein gewaltiger Stich.
„Wollen wir frühstücken?", fragte Peter „Ja ich bekomme auch langsam echt hunger.", stimmte James zu und sie machten sich auf den Weg in die große Halle.
Die Halle war wie immer märchenhaft geschmückt. In den Ecken standen riesige Tannen, die im Licht der Sonne, die durch die Fenster schien, glitzerten. Egal wo man hinsah, funkelte es. Lily kannte diesen Anblick zwar schon, dennoch war sie jedes Mal aufs Neue überwältigt.
„Lily!", war so damit beschäftigt gewesen die Halle zu bewundern, dass sie nicht gemerkt hatte, wie alle stehen geblieben waren und sie nun grinsend ansahen. „Was den?", sie sah sie verwirrt an, als Marlene nur nach oben deutete. Über Lily hing ein Mistelzweig und als sie sich umdrehte sah sie wie James neben ihr stand. „Leute, das ist doch nur so ein unnötiger Brauch.", sie verdrehte die Augen und wollte weiter gehen doch eine unsichtbare Hand hielt sie fest. „Da liegt ein Zauber drauf. Du kommst nur durch, wenn du jemanden geküsst hast.", Marlene sah sie jetzt noch breiter grinsend an. Lily drehte sich zu James und gab ihm einen Kuss auf die Wange, sofort löste sich der Zauber und Lily konnte weiter.

     

Changes | JilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt